Menden. Schock-Nachricht für Real in Menden: Das Warenhaus schließt zum 31. Mai. Es gibt 72 Kündigungen, aber auch Hoffnungen auf Übernahme.
Das Warenhaus Real an der Fröndenberger Straße in Bösperde schließt. Am 31. Mai dieses Jahres ist Schluss. Das bestätigte Real-Pressesprecher Markus Jablonski auf Nachfrage der Redaktion. Neben der bekannten Kette bedeutet die Schließung auch das Aus für den dort ansässigen Bäcker, das Blumengeschäft, den Schlüsseldienst sowie einen Friseur. Zudem wird insgesamt 72 Real-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt.
„Das aktuelle Konzept des neuen Real-Eigentümers sieht vor, den größten Teil der heutigen Standorte an andere Unternehmen aus dem Lebensmitteleinzelhandel, wie beispielsweise Edeka, Kaufland oder Globus, abzugeben“, erklärt Jablonski. Im Juni 2020 erfolgte der Abschluss des Verkaufs an den neuen Eigentümer. Real gehört seither zu 100 Prozent der in Luxemburg ansässigen SCP Retail Investments.
Dennoch sei nicht in allen Fällen eine unmittelbare Nachnutzung des Marktes durch übernehmende Unternehmen möglich. Und das sei leider auch in Menden der Fall, erklärt der Pressesprecher. Demnach seien die Planungen des neuen Betreibers so umfangreich, „dass die Voraussetzungen für einen Betriebsübergang in diesem Fall nicht vorliegen“.
Wie geht es für die Beschäftigten in Menden weiter? Sozialplan vereinbart
Zuletzt stand im Raum, dass der Supermarkt im Bösperder Weg 43 von der Kette Globus übernommen werden soll (die WP berichtete). Eine Entscheidung gibt es bislang jedoch nicht. „Leider können sich die Verantwortlichen nach wie vor nicht zu potenziellen Standorten äußern“, sagt Globus-Pressesprecherin Isabel del Alcazar. Man verwies darauf, dass die Entscheidungshoheit beim Bundeskartellamt liege.
Somit muss der Real-Markt in Menden Ende Mai schließen und alle derzeit dort beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigen. „Für alle Real-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort gilt in diesem Fall ein Sozialplan, der mit dem Gesamtbetriebsrat von Real zur Milderung der wirtschaftlichen Nachteile vereinbart wurde und durch den die 72 Beschäftigten, die in dem Markt in Menden tätig sind, abgesichert sind“, betont Markus Jablonski.
Insgesamt schließen nach der Übernahme durch SCP 45 Real-Märkte
Es ist nicht das erste Mal, dass es nach der Übernahme von Real durch den russischen Finanzinvestor SCP (die WP berichtete) zu Filialschließungen kommt. Von rund 270 Märkten, die SCP von der Metro 2019 übernahm, seien mittlerweile mehr als 40 geschlossen oder stehen auf der Schließungsliste, heißt es seitens des Unternehmens.
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Für die kommenden Monate stehen insgesamt sieben Schließungen auf dem Plan. Neben der Filiale in Menden werden auch die real Supermärkte in folgenden Städten geschlossen: Blankenburg, Neuss (Breslauer Straße), im baden-württembergischen Brühl, in Dortmund-Aplerbeck, Norden und in Witten.
Warenhäuser in Menden, Brühl, Dortmund, Norden und Witten werden umgebaut
Allerdings sei langfristig geplant, dass die Märkte in Menden, Brühl, Dortmund, Norden und Witten umgebaut sowie umgeplant werden. Sie sollen neue Inhaber bekommen. Bislang sei jedoch lediglich bekannt, dass der Markt in Dortmund-Aplerbeck von Globus übernommen wird. In Blankenburg und Neuss hingegen machen die Märkte für immer dicht, bestätigt das Unternehmen. Eine Übernahme oder ein Umbau seien für diese beiden Standorte nicht vorgesehen.
Ob und wann es etwas Spruchreifes für Menden gibt, bleibt somit nach wie vor unklar.
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