Menden. Eigentlich wollte Saskia Arndt an der Landwirtschaftsschule in Münster studieren. Nach einem Jahr auf Hof Scheffer in Menden kommt es nun anders.

Saskia Arndt hatte eigentlich ganz andere Pläne für ihre Zukunft. Seit rund einem Jahr arbeitet sie auf dem Hof Scheffer an der Provinzialstraße und hilft dort überall mit; sei es im Stall bei den Tieren, beim Ernten, Herstellen von Produkten, Füttern oder eben beim Verkaufim Hofladen. Die 22-Jährige packt überall mit an. Und zwar aus Leidenschaft. „Ich habe einfach gemerkt, wie viel Spaß mir das macht.“ Und das war auch der Grund, warum sich die junge Frau nun gegen ihr eigentlich vorgesehenes Studium entschieden hat und stattdessen eine Ausbildung zur Fleischerin beginnt, um dann wieder auf ihren „Stammhof“ zurückzukehren.

Hofladen in Menden überzeugt

Ursprünglich, so erzählt Saskia Arndt, sollte das Jahr auf Hof Scheffer ihr Gesellenjahr werden, damit sie danach die Landwirtschaftsschule in Münster besuchen kann. Doch nun kam alles anders als geplant. „Ich habe mich so um Weihnachten rum dazu entschieden, habe aber erst noch mit mir gehadert“, erzählt die 22-Jährige. Denn sie weißt selbst, dass es nicht so einfach ist, als Frau in der Branche Fuß zu fassen. Doch im Februar hat sie sich dann endlich getraut, ihre Bewerbung abgeschickt und sofort einen Platz bekommen. „Mit der Zeit habe ich einfach gemerkt, wie viel Spaß mir das hier macht und dass ich in der Direktvermarktung bleiben möchte“, erzählt die angehende Fleischerin.

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Dass solch ein Beruf „cool“ wäre, das hat sich Saskia Arndt schon immer gedacht, doch „als Frau ist das einfach schwierig“. Das, was sie so sehr an diesem Beruf schätzt, sei vor allem auch zu erleben, wie alles selbst hergestellt wird. „Das ist alles regional und ganz frisch und das ist einfach toll, ich hoffe, dass ich mein Wissen aus der Landwirtschaft künftig dann mit dem Rest verknüpfen kann.“ Vor allem die Rückmeldung der Kunden am Ende des Tages, wenn sie spüren, wie viel Mühe und Aufwand man in die Herstellung und Qualität steckt, freut die junge Frau unheimlich.

Tränen beim Schlachten der Ferkel?

Vom Ferkel bis zum Schlachtschwein – so begleitet Saskia Arndt die Tiere, fließt da denn nicht auch mal eine Träne? Die angehende Fleischerin lacht. „Nein, ich kenne das ja von Zuhause, sonst wäre das vielleicht etwas anderes.“ Die Familie der 22-Jährigen besitzt selbst einen Hof, ist seit Jahren in der Landwirtschaft aktiv. Doch sie gibt auch zu, dass sie nie gedacht hätte, dass ihr die Form der eigenen Herstellung so viel Spaß und Freude bereiten würde. „Das Team ist hier natürlich auch super, ich war ja damals das Küken“, erinnert sich die junge Frau.

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Ein Grund mehr für sie, nach Abschluss ihrer Metzgerlehre wieder an die Provinzialstraße zurückzukehren. „Aber auch zwischendurch werde ich natürlich öfter zu Besuch kommen“, sagt Saskia Arndt grinsend. Der neue Meilenstein, ihre Ausbildung zur Fleischerin, beginnt am 1. August und dauert dann drei Jahre. Drei Jahre, in denen auch ihr Chef und Inhaber des Hofes, Heinrich Scheffer, auf seine eifrige und engagierte Mitarbeitern verzichten muss. Doch auch für die Zeit danach gibt es schon Pläne. Und zwar auf dem Hof selbst. Doch viel mehr verraten Heinrich Scheffer und Saskia Arndt derzeit noch nicht.