Lahrfeld. Menden bekommt einen neuen Hausarzt: Mutasem Hajjar ist Facharzt für Innere Medizin und praktiziert dann in Lahrfeld. Das ist geplant.

Eine gute Nachricht für Menden: Eine neue Hausarztpraxis öffnet voraussichtlich am 1. März die Türen. „Im Lahrfeld 18“ stehen rund 200 Quadratmeter Praxis zur Verfügung, wo Mutasem Hajjar praktizieren wird. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, die Räumlichkeiten werden umgebaut.

In Menden Zweigstelle von Praxis in Iserlohn-Hennen

Mutasem Hajjar ist Facharzt für Innere Medizin und möchte in diesem Jahr auch den Facharzt für Allgemeinmedizin abschließen. Die neue Praxis in Menden ist eine Zweigstelle der Hausärztlichen Gemeinschaftspraxis Hennen, in der der Mediziner bislang tätig ist. +++ Auch interessant: Menden: Neue Hausarztpraxis öffnet am Papenbusch +++

Der 38-Jährige gebürtige Syrer hat seit 2021 die deutsche Staatsbürgerschaft, lebt aktuell mit seiner Familie in Schwerte, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er freut sich auf die neue Herausforderung. Unterstützen werden ihn zwei Medizinische Fachangestellte – eine Frau aus der bereits bestehenden Praxis wechselt von Hennen nach Menden, eine weitere Fachangestellte aus Menden konnte neu angeworben werden.

Hausarztpraxis will auch Sonderleistungen bieten

Es sei nicht einfach gewesen, eine geeignete Immobilie zu finden, berichtet der Hausarzt Mutasem Hajjar. Die Wahl fiel schließlich auf das Lahrfeld, und der Umbau läuft.

Es wird in der neuen Praxis im Lahrfeld vier Sprechzimmer sowie einen Ultraschallraum geben.

Neben der „normalen“ hausärztlichen Tätigkeit, auf der für den Mediziner nach eigenen Angaben der Fokus liegen soll, kann Mutasem Hajjar in seiner Praxis auch Sonderleistungen anbieten. Genannt werden hierzu etwa ein Herz-Ultraschall oder ein Ultraschall der hirnversorgenden Arterien.

Dr. med. Andreas Engelhardt ist einer der leitenden Ärzte der Gemeinschaftspraxis, die die Verwaltung der neuen Praxis übernimmt, und freut sich darüber, dass er Mutasem Hajjar in der Region halten kann. „Es ist schwer, qualifiziertes Personal zu finden“, sagt er. Das sei auch einer der Gründe, weshalb er und seine Kollegen in Hennen junge Kollegen ausbilden. +++ Lesen Sie auch: Dr. Guido Michels ist im Ruhestand: Das ist sein Nachfolger +++

Der Hausarztmangel sei groß, vor allem in Menden. Engelhardt ist selbst gebürtiger Mendener und weiß um die Lage der Hönnestadt. Viele Kollegen hätten bereits ein hohes Alter erreicht und würden bald in Rente gehen. „Die Not in Menden ist groß“, sagt der Mediziner. Viele Mendener würden den Weg nach Hennen auf sich nehmen, weil Ärzte in Menden niemanden mehr aufnehmen würden.

Neuer Hausarzt in Menden: Termine über Internetseite zu buchen

Bereits jetzt hätten einige Patienten nach einer Warteliste für die neue Praxis gefragt. Die gebe es aber nicht. Die Koordination von Terminen erfolge nicht über die Praxis in Hennen, sondern bald über die eigene Webseite der neuen Praxis hausarzt-menden.de. Dort möchte das Team im Laufe der kommenden Wochen möglichen Patienten die Chance geben, einen Termin zu vereinbaren. „In Ruhe“, wie Engelhardt betont. Er bittet eindringlich darum, von Anrufen in der Praxis in Hennen abzusehen, um den Praxisablauf nicht stören. „Ich rechne mit einem großen Andrang.“ +++ Auch interessant: Hausärztinnen verstärken Praxis von Dr. Thomas Huth in Ardey +++

„Wir haben uns auch schon dem Kollegen in Lahrfeld, Dr. Philipp Kersting, vorgestellt. Das gehört sich so. Er freut sich über die Unterstützung“, so Engelhardt. Als nächstes wolle man sich auch im Krankenhaus vorstellen; ein gutes Miteinander sei wichtig. Die neue moderne Praxis soll ab März Druck aus dem System nehmen. Der Kassensitz bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe ist bewillig.

Perspektivisch kann sich Dr. Andreas Engelhardt vorstellen, dass zweieinhalb Arztstellen in der neuen Praxis angesiedelt werden. „Wir wollen auch Teilzeit anbieten“, sagt er. Denn diese Option sei gerade bei Ärztinnen sehr gefragt und Mangelware. Eine erste Verstärkung für Mutasem Hajjar ist schon in Sicht, bereits in ein bis zwei Jahren könnte ein weiterer junger Kollege zum Mendener Team hinzustoßen.