Menden. Den Gehweg entlang der Unteren Promenade in Menden dürfen auch Radfahrer nutzen. Aus Sicht der Grünen ist das gefährlich. Was sie jetzt fordern.

Fahrradfahrer sollen an der Unteren Promenade zukünftig auf der Straße fahren und nicht mehr auf dem parallel verlaufenden Gehweg entlang der Hönne (Margarete-Habbel-Weg). Dirk Huhn und Günther Reichle beantragen für die Ratsfraktion der Grünen die Verlagerung des Radverkehrs auf die verkehrsberuhigte Untere Promenade. Sie begründen ihren Antrag mit Gefahren für Fußgänger und Konflikten. Auch Radfahr-Lobbyist Franz-Josef Knur unterstreicht den dringenden Bedarf für eine Trennung in diesem Bereich. Auch die Redaktion hatte immer wieder gefährliche Situationen auf dem Fußweg beobachtet.

In der Vergangenheit wurde das Thema schon häufiger diskutiert. Die Politik hatte sich aber zuletzt 2019 gegen eine Trennung entschieden. Der Gehweg entlang der Hönne im Bereich der Unteren Promenade ist aktuell mit dem Verkehrszeichen 239 (Gehweg) und dem Zusatzschild „Radfahrer frei“ ausgeschildert. Radfahren ist somit mit Schrittgeschwindigkeit erlaubt. Das Schild schreibt aber Radfahrern nicht zwingend vor, den Weg zu benutzen. +++ Auch lesenswert: Obere Promenade: Grüne wollen erste Fahrradstraße für Menden +++

Grüne: Fußgänger auf dem Gehweg an der Unteren Promenade in Gefahr

Die Grünen begründen ihren Antrag damit, dass die Promenade nach der Umgestaltung im Rahmen des Grünen Weges noch stärker von Fußgängerinnen und Fußgängern, Familien mit Kleinkindern und Kinderwagen sowie von Menschen mit angeleinten Hunden genutzt werde. „Das gleichzeitige Befahren mit Fahrrädern stellt einerseits eine Behinderung oder gar Gefährdung für den Fußverkehr dar“, betonen Huhn und Reichle . Andererseits sei die Herausforderung für viele Radfahrende, das Fahrrad bei der geforderten Geschwindigkeit von 4 bis 7 km/h im Gleichgewicht zu halten, was folglich häufig nicht eingehalten werde. Konflikte zwischen Fußgängern und Radfahrern seien zwangsläufig keine Seltenheit.

Das unterstreicht auch Franz-Josef Knur – unabhängig von den Antragsstellern. Es sei kaum möglich, bei diesem Tempo eine sichere Linie mit dem Fahrrad zu halten. Dadurch ergebe sich eine Gefahr für Fußgänger und Radfahrer. +++ Auch interessant: Radfahren in Menden: Stadt will Spiegel an Ampeln anbringen +++

Konsequenzen für Radfahrer – Führerschein in Gefahr

Knur warnt auch vor rechtlichen Konsequenzen für Radfahrer. Dadurch dass man zum Radeln in dem Bereich aufgefordert werde, sei letztlich sogar der Führerschein in Gefahr. Denn auch Radfahrer müssen sich an Verkehrsregeln halten.

Ohnehin sei fraglich, in welchem Tempo man tatsächlich in dem Bereich fahren müsse. Gerichte hatten in der Vergangenheit zur Frage des Schritttempos immer wieder unterschiedlich geurteilt. Oft wird das Schritttempo mit 4 bis 7 km/h angegeben. Es gibt aber auch Einschätzungen bis zu Tempo 12. Anderswo hieß es „in jedem Fall unter Tempo 20“, was dagegen in der Regel nicht so von Gerichten auch bestätigt wurde. +++ Auch lesenswert: Einbahnstraßen für Radfahrer: Menden könnte weitere öffnen +++

Ausbau des Grünen Weges in Menden entlang der Hönne läuft

Die Grünen wollen den Verkehr nun konsequent auf die Straße verlegen. Das Befahren der Straße mit dem Rad, auf der Tempo 30 gilt, sollte nach dem Antrag insbesondere in der Übergangsphase durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit gefördert werden. 2019 wurden auf der Straße bereits Fahrrad-Piktogramme aufgebracht. Sie sollten schon damals einen Anreiz schaffen, mit dem Rad auf der Straße zu fahren – und Autofahrer darauf hinweisen, dass Radfahrer dort durchaus richtig unterwegs sind. +++ Lesen Sie auch: Fahrradstadt Menden: Hier gibt es Verbesserungspotenzial +++

Aktuell wird auch der Ausbau des Grünen Weges mit dem Anschluss des Radweges im Bereich der VHS geplant. Im Kreuzungsbereich gibt es aktuell mehrere Gefahrenstellen.

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