Menden. Autofahrer auf der B7 in Brockhausen bei Menden stutzen. Warum stehen dort kurz hintereinander zwei Blitzer? Müssen Raser gleich doppelt zahlen?

Gleich zwei Radarfallen kurz hintereinander warten seit einigen Wochen auf Autofahrer an der B7. Innerhalb von nur wenigen Metern steht in Brockhausen erst ein mobiler Blitzer. Nur kurz dahinter steht ein klassischer „Starenkasten“. Müssen Temposünder dann sogar doppelt zahlen, wenn sie erwischt werden?

Alte stationäre Anlagen an der B7 in Menden außer Betrieb

Aktuell blitzt der mobile Wagen (der sogenannte Enforcement-Trailer) Autofahrer, die in Richtung Menden bei Barge auf der B7 unterwegs sind. Die alten stationären Radarkontrollen befinden sich auf beiden Seiten. Dieser mobile Blitzer kann turnusmäßig gedreht werden, um jeweils in eine Fahrtrichtung die Geschwindigkeitsüberschreitungen an dieser Messstelle aufzuzeichnen, teilt die Pressestelle des Märkischen Kreises dazu auf WP-Anfrage mit. Die seit vielen Jahren bekannten und von Autofahrern gefürchteten Anlagen seien schon seit Längerem außer Betrieb. Und nur der Enforcement-Trailer fungiere nun als einziger Blitzer in diesem Bereich. Die Gefahr, gleich doppelt zahlen zu müssen, besteht also nicht.

Neuer Enforcement-Trailer hat schon einige Raser erwischt

Die Messstelle liegt an einem früheren Unfallschwerpunkt. Auch in jüngerer Vergangenheit ereigneten sich auf dem Abschnitt zwischen Schwitten und Brockhausen schwere Unfälle, auch tödliche. Der Kreis ermittelt auch jetzt in seiner Statistik genau die gefahrene Geschwindigkeit, nicht nur von Rasern. Alleine im März und in der ersten Aprilhälfte kam es zu insgesamt 55 Geschwindigkeitsüberschreitungen in Fahrtrichtung Wickede, davon sechs Mal mit einer Überschreitung von mindestens elf Stundenkilometern. Der unrühmliche Spitzenreiter lag bei Tempo 109, also 39 Stundenkilometer schneller als eigentlich erlaubt. „Damit ist der Führerschein dann auch weg“, sagt Alexander Bange, Pressesprecher des Märkischen Kreises. Dazu kommt ein Bußgeld über 200 Euro.

Stadt beschafft neue Blitzer für Gefahrenstellen

Mittlerweile wurde der Trailer gedreht und überwacht nun die Fahrtrichtung Menden. Die stationären Anlagen, die übrigens für eine Fahrtrichtung alleine schon 85 000 Euro kosten, werden jedoch voraussichtlich noch einige Zeit an der B7 stehen bleiben. An anderer Stelle im Stadtgebiet hatte der Märkische Kreis schon in ein komplett neue Anlage investiert. Am Abtissenkamp (im Bereich der Aral-Tankstelle hinter der Ruhrbrücke von Fröndenberg Richtung Menden) ersetzte der Kreis den alten Starenkasten durch eine moderne Anlage von Jenoptik. Der „Traffikstar“ kostete damals knapp 80.000 Euro und machte sich mittlerweile bezahlt. Ein Vorteil der neuen Anlage war, dass der moderne „Superblitzer“ keine Sensoren im Boden benötigt.

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Bei dem Enforcement-Trailer, der jetzt in Brockhausen an der B7 steht, handelt es sich um ein weiteres Modell, das der Kreis angeschafft hat – und nicht um den Radarwagen aus Oberrödinghausen am Eingang zumHönnetal. Dort steht seit August 2021 ebenfalls ein mobiler Wagen. Der Blitz-Anhänger erwischte bislang vor allem Raser, die Richtung Hönnetal unterwegs waren. Anders als dieser Wagen, soll der Trailer an der B7 aber den Standort wieder wechseln.„Der Enforcement-Trailer an der B7 ist keine dauerhafte Lösung. Er kommt an unterschiedlichen Punkten im Märkischen Kreis zum Einsatz.“