Menden. Seit Donnerstag, 13. Januar, gilt die 2G-Plus-Regelung auch in der Gastronomie. In Menden bieten mindestens zwei Restaurants Selbsttests an.

In der Gastronomie gilt seit Donnerstag, 13. Januar, ebenfalls die 2G-Plus-Regelung. Zuvor traf diese lediglich auf Fitness- sowie Sonnenstudios und Hallenschwimmbäder zu. Allerdings gibt es mit der Änderung der Coronaschutzverordnung auch Ausnahmen bei der 2G-Plus-Regel. Unter anderem müssen geboosterte Menschen keinen Test mehr vorweisen. Die heimischen Gastronomen blicken zwiegespalten auf die kommenden Wochen. Die neuen Regelungen würden erneut für viel Unsicherheit bei den Gästen sorgen. Dennoch haben sich zwei Mendener Restaurants dazu entschieden, die Selbsttest-Option bei sich vor Ort anzubieten. Für andere sei dies wiederum nicht machbar. Die damit verbundenen Kosten sowie der Aufwand seien zu hoch.

Salsa Menden

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Jozeh Ramazani vom Salsa in Menden bietet unter anderem keine Selbstests vor Ort an. „Unsere Personalkosten würde das in die Höhe treiben“, beklagt er. Man müsse durchgehend jemanden vorne stehen haben, zudem müsse das Ganze draußen passieren. „Das ist sehr umständlich und das wird hier nicht funktionieren, daher haben wir gesagt, dass wir diese Selbsttests nicht machen.“ Ramazani beklagt aber auch, dass die neuen Regelungen wieder für viel Verwirrung bei den Gästen sorgen. „Das ist ja nicht nur 2G, sondern ein bisschen komplizierter“, sagt der Wirt und meint damit unter anderem, dass Menschen, die mit Johnson and Johnson ein Mal geimpft sind und zusätzlich genesen, auch als geboostert gelten. „Viele rufen an und fragen nach. Das alles zu kontrollieren, ist ein riesiger Aufwand.“ Allgemein habe seit der Einführung von 2G am 28. Dezember das Kundengeschäft abgenommen, berichtet Jozeh Ramazani. „Wir hoffen aber, dass es sich wieder normalisiert“, bleibt der Gastronom optimistisch. Eine Schließung des Salsas komme derzeit indes nicht in Frage.

Haus Oberkampf

Ähnlich sieht Daniel Oberkampf, Betreiber des Hauses Oberkampf in Menden, die Situation. „Selbsttests bieten wir nicht an. Dann müssten wir zusätzlich Personal dahin stellen, das auch 15 Minuten dabeisteht“, sagt er. Jeder, der nicht von der Ausnahmeregelung betroffen ist, müsse daher einen negativen Schnelltest mitbringen, der nicht älter als 24 Stunden ist, um in dem Restaurant vor Ort zu essen, so der Gastronom. „Ob sich das auf das Kundengeschäft auswirkt, ist noch ein großes Fragezeichen.“ Da müsse man abwarten, wie sich die Situation in den kommenden Wochen entwickelt. „Man merkt vor allem, seit die Zahlen hochgegangen sind, dass die Leute wieder mehr Angst haben.“

Bonkers Menden

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Im Bonkers in Menden hingegen gibt es das Angebot zur Selbsttestung vor Ort. „Natürlich hat die Möglichkeit, die Leute vor Ort zu testen, Vorteile. Daher begrüße ich das sehr. Meine weitere Idee wäre nämlich sonst gewesen, selbst ein Testzentrum aufzumachen“, sagt Dawid Poloczek vom Bonkers in Menden. Daher hat er umgehend nach den neuen Regeln reagiert, seine Mitarbeiter schulen lassen und Schnelltests bestellt. „Es ist dennoch eine Maßnahme mit einem bitteren Beigeschmack“, sagt er. Die Regelung sei fatal für Gastwirte. Auch viele seiner Gäste haben demnach nach wie vor Bedenken und sind verunsichert. Dennoch gibt es auch viele Menschen, die zum Essen kommen und Vertrauen in die Hygienemaßnahmen der Gastronomen haben. Indes berichtet der Wirt auch, dass mehr Menschen den Liefer- und Abholdienst des Bonkers nutzen. Am vergangenen Wochenende habe man mit diesem Angebot sogar mehr Umsatz gemacht als mit dem Vor-Ort-Geschäft und das, obwohl das Lokal zwei Drittel belegt war, so Poloczek. „Dennoch ist es eine wirtschaftliche Katastrophe, das kann man nicht anders sagen.“ Das Bonkers hatte daher auch bis vor Kurzem geschlossen, begab sich in einen „eigenen Lockdown“. Erst seit dem 7. Januar können Gäste wieder vor Ort essen und trinken.

Bauernstube bei Hanni

Und auch in Hannis Bauernstube in Menden-Brockhausen soll es künftig die Möglichkeit geben, sich vor Ort testen zu lassen. „Rein theoretisch ist das für uns auf jeden Fall eine Option“, sagt Wirtin und Inhaberin Hanife Okusal. Allerdings müsse das Personal noch geschult werden, die Tests besitze man bereits. Sobald das Testangebot in der Bauernstube bei Hanni gilt, veröffentlicht die Gastronomin diese Information. Zudem berichtet Okusal, dass ihr Restaurant trotz 2G und jetzt eben 2G-Plus regelmäßig ausgebucht sei. „Auch für heute sind wir schon fast wieder voll“, sagt sie am Donnerstagmittag auf Nachfrage der Redaktion. „Ich denke, die neue Regelung muss sich jetzt wieder einspielen, aber ich glaube nicht, dass sich dadurch groß etwas verändert.“

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