Menden. Die Brandursache für das Feuer bei einem Mendener Bestatter steht fest. Jetzt gibt es weitere Probleme, die dem Inhaber zu schaffen machen.
Es gibt neue Erkenntnisse zur Brandursache bei dem Mendener Bestatter in der Unnaer Straße. Am vergangenen Montagabend, 25. April, musste die Feuerwehr dort zu einem Großeinsatz ausrücken. Zwei Autos waren im Hinterhof des Bestatter-Instituts in Brand geraten. Rauchschwaden hüllten auch die benachbarten Gebäude ein. Zudem wurde auch das Sarglager des Unternehmens vollkommen zerstört.
„Derzeit gehen wir von einem technischen Defekt im Motorraum eines Leichenwagens aus“, erklärt Polizeipressesprecher Lorenz Schlotmann. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei habe sich das Feuer vom Motorraum auf weitere Fahrzeuge sowie die Garage ausgebreitet. Wie hoch der Schaden insgesamt ausfällt, das sei derweil schwierig zu sagen. „Es wird aber ein größerer Schaden sein“, betont der Polizeipressesprecher.
Brand in Menden: Polizei MK wertet noch weitere Spuren aus
Der Vorfall befindet sich nach wie vor beim polizeilichen Sachbearbeiter, erklärt Schlotmann weiter. „Wir ermitteln da auch noch weiter, auch wenn derzeit alles auf einen technischen Defekt hindeutet.“ Die Polizei wertet demnach noch alle Spuren aus – bis der Fall komplett abgeschlossen ist, dauere es noch.
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Während des Einsatzes am Montagabend explodierten auch die Airbags der Autos. Gasflaschen mussten aus der Gefahrenzone gebracht werden. Zudem brannten mehrere Räume komplett aus, auch Dekoration und Kerzenständer fielen den Flammen zum Opfer. Die Toten hingegen sind in einem anderen Gebäudeteil untergebracht.
Christian Friedrich, Inhaber des Bestattungsunternehmens, bestätigt auf Nachfrage der Redaktion, dass die Kripo Iserlohn auch ihm mitgeteilt habe, dass es sich bei der Brandursache um einen technischen Defekt handle. „Der Brand ist wohl von dem Mercedes-Bestattunsgfahrzeug ausgegangen und durch den Brand des Mercedes ist der BMW unseres Mitarbeiters dann in Brand geraten“, berichtet er. Auf der andere Seite des Carports verbrannten zudem insgesamt sieben Särge sowie komplett neues Bestatter-Equipment, bestehend aus Kerzenleuchtern, Blumenständern und weiterem, das er vor Kurzem angeschafft wurde.
Hinterhof des Mendener Bestatters kann nicht genutzt werden
„Wir haben bereits eine neues Bestattungsfahrzeug bestellt, das wird auch kurzfristig innerhalb der nächsten 14 Tage geliefert“, sagt Christian Friedrich. Bis dahin könne man auf einen anderen, zweiten Bestattungswagen zurückgreifen. „Auch die Särge sind schon nachgeliefert worden“, und auch neues Equipment wurde seitens des Unternehmens bereits angeschafft. „Eine Nachbarin hat uns freundlicherweise Lagerfläche zur Verfügung gestellt, wo wir alles so lange unterbringen können.“
Das Bestattungsgeschäft laufe zwar ganz normal weiter – doch: „Das viel größere Problem ist, dass wir ein Parkproblem haben, weil wir den Hof quasi nicht mehr nutzen können und dort auch keine Fahrzeuge parken können“, erklärt der Bestatter. Ein Fahrzeug sei am Freitag zwar abgeschleppt worden und auch der Bestattungswagen soll im Laufe des 29. Aprils noch abgeholt werden, aber dennoch befinden sich am Unglücksort noch zahlreiche verbrannte Gegenstände. Parallel zu dem Brand finden zudem noch Außenputzarbeiten am Anbau statt. „Wir können im Hof kaum etwas machen und dadurch sind wir jetzt wirklich sehr eingeschränkt.“
Menden: Bleibt Bestatter auf 100.000 Euro sitzen?
Doch das ist noch nicht alles. Christian Friedrich erzählt im Gespräch mit der Redaktion, dass es nun auch noch Probleme mit der Gebäudeversicherung gebe. „Mir wurde mitgeteilt, dass die abgebrannte Carportanlage und die Garagen nicht versichert seien.“ Für ihn sei das etwas, das unfassbar ist und etwas, das er sich nicht erklären kann. „Ich habe eigentlich alles damals dort versichert.“ Nach Rücksprache mit seinem Architekten könne man die Kosten für eine neue Carportanlage derweil aufgrund des akuten Holz- und Stahl-Engpasses noch gar nicht beziffern, dass es teuer wird, das stehe indes jetzt schon fest. „Ich schätze nur der Carport, die Mauer, das Pflaster und die Mauerabdeckung belaufen sich auf 80.000 bis 100.000 Euro, das ist aber nur meine eigene Einschätzung.“
Erstatten würde die Versicherung des Bestattungsbetriebes in der Unnaer Straße aktuell lediglich der abgebrannte Bestattungswagen sowie das Inventar, so Friedrich.
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