Menden/ Lendringsen. Einer der beteiligten Raser demolierte das Hotel Restaurant Menden. Nach einem weiteren Beteiligten des illegalen Rennens wird gesucht.

Nach einem mutmaßlich illegalen Autorennen auf der Westtangente in Menden sucht die Polizei noch nach einem der „Rennfahrer“. Wie schnell derweil der Unfallfahrer unterwegs war, der später ins Hotel Restaurant Menden krachte, macht eine Beschreibung der Beamten deutlich. +++ Lesen Sie auch: Illegales Autorennen Ursache für Unfall bei Slamic in Menden +++

Gegen halb drei in der Nacht von Samstag auf Sonntag röhrten Motoren in Lendringsen auf der B 515. Immer wieder überholten sich ein weißer und ein schwarzer Mercedes. So schilderte es demnach ein Passant, der die Polizei informierte. Den Anfang nahm die Verfolgungsjagd mit der Polizei dann wenig später am Bessemer Weg, wie Polizeisprecher Lorenz Schlotmann auf WP-Anfrage erklärt. „Dort haben die Kollegen den schwarzen Mercedes zuerst gesehen, der ihnen entgegen gekommen ist.“ Als die Beamten wendeten, drückte der Mendener aufs Gas. Bis zur Westtangente verfolgt die Polizei den 27-Jährigen, können dann so weit aufschließen, dass es Haltesignale und Durchsagen gibt.

Erst in der Linkskurve am Hotel Menden wird Ausmaß der Kollision sichtbar

Dann allerdings habe der junge Mann abermals beschleunigt und die Polizei auf der leicht kurvigen Strecke zwischen Westtangente und des früheren Haus Slamic kurzzeitig abgehängt. „Die Kollegen haben dort kurzzeitig den Blickkontakt verloren“, sagt Schlotmann. Erst in der Linkskurve am Hotel Restaurant Menden wird dann das Ausmaß der Kollision sichtbar.

Der schwarze Mercedes hat bei dem Unfall in Menden sich mehrfach überschlagen und gerät anschließend in Brand.
Der schwarze Mercedes hat bei dem Unfall in Menden sich mehrfach überschlagen und gerät anschließend in Brand. © Feuerwehr Menden

Ersten Erkenntnissen zufolge haben der mutmaßliche Unfallfahrer und seine 21-jährige Beifahrerin sich eigenständig aus dem demolierten Mercedes befreien können. Beim Eintreffen der Beamten hätten sich beide allerdings schon einige Meter von der Unfallstelle weg bewegt. Die Feuerwehr hatte betont, dass die Fahrer nicht eingeklemmt wurden, was sie mutmaßlich das Leben gekostet hätte. „Beide haben darauf beharrt, nicht gefahren zu sein“, so Schlotmann. Die Rede sei von einem unbekannten Dritten gewesen. Trotz der „heftigen Kollision“ erleiden beide Insassen nur leichte Verletzungen und konnten das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen. Ob neben Alkohol auch Drogen im Spiel gewesen sind, muss eine Blutprobe nun klären. +++ Lesen Sie auch: Auto kracht in Haus Slamic: „Es hätte Tote geben können“ +++

Nach Unfall: Mendener Gastronom muss mindestens eine Woche schließen

Der Fahrer des zweiten, weißen Mercedes, der am Rennen beteiligt gewesen sein soll, ist bislang noch nicht ermittelt worden. Die Polizei bittet hierfür um Hinweise von Zeugen, 02373 90990.

Gastronom Jasmin Tufekcic (34) ist unterdessen weiter mit der Planung der Reparaturarbeiten beschäftigt. „Wir müssen mindestens eine Woche schließen. Das ist Minimum“, sagt er. Vordach und Fassade des Hotel-Restaurants Menden sind zum Teil schwer beschädigt. „Erst einmal muss jemand kommen und das alles begutachten.“

Das Foto  zeigt die Unfallstelle am Hotel Restaurant Menden am Samstag. Ein Auto ist in der Nacht in das Gebäude gekracht und in Flammen aufgegangen. Gastronom Jasmin Tufekcic beim Aufräumen.
Das Foto zeigt die Unfallstelle am Hotel Restaurant Menden am Samstag. Ein Auto ist in der Nacht in das Gebäude gekracht und in Flammen aufgegangen. Gastronom Jasmin Tufekcic beim Aufräumen. © Westfalenpost | Arne Poll

Während das Hotel weiter geöffnet hat, ist das Restaurant geschlossen. Er habe schon fest gebuchten Gesellschaften absagen müssen, sagt Tufekcic. „Das Schlimmste ist, dass wir für Donnerstag eine Beerdigung mit 50 Leuten hatten.“ Die Absage tue ihm sehr leid. Aber er könne so keine Gesellschaft bewirten. Offen bleibe auch die Kostenfrage. Seine eigene Versicherung habe angekündigt, den Schaden nicht übernehmen zu wollen. Er setze jetzt auf die Haftpflicht des Autohalters und den Fahrer.