Menden. Die Energiekosten steigen. Bei den Stadtwerken Menden gibt man den Kunden Entwarnung. Die Gewoge hat Mitglieder auf höhere Abschläge vorbereitet.

Für die allermeisten Stadtwerke-Kunden bleibt trotz stetig steigender Energiekosten erst einmal alles beim Alten. Bei der Gewoge bereitet man die Mitglieder allerdings jetzt schon einmal auf einen Anstieg vor, damit es kein böses Erwachen gibt. Das steckt dahinter.

Mendener Mitgliedern hohe Nachzahlungen ersparen

Eine pauschale Erhöhung der Abschläge für Gewoge-Mitglieder kann und darf es nicht geben, wie Geschäftsführer Steffen Krippenstapel erklärt. Allerdings habe man sich im Rahmen der letzten Mitglieder-Informationsrunde dazu entschlossen, eine eigenständige Erhöhung nahezulegen. „Es ist einfach sehr viel teurer geworden“, sagt Krippenstapel. Das gelte jedoch nur für die Mitglieder, die ihre Vorauszahlungen an die Gewoge und nicht an die Stadtwerke tätigen. Zwar habe die Gewoge als Bestandskunde der Stadtwerke vergleichsweise sichere Preise, vorsorglich habe man den Mitgliedern aber eine Anpassung um rund 30 Prozent nahegelegt. „Das Ganze gilt natürlich auch immer mit Blick auf den Geldbeutel der Mitglieder. Wir wollen sie vor immensen Nachzahlungen bewahren“, sagt Krippenstapel. Denn eine hohe Nachzahlung inklusive angepasster Abschläge würde die Mitglieder gleich doppelt belasten.

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Unterm Strich bringe es auch nichts, die Heizung einfach ein paar Grad herunterzudrehen. Wie sich die Lage weiterentwickelt, sollte Russland Deutschland tatsächlich den Gashahn abdrehen, könne derzeit keiner beurteilen, sagt Steffen Krippenstapel.

Stadtwerke erstmal abgesichert

Für Kunden der Stadtwerke Menden bleibt vorerst alles beim Alten, wie Tobias Golec, Teamleiter Kundenservice auf WP-Anfrage betont. Die Anpassung von 2021 auf 2022 habe auch weiterhin Bestand. Mehr noch: Sollte es aus unvorhergesehenen Gründen seitens der Stadtwerke eine Anpassung geben, würde das in einem entsprechenden Anschreiben an die Kunden im Vorfeld bekannt gemacht. „Aus aktueller Sicht besteht da aber keine Not“, sagt Golec. Und auch die Tarife für die Grundversorgung, die greift, wenn Kunden etwa von anderen Anbietern wegen einer Insolvenz sprichwörtlich vor die Tür gesetzt werden (WP berichtete), behalten ihre Gültigkeit vom 1. Februar. Sollten sich Kunden dennoch dazu entscheiden, ihre Abschläge anzupassen, laufe das am Ende nur darauf hinaus, das zusätzlich gezahlte Geld zu verwalten. Mit der nächsten Abrechnungsrunde Anfang 2023 würde das dann wieder zurück an die Kunden fließen. Die Versorgungssicherheit ist in jedem Fall in diesem und kommenden Jahr abgesichert. Nach WP-Informationen soll auch ein Großteil der Energie-Mengen für das Jahr 2024 gesichert sein.

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Wo Mendenerinnen und Mendener in den eigenen vier Wänden zudem sparen können, zeigen die Stadtwerke auf ihrer Internetseite. Mit einem Strommessgerät können Energiefresser ausfindig gemacht werden. Die Geräte bieten die Stadtwerke zum Leihen an. Eigenheim-Besitzer können zudem mit einer Thermografie-Messung die eigenen vier Wände auf undichte Stellen prüfen lassen.

Die Infrarotthermografie dient dazu, Gebäude auf ihre energetische Verfassung zu überprüfen. Wärmeverluste oder Wärmebrücken infolge Konstruktionsfehler oder baulicher Mängel werden so aufgedeckt.