Menden. Die Stadt will 2022 keine größeren Versammlungen beim Maiwandern in Menden zulassen. In Oesbern scheitert es an den Toiletten. Was ist erlaubt?

Oesbern soll beim traditionellen Maiwandern am 1. Mai als Party-Ziel für alle Maiwanderer tabu sein. Das Ordnungsamt kündigt an, gegen größere Versammlungen und Eskalationen schon im Ansatz vorgehen zu wollen. Hauptproblem ist, dass es in diesem Jahr kein Toilettenangebot geben wird. Die Stadt appelliert eindringlich an alle Maiwanderer, auch keine Ersatztreffpunkte zu organisieren.

„Wir wollen keine Spaßbremsen sein“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. Jeder dürfe nach Lust und Laune in Menden wandern gehen. Aber man bitte alle Maiwanderer schon bei der Planung ihrer Touren Vernunft walten zu lassen und gar nicht erst auf die Idee kommen, Oesbern als Ziel für eine große Party anzusteuern. „Man kann aber natürlich durchwandern“, sagt Johannes Ehrlich. Die Corona-Schutzverordnung lasse viele Freiheiten. Diese gönne man natürlich jedem Jugendlichen.

Sportplatz und Schützenhalle dicht – Bauzäune sperren die Flächen ab

Der Sportplatz ist wie schon in den Vor-Corona-Jahren abgesperrt. Und auch rund um die Schützenhalle wurden bereits Bauzäune aufgestellt, um eine große Party zu verhindern. Dort hatten sich zuletzt viele Jugendliche mit Bollerwagen niedergelassen, um zu feiern. Im Jahr 2019 hatte allerdings zuletzt der SV Oesbern rund um die Schützenhalle Pommes, Würstchen und Bier verkauft. Und das Allerwichtigste: Der Verein hatte die Toiletten zur Verfügung gestellt und sich um die Reinigung gekümmert.

Nach dem Maiwandern in Oesbern räumen die Helfer vom SV Oesbern auf der Straße auf. Müllberge wie hier 2018 soll es am Kreisel nicht mehr geben.
Nach dem Maiwandern in Oesbern räumen die Helfer vom SV Oesbern auf der Straße auf. Müllberge wie hier 2018 soll es am Kreisel nicht mehr geben. © WP | Arne Poll

Die Toiletten bleiben in diesem Jahr geschlossen. Die Halle, die abgerissen werden soll, ist zwar weiter in Betrieb. Allerdings winkt der Verein ab. „Uns ist das wegen Corona weiter zu risikoreich“, sagt Frank Weingarten, Vorsitzender beim SV Oesbern. Gerade bei den Toiletten müsse man sehr auf die Hygiene achten, vielleicht sogar auf eine Maskenpflicht setzen. Diese bei teils sturzbetrunkenen Jugendlichen zu überwachen, sei aber sehr aufwändig. Gleichzeitig spüre man im Verein, dass es immer wieder Corona-Fälle gebe. Weingarten verweist auf den Tanz in den Mai in der Schützenhalle Platte Heide. Der Veranstalter hatte den Abend abgesagt, weil es im Team zahlreiche Positiv-Fälle gibt.

+++ So war es im Jahr 2020: Maiwanderer halten sich an Kontaktverbot +++

Keine Toiletten – Stadt sieht sich nicht in der Pflicht

Auch die Stadt will keine Ersatzlösung schaffen. „Wir sehen uns da nicht in der Pflicht“, sagt Johannes Ehrlich. Vor einigen Jahren hatte das Ordnungsamt noch Dixi-Toiletten neben den früheren Sportplatz schaffen lassen. Das reichte hinten und vorne nicht. Viele Jugendliche mieden die Toiletten. Der Wald war dennoch übersät mit ekligen Hinterlassenschaften jeglicher Art, Papiertüchern und Scherben. Die Stadt sperrte daraufhin in den Jahren 2018 und 2019 den Platz, auch wegen massiver Ausschreitungen

„Das Ordnungsamt bereitet sich natürlich auf den ersten Mai vor wie in den Vor-Coronajahren“, sagt Johannes Ehrlich. Man werde sicher nicht ein lockeres Treffen von zwei kleinen Gruppen an einer Bank unterbinden. Sobald aber an einem Punkt eine große Zusammenkunft entstehe, Flaschen fliegen und Müll in der Natur landet, sei das aber ein Problem. Auch die Verkehrssicherheit sei entscheidend. Das Ordnungsamt habe dabei einen Blick auf das gesamte Stadtgebiet.

Viele Fotos! Party pur beim Maiwandern 2019 in Oesbern

 Laura Hinkel (24) und Sarah Werner (29, von links). 
 Laura Hinkel (24) und Sarah Werner (29, von links).  © Westfalenpost | Arne Poll
 Mehrere hundert Jugendliche machen Party rund um den Kreisel. 
 Mehrere hundert Jugendliche machen Party rund um den Kreisel.  © Westfalenpost | Arne Poll
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Sina, Alina, Nils und Yara (von links). 
Sina, Alina, Nils und Yara (von links).  © Westfalenpost | Arne Poll
Die Polizei führt einen Mann ab.
Die Polizei führt einen Mann ab. © Westfalenpost | Arne Poll
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Sina und Alina (von links).
Sina und Alina (von links). © Westfalenpost | Arne Poll
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Jaqueline Apostel (25), Julie Adamik (26), Lena Fobbe (26), Tabea Hake (20), Kathrin Linde (20) (von links).
Jaqueline Apostel (25), Julie Adamik (26), Lena Fobbe (26), Tabea Hake (20), Kathrin Linde (20) (von links). © Westfalenpost | Arne Poll
v.l. Frederik, Emilian, Sophie, Carla und Hannah spielen mit Heu.
v.l. Frederik, Emilian, Sophie, Carla und Hannah spielen mit Heu. © Westfalenpost | Arne Poll
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