Menden. Vonseiten der Zweckverbandes für Abfallbeseitigung (ZfA) spricht vieles für die Einführung einer blauen Tonne. Nun naht eine Entscheidung.

Kommt sie – oder kommt sie nicht, die blaue Tonne? Vom Zweckverband für Abfallbeseitigung (ZfA), zu dem die Hönnestadt gehört, gibt es grundsätzlich grünes Licht. In der kommenden Woche könnte der Umweltausschuss den Weg für eine Einführung frei machen.

Entscheidung in Menden könnte bald fallen

Nachdem das Thema zuletzt im Umweltausschuss vertagt wurde, könnte in der kommenden Woche eine Entscheidung fallen. Bislang gibt es drei Möglichkeiten, sein Altpapier in Menden loszuwerden. Über die aufgestellten Container, am Bringhof oder aber über Vereine und Organisationen. Anders als in den anderen sechs Städten, die im ZfA organisiert sind, gibt es in Menden aber noch keine blaue Tonne. Grundsätzlich sei die Einführung – sofern politisch gewollt – möglich.

Die Vorteile lägen laut ZfA auf der Hand: keine Lagerung mehr in den eigenen vier Wänden sowie der entfallende Transport zum Container; mobilitätseingeschränkte Menschen müssen keine langen Wege auf sich nehmen; eine höhere Sortierquote; geringere Verschmutzung an den Containerplätzen und keine durchnässten Papierberge mehr. Ein Punkt, der in Menden 2008 gegen die Einführung sprach, ist zudem inzwischen hinfällig: In anderen Städten sind bei Straßensammlungen keine signifikanten Einbrüche zu verzeichnen. Aus den Antworten auf den Grünen-Fragenkatalog geht zudem hervor, dass 2019 in Menden rund 790 Tonnen und 2020 insgesamt 663 Tonnen Altpapier eingesammelt wurden. „Dieser Trend zeigt sich bei einer überschlägigen Betrachtung auch in anderen Städten im ZfA, die seit 2009 kontinuierlich die blaue Tonne eingeführt haben“, heißt es dazu vonseiten des Zweckverbandes. Die Vereinssammlungen werden auch nach der Einführung einer blauen Tonne weiter unterstützt.

Mehr noch: Vergleicht man Sammlungen im Zeitraum 2006 bis 2008 (32,45kg/Einwohner) mit denen zwischen 2017 und 2019 (13,04kg/Einwohner) zeige sich, dass „die Reduktion im Straßen-Sammlungsbereich überproportional“ ist. In den übrigen Städten nutzen rund 50 Prozent der Haushalte die blaue Tonne.

ZfA braucht Vorlauf

Ein Knackpunkt bleibe aber: Die Einführung der blauen Tonne in Menden könnte sich noch ein wenig hinziehen. Es bedürfe eines zeitlichen Vorlaufs, um die Behälter zu beschaffen und auszuliefern; zudem müssten Mendenerinnen und Mendener vorab umfangreich informiert werden. Eine Krux ergibt sich allerdings für die Innenstadt. Die Tonnen müssten etwa in der Hoch- und Kirchstraße – wie die bisherigen Mülltonnen – in einer der Boxen untergebracht werden. „Ziel ist es, dass tatsächlich nur die Nutzer ihre Müllgefäße in den Müllboxen unterbringen sollen, die keine anderweitige, private Möglichkeit haben, ihre Müllgefäße unterzustellen“, so die Verwaltung. Gleichwohl sei nicht davon auszugehen, „dass es durch die Einführung der Papiertonne zu Engpässen an Standplätzen für Müllboxen im Innenstadtbereich kommt“. Eine Erweiterung der Müllboxen sei möglich.