Menden. Der Mendener Kurier- und Fahrservice Huckschlag spürt die Auswirkungen der explodierenden Spritpreise. Der Inhaber handelt jetzt.
2,38 Euro pro Liter. Das ist der Dieselpreis, der wohl vielen Autofahrern beim Vorbeifahren an der Aral-Tankstelle am Bräukerweg in Menden, direkt ins Auge sticht. Die steigenden Spritpreise sind seit einigen Tagen mehr als spürbar. Täglich werden der Sprit teurer. Mittlerweile liegt der Literpreis für Diesel-Kraftstoff sogar deutlich über dem Preis für Benzin. Und das nagt nicht nur am Geldbeutel der Autofahrer und Pendler, sondern auch an dem vieler Unternehmen.
Klaus Huckschlag, Geschäftsführer des Kurier- und Fahrservices Huckschlag in Menden, muss daher nun eine temporäre Dieselzulage einführen. Und zwar pro Kilometer. „Wir hoffen da auf Verständnis bei unseren Kunden. Wir wollen es extra so machen, dass wir gar nicht die Preise derart verändern, sondern eben temporär diese Dieselzulage einführen“, erklärt er dazu. Es sei eine Extremsituation, betont der Mendener Unternehmer. Wie genau die Lösung am Ende aussehen wird, das wisse man derzeit nicht.
Auch interessant
Feste Verträge mit Kunden
„Viele Aufträge mit unseren Hauptkunden basieren auf feststehenden Tarifen, die sie uns zahlen“, erklärt Klaus Huckschlag. Für den Lastkilometer werde laut Vertrag eine gewisse Summe gezahlt. „Und deswegen ist unsere Idee auch, dass wir eigentlich gar nicht an den Vertrag drangehen, sondern diese temporäre Dieselzulage machen. Und wenn der Literpreis dann mal wieder unter zwei Euro ist, kann man noch mal neu sprechen.“
Huckschlag in Menden ist ein Expressdienst. So sind nicht nur Geschäftsführer Klaus Huckschlag und Kollegen auf Kunden angewiesen, sondern die Kunden eben auch auf das Unternehmen. „Ich weiß eigentlich, dass ich da auch auf offene Ohren stoßen werde“, bleibt der Mendener optimistisch. „Diese Kalkulation beruht auf dem Dieselpreis und wenn der auf einmal um 50 Prozent nach oben schießt, dann ist einfach keine Gewinnspanne mehr da.“ Huckschlag setzt vor allem auf das Verständnis seiner Kunden und hofft, dass sich die Lage womöglich auch wieder normalisieren wird.
Rund zehn Liter auf 100 Kilometern
Der Fuhrpark des Mendener Kurier- und Fahrservices besteht aus Sprintern, Transportern und Autos in Caddy-Größe. „Ganz grob kann man da sagen, dass jedes Fahrzeug rund zehn Liter auf 100 Kilometer verbraucht.“ Und bei Fahrten, die sich durch ganz Deutschland und auch in andere Länder erstrecken, summiert sich das schnell. „Ich habe gestern einen Wagen vollgetankt für 155 Euro“, erzählt Klaus Huckschlag aus eigener Erfahrung. Und da handle es sich noch nicht einmal um 60 Liter. „Aber wir sind darauf angewiesen, die Aufträge sind ja nicht eingebrochen, nur weil der Spritpreis hochgeht.“ Dennoch betont der Unternehmer: „Das ist schon der Wahnsinn, wir haben auch alle diese DKV-Tankkarten. Die Rechnungen haben sich um mehr als ein Drittel erhöht und deswegen müssen wir auch relativ schnell reagieren.“