Menden. Der Ausbau des schwächelnden WLAN an Schulen in Menden soll nun doch ganz schnell kommen. Das neue Netzwerk soll ganz neue Maßstäbe setzen.
Die flächendeckende WLAN-Ausstattung der Mendener Schulen zieht sich nun doch wohl weniger lange hin als befürchtet. Nach der Kritik (unter anderem von Schulleiter Ulrich Cormann) kündigt die Stadtverwaltung nun an, dass ab Ostern flächendeckend kabelloses Internet an den Schulen zur Verfügung stehen soll.
+++ Hintergrund: So hatten wir über das Problem berichtet ++++
„Wir gehen davon aus, dass die städtischen Schulen in Kürze flächendeckend mit WLAN ausgerüstet sind“, sagt Stadtsprecher Johannes Ehrlich. „So wird es voraussichtlich bis Ostern an allen weiterführenden Schulen und auch an den Grundschulen für die Schülerinnen und Schülern ein flächendeckendes W-Lan geben.“
Schulleiter Ulrich Cormann kritisierte die Abdeckung bei Schuldebatte
„Wir haben kein funktionierendes WLAN“, hatte Schulleiter Ulrich Cormann bei einer Diskussionsrunde über die Corona-Situation an den Mendener Schulen, die vergangene Woche durch die CDU-Ratsfraktion online ausgerichtet wurde, gesagt. Bürgermeister Roland Schröder gestand daraufhin klar ein, dass beim Ausbau weiter dringend Nachholbedarf bestehe. Er sprach von 1,6 Millionen Euro Investitionsvolumen in die Internetanbindung der Schulen. Gleichzeitig wollte er zu diesem Zeitpunkt aber auch nicht zu große Versprechungen machen was das Tempo betraf. Der Ausbau laufe, hieß es.
Jetzt soll es also doch schneller gehen als vorübergehend angenommen. „So sind an der Gesamtschule in Haus 1 und 3 bereits Geräte installiert, Haus 2 ist aktuell in Arbeit“, erklärt Johannes Ehrlich. „Danach folgt die Installation am Gymnasium an der Hönne und im Anschluss daran an der Realschule.“ Bei Neubauten ist die Ausstattung mit entsprechender Verkabelung der Sendestationen (Router) ohnehin bereits Standard. Als deutlich aufwändiger hatte sich die Nachrüstung von Bestandsbauten erwiesen.
Neue iPads, aber keine funktionierende Internet-Anbindung
Roland Schröder kündigt an, dass die Technik deutlich über das hinausgehen solle, was im Privatbereich genutzt wird. „Wir haben eine Technik, die es allen Schülerinnen und Schülern ermöglicht auch in großer Zahl gleichzeitig das Internet zu nutzen.“ Bei bestehenden Anlagen war zwar oft grundsätzlich eine Anbindung möglich, gleichzeitig fehlte aber eine entsprechende Bandbreite, damit auch viele Schüler gleichzeitig ins Netz gehen können. Gerade die Schulanwendungen, die auch im Distanzunterricht genutzt werden, gelten als besonders datenintensiv.
Die Nachrüstung der Netzwerke gilt als überfällig, da die Stadt im vergangenen Jahr bereits einige hundert iPads je Schule angeschafft hatte, um modernes Lernen und Distanzunterricht zu ermöglichen. Für den Einsatz innerhalb der Schulen fehlte aber die entsprechende Anbindung. Eltern berichteten der Redaktion bereits, dass der Einsatz der iPads privat oft mit hohen Kosten verbunden sei. Um überhaupt mit den mobilen Geräten ins Internet zu kommen, nutzten die Schüler privates Datenvolumen, das dann schnell verbraucht war.