Menden. Im Gewerbegebiet Hämmer Süd soll es bald mit dem Bau der Straßen losgehen. Die Stadt Menden verspricht sich eine gigantische Zahl Arbeitsplätze.

Im neuen Gewerbegebiet „Hämmer II“ sollen jetzt tatsächlich bald die Bagger rollen. Die Stadt nimmt knapp vier Millionen Euro für den Ausbau der Baustraßen in die Hand. Die Ausgaben sollen über die Grundstücksverkäufe alle wieder hereingeholt werden. Jetzt steht auch fest, was Unternehmen für den Quadratmeter zahlen müssen.


Wer entlang der Hämmerstraße bauen will, kann jetzt loslegen. Zehn Grundstücke stehen hier zum Verkauf, drei weitere sind laut Wirtschaftsförderung bereits vergeben. 75 Euro pro Quadratmeter müssen Interessenten hier hinlegen. Der Einheitspreis gilt für das gesamte Areal. Etwa 250.000 Quadratmeter Fläche stehen insgesamt zur Verfügung, das ist weniger als in den großen geplanten Gewerbeparks im Kreis Unna, die mit bis zu einer Million Quadratmetern Fläche werben, aber auch größer als die Mehrzahl der Gebiete, die mit bis zu 150.000 Quadratmetern anfangen.

Wirtschaftsförderer verspricht 10.000 neue Arbeitsplätze in Menden


zeigt sich mächtig stolz: „Hämmer ist mehr als nur eine heutige Ackerfläche, auf der sich Gewerbetreibende ansiedeln wollen. Hämmer ist eine sehr große Chance für die Stadt Menden“, sagte Behrendt in einer Videopräsentation bei Facebook und versprach bis zu 10.000 neue Arbeitsplätze für Menden.

Die Fläche ist aktuell noch ein Acker.
Die Fläche ist aktuell noch ein Acker. © Westfalenpost | Arne Poll


Der Erfolg hänge von der Vermarktung ab: Wer eines der Grundstücke ergattern will, muss sich bewerben. Nach einem Punktekatalog wird das Unternehmen bewertet. Die meisten Punkte gibt es für eine hohe Zahl an Arbeitsplätzen und hohe zu erwartende Gewerbesteuereinnahmen. Aber auch die Führung durch den Inhaber gibt Pluspunkte. Es sei nicht entscheidend, die Fläche so schnell wie möglich vollzubekommen, sagt Behrendt, sondern eine entsprechende Unternehmensqualität zu erreichen. Viele der bisherigen Interessenten brächten diese Qualität nicht mit, erklärte Behrendt jetzt im Stadtrat.

Erschließungsstraßen für vier Millionen Euro geplant


In mehreren Bauabschnitten entstehen jetzt die Baustraßen. Im ersten Schritt werden 2,7 Millionen Euro fällig, im Endausbau noch einmal 1,2 Millionen Euro. In einem weiteren Bauabschnitt mit noch offenen Kosten soll die Erschließungsstraße im Süden des Gebietes gebaut werden, am heutigen Gut Riekenbrauck. Bis Ende 2022 soll das Gebiet komplett erschlossen sein.


Die Mendener Wirtschaftsförderung wirbt damit, dass Hämmer II „das modernste Gewerbegebiet“ in Südwestfalen werde. Dazu gehöre unter anderem die Ausstattung mit Gigabit-Glasfaser für jedes Firmengrundstück, heißt es. Es sollen auch Leerrohre für weitere Ausstattung angelegt werden. Die Straßenbeleuchtung soll „smart“ sein.

Bislang keine Bushaltestellen im Gewerbegebiet eingeplant


Womit sich Menden tatsächlich ein Alleinstellungsmerkmal haben könnte, sind geplante Mobilitätsprojekte wie ein autonom fahrender Bus. Auf der „letzten Meile“ sollen Arbeitsplätze per E-Scooter erreicht werden. Auf Nachfrage der Grünen mussten die Planer vom Büro Schumacher aus Wiehl jüngst im städtischen Bauausschuss allerdings zugeben, dass aktuell für die geplante Buslinie noch keine Haltestellen eingeplant sind. Diese ließen sich aber nachrüsten, wenn es so weit sei.


Offen ist auch die heiß ersehnte Verkehrserschließung für das gesamte Gebiet. Alle Möglichkeiten für eine Anbindung an den Bräukerweg östlich von Ostsümmern seien weiter vorhanden, versichert Planer Jörg Timmermann. Völlig offen ist, ob die erforderlichen Grundstücke überhaupt zur Verfügung stünden. Ein Teil des Geländes gehört immer noch der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die den ehemaligen Standortübungsplatz verwaltet. Bauamtsleiter Jörg Müller kündigt Gespräche mit der Bundesanstalt an, um über die Straßenfrage zu reden.

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