Altendorf. Dominik Schwerte bringt für sein Weihnachtshaus in Altendorf in diesem Jahr 92.000 kleine Lichter zum Leuchten. Was Besucher dort erwartet.

Größer als jemals zuvor. In Altendorf, einem Ortsteil von Fröndenberg, erstrahlt wieder das Weihnachtshaus von Dominik Schwerte. Um die Zahl der Lampen und Lichter geht es aber nicht als erstes, sondern um das Leuchten in den Augen der Betrachter. Für all die Arbeit hat Dominik Schwerte nun auch einen „Lehrling".

Es hat geschneit. Ziemlich passend kurz vor der Verabredung des WP-Reporters mit Dominik Schwerte an seinem Weihnachtshaus in Altendorf. Zwar noch recht feucht und am Ende auch nicht besonders langlebig, aber über den Wiesen im Fröndenberger Westen liegt eine feine weiße Haube. Für die Stimmung ist das natürlich passend.

Getränke gegen Spende

Das Altendorfer Weihnachtshaus hat die Adresse Altendorfer Straße 22, kurz vor dem Ortsausgang in Richtung Holzwickede-Opherdicke aus Altendorf kommend auf der rechten Seite gelegen. Zu übersehen ist es aber eigentlich nicht. Es ist täglich von 17 bis 22 Uhr beleuchtet, bis zum 6. Januar.

Freitags bis sonntags im Advent gibt es Heißgetränke und kleine Imbisse gegen Spende, alles unter freiem Himmel und unter Beachtung von 3G. Dominik Schwerte führt auch gerne durch die weihnachtlicher Lichterlandschaft.

Das Altendorfer Weihnachtshaus ist schon fast eine Institution, bekannt mittlerweile weit über Fröndenberg hinaus. Irgendwann hat Dominik Schwerte angefangen, das Haus seiner Familie in Altendorf weihnachtlich zu schmücken. Dann kam der Garten hinzu. Und es wurde einfach immer mehr. Aber nicht aus Gigantismus, sondern weil es dem jungen Mann Spaß macht. Und weil immer mehr Besucher aus Fröndenberg und Umgebung kommen. Oder bei der zufälligen Vorbeifahrt an der Altendorfer Straße anhalten oder zumindest kurz langsamer werden. Und dann aus dem Stauen nicht mehr heraus kommen.

Helfer Marvin Thomas (links) und Dominik Schwerte (rechts) sind mit großer Begeisterung bei der Sache.
Helfer Marvin Thomas (links) und Dominik Schwerte (rechts) sind mit großer Begeisterung bei der Sache. © WP | Alexander Lück

Gemütliches Beisammensein im Garten der Familie Schwerte gehört zum Erlebnis Weihnachtshaus auch dazu. Aus den bekannten Gründen gab es das im vergangenen Jahr alles nicht. Dominik Schwerte schmückte Haus und Garten nur in einer „Basisversion“. So ganz wollte er auf den Lichterglanz und die leuchtende wie hoffnungsvolle Botschaft der Advents- und Weihnachtszeit nicht verzichten. Nun ist aber die Besichtigung des Gartens unter 3G-Regel wieder möglich und gewünscht. Und was schon für 2020 geplant war, setzte er nun um: eine Rekordzahl an verbauten Lichtern, etwa 92.000 nämlich. Und bei dieser Zahl mag man es ahnen, was der 23-Jährige grinsend für die Zukunft bestätigt: „Die Sechsstelligkeit ist zum Greifen nahe.“ Dank LED-Technik falle der Stromverbrauch trotzdem niedriger aus als zuletzt.

Licht wird stimmungsvoll eingesetzt

Bei der Führung durch den erleuchteten Garten wird aber klar, dass diese Zahlen kein Selbstzweck zur eigenen Bestätigung sind, sondern dass Dominik Schwerte das Licht sehr stimmungsvoll einzusetzen versteht. An manchen Stellen hat er auch die Beleuchtung reduziert, Schwerpunkte gesetzt. Die Farben erstrahlen sehr warm, die wenigen blinkenden Lichter erzeugen den Eindruck von tropfendem Eis. Kitschig ist das nicht. Grelles, kaltes Weiß gibt es nur in der Arktislandschaft mit dem Bodennebel. Mittlerweile einer der Höhepunkte für Besucher des Weihnachtshauses. +++ Fröndenberg: Adventshaus muss wegen Corona dunkler bleiben +++

In vielen Ecken locken Kleinigkeiten und belohnen den detaillierten Blick, hier eine Eule im Baum, dort ein Nikolaus, eine Modelllandschaft im Holzverschlag. „Man kann eine Stunde gucken und hat immer noch nicht alles gesehen", sagt Dominik Schwerte. Ganz hinten im Garten grasen Rentiere, ganz scheu wie auch ihre natürlichen Vorbilder scheinen sie die Szenerie des Hauses aus sicherer Entfernung zu betrachten. Das ist nämlich das neue Element in diesem Jahr, entstanden unter anderem aus verschiedenen Baumarktbeständen.

In diesem Jahr neu am Weihnachtshaus in Altendorf: die Rentiere auf der Weide
In diesem Jahr neu am Weihnachtshaus in Altendorf: die Rentiere auf der Weide © WP | Alexander Lück

Überhaupt musste Dominik Schwerte dieses Jahr öfter einkaufen. „Wir hatten nach dem letzten Jahr sehr viele Schäden“, verweist er etwa auf viele kaputte Lichterketten. „Einige konnten wir aber noch reparieren.“ Der zwischenzeitlich harte Frost wird wohl ein Grund gewesen sein. Deswegen wurde es mit den Arbeiten an der Dekoration, die immer Anfang September beginnen, zwischendurch sehr knapp. Gut, dass Schwerte viel Unterstützung hat. Familie und Freunde waren schon immer dabei, sonst ginge es auch nicht.

Kumpel aus der Nachbarschaft

Nun aber hat er auch einen festen „Lehrling“, wie er lachend erzählend. Marvin Thomas, guter Kumpel und Nachbar. „Der kennt sich auch aus, weiß genau, was er machen soll.“ Und ist eben bei diesem Projekt genauso positiv-bekloppt wie Schwerte, unterstreichen die beiden. Für einen passenden, gut sechs Meter hohen Weihnachtsbaum für den Innenhof, fuhren die beiden etwa bis ins sauerländische Eslohe. Zum Schmücken der oberen Zweige ging es dann in einer Baggerschaufel. Wofür man das alles macht, ist den beiden klar: „Ein schöner Moment ist es, wenn man nach drei Monaten alles selber anschauen und genießen kann“, sagt Dominik Schwerte. Und die Rückmeldungen der Besucher: „Viele sagen, dass ist schöner als jeder Weihnachtsmarkt.“ Und dann erst die strahlenden Augen der Kinder. Genau davon hatte Schwerte der WP auch schon in den letzten Jahren berichtet: „Und am letzten Wochenende kam wieder ein Kind und hat gefragt, ob hier das Christkind wohnt. Dafür machen wir das doch.“