Menden. Der Fröndenberger Metzger Christian Rafalczik will seine Produktion nach Menden verlagern. Im Gewerbegebiet Hämmer II tut sich gerade viel.

Die Fröndenberger Fleischerei Rafalczik („Hackepeter“) will ihre Produktion samt Firmensitz nach Menden verlagern. Das Unternehmen gehört zu den ersten Firmen, die sich im Gewerbegebiet Hämmer II ansiedeln wollen. Dort macht die Entwicklung bereits große Fortschritte. „Hackepeter“ plant auch einen Imbiss.

Man kann sich immer mehr vorstellen, dass hier Großes passieren soll. Der schmale Feldweg am Riekenbrauck ist einer breiten Straße gewichen. Noch ist alles nur geschottert. Aber man erkennt schon genau, dass das hier die Zufahrt ins Gewerbegebiet werden soll.

46 Parzellen in Hämmer II stehen zur Vermarktung

Die Fleischerei Rafalczik kommt nach Menden. Christian Rafalczik investiert in den Betrieb.
Die Fleischerei Rafalczik kommt nach Menden. Christian Rafalczik investiert in den Betrieb. © Westfalenpost | Arne Poll

Im Boden liegen bereits mannshohe Abwasserleitungen, Frischwasser, Strom, Glasfasernetz – alles in Dimensionen, die man sonst in Menden kaum kennt. „Es gibt hier eine komplette Infrastruktur, viel Potenzial für die Zukunft, vor allem ausreichend Leerrohren für Zukunftstechnologien“, erklärt der städtische Wirtschaftsförderer Tim Behrendt. Er betont erneut, dass die Wirtschaftsförderung bei der Vermarktung auch auf die Gestaltung der Flächen stolz ist.

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46 Parzellen will die Stadt auf den Flächen zwischen dem vorhandenen Gewerbegebiet hinter McDonald’s und dem früheren Truppenübungsplatz vermarkten. Die ersten sollen ab Herbst dieses Jahres bebaut werden. Nach und nach sollen sich Unternehmen ansiedeln. 75 Euro pro Quadratmeter Fläche zahlt jedes Unternehmen. Dafür bezahlt die Stadt mehrere Millionen für die Erschließung – eine Summe, die sich auszahlen soll, weil Hämmer II jährlich viele Millionen Euro Gewerbesteuer einbringen soll.

Hoffnung, dass viele Firmen auch ihren Hauptsitz nach Menden verlegen

Rundgang durch das Gewerbegebiet Hämmer II in Menden mit Tim Behrendt (Wirtschaftsförderung Menden).
Rundgang durch das Gewerbegebiet Hämmer II in Menden mit Tim Behrendt (Wirtschaftsförderung Menden). © Westfalenpost | Arne Poll

Tim Behrendt wiederholt, dass die Nachfrage groß sei. Man verhandle derzeit auch mit großen Unternehmen. Behrendt zeigt sich zuversichtlich, dass manche Firmen auch ihren Hauptsitz nach Menden verlegen, was sich wiederum bei der Gewerbesteuer und Arbeitsplatzdichte noch einmal besonders positiv zeige.

Einer der ersten Neu-Mendener wird voraussichtlich Christian Rafalczik sein. Der Fröndenberger Fleischer ist vielen Mendenern bekannt, weil er vor zwei Jahren mit seinem „Hackepeter“ Fleischerei und Imbiss Edlerheff/Trepper in der Innenstadt übernahm. Er kooperiert mit dem Mendener Bauernhof von Heiner Korte. Und: Er wird jetzt mindestens eine neue Produktion samt Firmensitz direkt an der Zufahrt zu Hämmer II bauen.

„Wir können uns am bestehenden Standort in Fröndenberg nicht erweitern“, sagt der Hackepeter-Chef. Er prüfe gerade mehrere bauliche Optionen, die Produktion, zu der auch der Partyservice gehört, um einen Imbiss, möglicherweise auch noch mit Partnern, zu erweitern. Der Clou: Mit der Fleischerei wäre gleichzeitig auch die Versorgung von vielen hundert Angestellten gesichert, die mal im Gewerbegebiet arbeiten sollen. Baustart für die „Hackepeter-Anlagen“ könnte 2023 sein.

Dritter Bauabschnitt soll ab 2024 zur Verfügung stehen

Gewerbegebiet Hämmer II: Die Stadt Menden bezahlt die Erschließung, legt Straßen an und verlegt Kanäle.
Gewerbegebiet Hämmer II: Die Stadt Menden bezahlt die Erschließung, legt Straßen an und verlegt Kanäle. © Westfalenpost | Arne Poll

Die Größe des künftigen Gewerbegebietes zeigt sich hinter dem Gut Riekenbrauck. Der Bauernhof wurde leergezogen und gehört aktuell der Stadt. Hinter den früheren Ställen schließen sich noch einmal riesige Flächen an. Der Streifen bis zum Waldrand entspricht dem geplanten dritten Bauabschnitt. Die Straßen in diesem Bereich sollen angelegt werden, wenn die anderen Bauabschnitte fertig sind. Die Flächen hier sollen ab 2024 zur Bebauung bereit sein.

Dort, hinten am Rand des früheren Standortübungsplatzes könnte auch die geplante Verbindungsstraße zum Bräukerweg anknüpfen. Diese Zufahrt bezeichnen im Gespräch mit der Redaktion auch Firmen, die sich ansiedeln wollen, als essenziell.