Menden. Die Wohnungslosenhilfe hilft Mendenern in Not, denen Wohnungslosigkeit droht oder die bereits ohne Zuhause dastehen.

Trennung, Scheidung oder Stress mit den Eltern und dann der Rauswurf aus dem Elternhaus: Die Gründe, warum Menschen ihre Wohnung verlieren sind vielfältig. Meist habe es mit Problemen im familiären Umfeld zu tun, manchmal aber auch mit Verschuldung, Arbeitslosigkeit oder gesundheitlichen Problemen. Ulf Wegmann ist Leiter der Wohnungslosenhilfe Iserlohn und er ist froh, wenn sich die Betroffenen schnell bei ihm melden. Er bietet ein Beratungsangebot für Menschen, denen die Wohnungslosigkeit droht oder auch für jene Personen, die bereits keine Wohnung mehr haben. „Das Problem ist nur die Entfernung von Menden nach Iserlohn. Das schaffen nur wenige Menschen.“ Doch daran werde jetzt intensiv gearbeitet.

Zugang zum Hilfesystem ermöglichen

„Wenn Menschen plötzlich auf der Straße stehen, dann kommen sie meist erst einmal bei Freunden oder Bekannten unter“, erklärt der Sozialarbeiter. Wenn sich die Probleme nicht lösen lassen und die Betroffenen irgendwann alle Optionen im Bekanntenkreis ausgeschöpft haben, landen sie auf der Straße oder in einer der Notunterkunft der Stadt. „Die Städte sind verpflichtet, Obdachlose unterzubringen“, so Wegmann. In Menden gebe es mehrere dieser Einrichtungen über das Stadtgebiet verteilt. „Die Stadt arbeitet auch daran, die Unterbringung zu verbessern und sich ein Bild davon zu machen, welche Hilfsangebote es für diese Menschen gibt und wo vielleicht Lücken sind.“ Und das sei super. Denn je eher Menschen wieder in das Hilfesystem finden, desto schneller kann ihnen wirklich geholfen werden. „Manche Klienten hatten drei bis fünf Jahre keine Wohnung und keinen Kontakt zum Hilfesystem.“

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Besonders toll in Menden sei das große Netzwerk. So bietet der SKFM beispielsweise die Postanschrift für Wohnungslose an – und das ist sehr wichtig. Denn ohne Postanschrift können viele Angelegenheiten mit Behörden kaum geklärt werden. Verschiedene Organisationen und Anbieter würden außerdem an unterschiedlichen Wochentagen Essen für Wohnungslose anbieten, wie beispielsweise die Suppenküche des SKFM. Ein großer Vorteil für die Mendener. Denn durch die Corona-Pandemie fallen das regelmäßig stattfindende Frühstück und die Öffnungszeiten des Aufenthaltsraumes in der Beratungsstelle aktuell flach.

Postanschrift anbieten

Ansonsten habe sich aber für Mendener durch Corona nicht viel geändert. Zuständig ist die Beratungsstelle für Menden, Iserlohn, Hemer und Balve. Im Jahr 2020 habe es einen Einbruch bei den Hilfsfällen gegeben um 20 Prozent. Statt insgesamt 750 Menschen nutzten nur 600 das Angebot. Diese Zahlen seien 2021 aber stabil geblieben. Mehr noch: Der Zulauf der Mendener ist um eine Person gestiegen. In 2021 nutzten 17 Menschen die Hilfen. Wie viele Menschen tatsächlich in Menden wohnungslos sind, weiß Ulf Wegmann nicht. Die Dunkelziffer sei in diesem Bereich meist hoch.

Der Kontakt:

Bitte weitersagen: Ulf Wegmann wünscht sich, dass das Beratungsangebot sich noch weiter herumspricht und die Menschen erreicht, die es dringend benötigen.

Die Wohnungslosenhilfe sitzt in Iserlohn in der „Trift 3“. Das ist in der Nähe eines großen Supermarktes in Innenstadtlage. Es besteht die Möglichkeit für Mendener und Balver Fahrkarten für Bus und Bahn erstattet zu bekommen, wenn es sonst nicht möglich ist, den Weg auf sich zu nehmen.

Ulf Wegmann bittet darum, vorab telefonisch einen Termin auszumachen, damit er sich ausreichend Zeit für ein erstes Gespräch und erste Hilfsmaßnahmen nehmen kann. Er ist erreichbar unter 02371 158783 oder via Mail: ulf.wegmann@diakonie-mark-ruhr.de.

Zeiten für die Vorsprache: montags bis freitags zwischen 10 und 12 Uhr sowie mittwochs von 13.30 bis 15.30 Uhr. Neben Beratungsgesprächen gibt es für Betroffene auch die Möglichkeit, sich über Angebote des Ambulant Betreuten Wohnens zu informieren.