Menden. Die Sparkasse Hemer-Menden will mit der Sparkasse Arnsberg-Sundern fusionieren. Was das bedeutet. Mendener Kunden erfuhren zunächst nichts.
Die Sparkasse Hemer-Menden geht in Fusionsverhandlungen mit der Sparkasse Arnsberg-Sundern. Mendener Kunden informierte der Vorstand der Sparkasse aber offensichtlich zunächst nicht über die Zusammenschluss-Absichten.
Die Verwaltungsräte (politisch besetzte Aufsichtsgremien) beider Sparkassen hatten am Mittwochabend grünes Licht für die Aufnahme von Verhandlungen gegeben. Dabei soll es die Absprache gegeben haben, dass die Vorstände der Sparkassen auch die Öffentlichkeit in ihrem Bereich informieren. Beim Vorstand der Sparkasse Arnsberg-Sundern funktionierte das, bei der Sparkasse Hemer-Menden nicht. Warum, bleibt unklar. Der Sparkassenvorstand hatte zuletzt erklärt, sich zu Anfragen unserer Redaktion aus Menden generell nicht mehr äußern zu wollen.
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Sparkassen sind zur Transparenz und Information verpflicht
Verwaltungsratsvorstand Wolfgang Römer aus Hemer zeigt sich auf WP-Nachfrage erstaunt. Es sei Aufgabe des Sparkassen-Vorstandes gewesen, über die geplante Fusion zu informieren. Er ging davon aus, dass das auch so geschehen sei. Sparkassen sind ohnehin gesetzlich zur Transparenz verpflichtet. Die Vorstände müssen dabei nicht nur auf Nachfrage, sondern bei wesentlichen Entwicklungen auch proaktiv und zeitnah informieren. Ein Hinweis auf die geplante Fusion fand sich bis Freitag noch nicht einmal auf der Sparkassen-Homepage.
Bei Verfehlungen des Vorstandes hat der Verwaltungsrat eine sogenannte Hinwirkungspflicht. Wolfgang Römer lässt aber auf Nachfrage keinen Zweifel daran, dass die Sparkasse aus seiner Sicht im Grundsatz transparent mit der geplanten Fusion umgehen müsse. Die Transparenzpflicht gilt freilich mit Einschränkungen: Verwaltungsratsmitglieder sind beispielsweise zur Verschwiegenheit verpflichtet was viele Details und interne Zahlen angeht.
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Neue Sparkasse hätte nach Fusion etwa 100.000 Kunden
Was kommt da auf die Sparkassenkunden in Menden zu? Bei einem Zusammenschluss hätte die neue Sparkasse etwa 100.000 Kunden. Die gemeinsame Sparkasse hätte eine Bilanzsumme von etwa drei Milliarden Euro. Eine Auswirkung auf die Filialstruktur ist noch völlig offen. In Sparkassenkreisen wird aber bereits davon ausgegangen, dass der Standort an der Papenhausenstraße in Menden zumindest deutlich kleiner werden könnte, sich auf den reinen Kundenkontakt beschränken könnte. „Es wird jetzt alles ausgehandelt“, sagt Wolfgang Römer allgemein. „Das ist sicher nicht einfach.“
In den kommenden Wochen und Monaten soll eine Verhandlungskommission mit Vertretern der Sparkassenvorstände, Verwaltungsratsmitgliedern und den Bürgermeistern der beteiligten Städte zusammenkommen. Am Ende stünde dann ein Vertragsentwurf, der noch von den Städten abgesegnet werden müsste. Der Mendener Anteil an der neuen Fusionssparkasse dürfte dann minimal sein. Nachdem die Sparkasse Menden 2009 eine Pleite hingelegt hatte, hat Menden schon an der Sparkasse Hemer-Menden nur noch 25 Prozent Anteil. Berechnet man ein, dass beide Sparkassen aktuell etwa gleich groß sind, dürfte Menden in der neuen Sparkasse nur noch mit 12,5 Prozent Anteil mitreden.
Neuer Namen gilt bei Fusion bereits als sicher
Als sicher gilt, dass die Sparkasse dann einen neuen Namen bekommt. Die Namenskombination „Sparkasse Arnsberg-Sundern-Märkisches-Sauerland-Hemer-Menden“ ließe sich wohl kaum vernünftig auf einer Konto-Karte unterbringen.