Menden. In Menden arbeiten viele Schüler jetzt mit iPads. An den Schulen gibt es aber kein oder nur schlecht ausgebautes W-Lan. Was sich jetzt tun soll.
Die Schulen hinken bei der Digitalisierung weiter hinterher. Gerade jetzt in der schwierigen Corona-Situation fehle grundlegende Ausstattung, bemängeln Schüler und Lehrer. Die Freude über die Ausstattung mit neuen Geräten sei getrübt, weil in seiner Schule kein flächendeckendes W-Lan verfügbar sei, bemängelt Ulrich Cormann, Schulleiter des städtischen Gymnasiums an der Hönne.
Schüler verbrauchen eigenes privates Datenvolumen
„Wir haben kein funktionierendes W-Lan“, sagte Cormann bei einer Diskussionsrunde über die Corona-Situation an den Mendener Schulen, die vergangene Woche durch die CDU-Ratsfraktion online ausgerichtet wurde. Cormann sprach die Situation im Zusammenhang mit Distanzunterricht in der Corona-Situation an.
Eltern berichteten der Redaktion bereits, dass der Einsatz der iPads privat oft mit hohen Kosten verbunden sei. Um überhaupt mit den mobilen Geräten ins Internet zu kommen, bauen sich die Schüler oft mit ihren Mobiltelefonen einen sogenannten Hotspot auf. Das Datenvolumen vieler Tarife oder Prepaid-Karten ist dann schnell aufgebraucht. Wer nachbuchen will, muss dafür zahlen.
So reagiert Bürgermeister Roland Schröder auf die Kritik
Bürgermeister Roland Schröder (parteilos) reagierte: „Die Frustration kann ich komplett teilen“, sagte Schröder. Das lasse sich nicht schönreden. Allerdings sei der Ausbau der Netzwerke an den Schulen bereits in der Mache. „Wir werden 1,6 Millionen Euro einsetzen, um W-Lan zu stärken an den Mendener Schulen.“ Schröder gesteht aber auch ein, dass die technische Aufbauhilfe in der aktuellen Situation zu spät komme. „Ich finde aber wichtig, dass etwas passiert.“ Bei Neubauten von Schulen oder Anbauten wie jetzt beim neuen Trakt des Gymnasiums gehört die W-Lan-Ausstattung und die entsprechende Verkabelung bereits zur Standardausstattung. In bestehenden Gebäuden muss teils aufwändig nachgerüstet werden.
Schröder bemängelt selbst, dass oft mit guter Absicht Hilfe angekündigt werde, die praktische Umsetzung aber sehr lange dauere. Er nimmt als Beispiel das Förderprogramm, das Schülerinnen und Schülern Nachhilfe sichern sollte. „Es hat lange gedauert, bis Nachhilfeinstitute akkreditiert waren. Das war frustrierend.“
Debatte schon um Verträge vor der iPad-Anschaffung
Es hatte schon vor mehreren Jahren intensive Diskussionen um die Anschaffung von iPads für die Mendener Schulen gegeben. Die weiterführenden Schulen erhielten jeweils mehrere hundert Geräte. Die Geräte wurden ab Anfang 2021 ausgeteilt und sollten den Schülern in der Corona-Pandemie die Möglichkeit geben, alle Möglichkeiten im Distanzlernen zu nutzen.
Allerdings verzögerte sich auch hier die Verteilung der Geräte. Nachdem die iPads angeschafft waren, gab es etliche Unklarheiten mit den Nutzungsverträgen zwischen Stadtverwaltung und den Eltern. Nachdem nachgebessert wurde, wurden die iPads Anfang 2021 verteilt. Es gibt fortlaufend weitere Anschaffungen.