Menden. Die katholischen Gemeinden in Menden stellen derzeit ihre Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahlen auf. Wer sich bewerben kann.

Im kommenden Monat könne tausende Mendener Katholikinnen und Katholiken ihren Kirchenvorstand und ihren Pfarrgemeinderat wählen. Wir haben darüber mit Markus Deiters, Verwaltungsleiter im Pastoralverbund Menden, gesprochen.

Was genau macht ein Kirchenvorstand und was ein Pfarrgemeinderat?

Markus Deiters In beiden Gremien findet Mitbestimmung in der Kirchengemeinde vor Ort statt. Der Pfarrgemeinderat gestaltet als Gremium der pastoralen Mitverantwortung das Leben innerhalb der Pfarrgemeinde. Der Kirchenvorstand verwaltet das Vermögen der Kirchengemeinde und vertritt sie.


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Wie schwer ist es geworden, Kandidaten zu finden, die sich zur Wahl aufstellen lassen wollen? Und woran liegt das?

Die Form des Engagements von Menschen hat sich verändert. Die Gesellschaft ist mobiler geworden. Menschen wechseln ihren Lebensmittelpunkt häufiger als früher und zum Teil auch mit deutlich größeren Entfernungen. Wir beobachten, dass sich Menschen nicht mehr so gerne an ein bestimmtes Amt oder eine Amtszeit binden wollen. Die Bereitschaft, sich projektbezogen zu engagieren, ist nach wie vor gegeben, aber man legt sich nicht mehr gerne fest. Ich bekomme häufig die Rückmeldung von angesprochenen Gemeindemitgliedern, dass sie punktuell gerne helfen, aber für eine Kandidatur nicht bereitstehen. Dieses Phänomen gibt es übrigens nicht nur im katholischen Bereich, es ist auch in weltlichen Vereinen oder Verbänden zu beobachten. Wir sind aber sehr optimistisch und auf einem guten Weg, dass wir genügend Kandidierende zusammenbekommen.


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Gibt es Ideen, wie die Kirche mehr Menschen begeistern könnte, sich hier zu engagieren?

Wir müssen aufgreifen, dass sich Menschen heutzutage eher projektbezogen engagieren und wenn sie selbst oder ihr Umfeld betroffen sind. Christ sein findet im diakonischen Handeln einen besonderen Ausdruck. Also Menschen zu Diensten sein, die in Nöten sind. Daher gilt es mit offenen Augen durch die Welt zu gehen, diese Nöte zu erkennen und gemeinschaftlich zu handeln.

Mit welchem Zeitaufwand müssen Menschen, die gewählt würden, rechnen?

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Je nach Größe der Kirchengemeinde treffen sich die Gremien vier bis zehn Mal im Jahr. Das sind Abendtermine von etwa anderthalb bis zwei Stunden. Die Gremien bestehen aus sechs bis zehn Mitgliedern, so verteilt sich die Arbeit auf viele Schultern. Da es sich um Ehrenämter handelt, bestimmen die Engagierten ihren Einsatz und Zeitaufwand selbst. Außerdem gibt es eine gute und professionelle Unterstützung der Ehrenamtlichen. Der Pfarrgemeinderat wird durch Mitglieder des Pastoralteams begleitet. Der Kirchenvorstand erhält Beratung und Unterstützung durch den Verwaltungsleiter.

Mit Blick auf Ihre Gespräche mit Mitgliedern von Kirchenvorständen und Pfarrgemeinderäten: Was ist das persönlich Bereichernde, weshalb sich diese Menschen ehrenamtlich engagieren?

So bunt und vielfältig wie Kirche ist, sind auch die Menschen, die sich dort engagieren, und deren Motive. Die einen sind die, die durch ein gutes und schönes Gemeindeleben geprägt worden sind und diese Erfahrungen auch anderen ermöglichen wollen. Anderen ist eine sinnstiftende Tätigkeit mit Gleichgesinnten in Gemeinschaft wichtig. Wieder andere sehen ihre Arbeit als ihren Anteil, das Evangelium zu verkünden und zu bezeugen.

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Mitglieder des Pfarrgemeinderates verpflichten sich für vier Jahre, Mitglieder des Kirchenvorstands sogar für sechs Jahre – ein langer Zeitraum. Was passiert, wenn jemand während dieser Zeit sein Amt doch nicht mehr ausüben möchte?

Wer sich zu einer Kandidatur bereit erklärt, sollte schon die Bereitschaft haben, die gesamte Amtszeit auszufüllen. Aber wie bereits gesagt, handelt es sich um ein Ehrenamt. Es kann immer gute Gründe geben, ein Ehrenamt nicht mehr ausüben zu können. Dann ist es möglich, das Amt vorzeitig niederzulegen.

In welchem Zeitraum kann im Pastoralverbund Menden gewählt werden? Wie laufen die Wahlen ab? Und wer darf wählen?

Den Kirchenvorstand kann jedes Gemeindemitglied wählen, das am Wahltag 18 Jahre alt ist und seit mindestens einem Jahr in der Kirchengemeinde wohnt. Den Pfarrgemeinderat kann jedes Gemeindemitglied wählen, das am Wahltag das 14. Lebensjahr vollendet hat. Die eigentlichen Wahlen finden am 6./7. November rund um die Gottesdienste in den Kirchen statt. Dort sind dann die Wahllokale eingerichtet. Eine Briefwahl ist bereits ab dem 15. Oktober möglich. Diese kann online über unsere Homepage www.pv-menden.de oder telefonisch beantragt werden.

Weitere Informationen zu den Wahlen gibt es auch unter www.kirche-waehlen.de oder beim Katholischen Stadtbüro in Menden unter 2060.