Menden. Die Energiepreise steigen auch in Menden stark an. Wechsel aus Grundversorgungs- in Fix-Tarif bei Stadtwerken Menden zurzeit nicht möglich.

Für die Energiekosten müssen viele Mendenerinnen und Mendener ein höheres Budget in ihrem persönlichen Haushalt einplanen. Gas und Strom werden deutlich teurer. Wenn man von einem durchschnittlichen Stromverbrauch einer vierköpfigen Familie von 3500 Kilowattstunden ausgeht, so musste hierfür bislang bei den Stadtwerke Menden 1171,43 Euro gezahlt werden. Bestandskunden, die im Grundversorgungstarif des heimischen Energieversorgers sind, müssen nun bei gleichbleibendem Verbrauch 1268,43 zahlen – 97 Euro mehr.

Noch größer ist der Unterschied beim Gas: Eine vierköpfige Familie mit einem durchschnittlichen Verbrauch von jährlich 20.000 kWh für Heizung und Warmwasser musste bislang im Grundversorgungstarif 1366,08 Euro zahlen. Ab dem 1. November dieses Jahres sind – auf ein ganzes Jahr gerechnet – 322,01 Euro mehr zu entrichten, nämlich 1688,09 Euro. +++ Auch interessant: Stadtwerke Menden: Strom und Gas werden teurer – die Gründe +++

Stadtwerke Menden können im Moment keine alternativen Tarife anbieten

Während Kunden sonst durch den Wechsel in einen Fix-Tarif sparen konnten, ist das zurzeit weder bei Erdgas noch bei Strom möglich, erläutert Stadtwerke-Sprecher Josef Guthoff auf Nachfrage der Westfalenpost: „Wir können im Moment leider keine alternativen Tarife anbieten.“ Hintergrund sei, dass die Tarife derzeit schwer zu kalkulieren seien. Höchstwahrscheinlich werde sich das aber wieder ändern, so dass die Stadtwerke zukünftig auch wieder Fix-Tarife für Kunden anbieten können, die bislang im Grundversorgungstarif sind. +++ Auch interessant: Familie Mustermann muss für Energie tief in die Tasche greifen +++

Anders sehe das bei Kunden aus, die bislang bereits einen Fix-Tarif haben: Sie bleiben weiterhin in diesem Tarif: „Bei den Kunden können wir mit Weitsicht planen“, erklärt Josef Guthoff. Doch auch diese Tarife mussten zum 1. Januar 2022 nach oben angepasst werden. So haben die Stadtwerke Menden die Kunden über die höheren Strom- und Gaspreise bereits in persönlichen Anschreiben informiert und auch dargelegt, mit welchen Kosten die Verbraucher für 2022 individuell – je nach Preisgruppe, die vom Verbrauch abhängt – rechnen müssen.

Umdenken in der Industrie: Preissteigerung als Chance?

Nicht zuletzt aufgrund der steigenden Energiepreise kommt es in den vergangenen Jahren auch zum Umdenken in der heimischen Industrie. Zuletzt stellten Dr. Andreas Gahl, Geschäftsführer der Mendener Präzisionsrohr GmbH (MPG) und Tobias Schulte (Eco Schulte) das Netzwerk Klimaneutralität im Umweltausschuss vor. Ziel ist es, die Mendener Industrie möglichst flächendeckend mit nachhaltiger Energie zu versorgen und weitere Einsparmöglichkeiten in den Betrieben auszuloten.

Als Chance für mehr Nachhaltigkeit in puncto Energie sieht das auch HJS-Geschäftsführer Jan-Michael Ebbing. „Das ist natürlich auch ein Thema für uns.“ +++ Auch interessant: Stadtwerke Menden wollen komplett klimaneutral werden +++

Denn selbstverständlich seien steigende Strom- und Gaspreise ein Kostentreiber. „Es wird in Zukunft darum gehen, in der gesamten Lieferkette mit grüner Energie zu arbeiten. Das war in der Vergangenheit nicht so relevant“, erklärt Jan-Michel Ebbing. Die Abgasspezialisten von HJS seien daher auch Teil des Klimabündnisses.