Menden. Närrinnen und Narren fiebern dem Karneval entgegen. Den soll es in Menden 2021/22 auch wieder geben – nur unter verschärften Regeln.
Für die Mendener Karnevalsgesellschaft Kornblumenblau (MKG) hat pünktlich am 11.11. um 11.11 Uhr die fünfte Jahreszeit begonnen. Nach einem Jahr coronabedingter Karnevalspause will der Verein aber angesichts steigender Infektionszahlen kein Risiko eingehen. Für alle Innenveranstaltungen gilt in der Session 2G.
Wohl der Gäste an erster Stelle
Geht es nach den Närrinnen und Narren vor der Mendener Mühle, wird in dieser Session wieder ordentlich geschunkelt und geklatscht – am liebsten zusammen im Festzelt vor dem Rathaus. Und die Vorbereitungen für den Zeltkarneval sind auch in vollem Gange, wie MKG-Präsident Michael Fringes am Rande des Hoppeditz-Erwachens erklärt. Der Hoppeditz ist so etwas wie das Maskottchen der Mendener Karnevalisten, das am Veilchendienstag zusammen mit den „Sünden“ der Session verbrannt wird.
Wie auch im Rheinland blickt man in Menden mit sorgenvollem Blick auf steigende Infektionszahlen. Die Angst vor einem weiteren Jahr ohne Karnevalsfest ist zumindest unterschwellig spürbar. Eines haben die Narren der Hönnestadt Köln und Düsseldorf aber voraus: „Bei den 2G-Regelungen waren wir schneller“, sagt Michael Fringes. Schon lange vor dem Beginn der Session hätten sich die Mitglieder für eben jene Regelung bei Innenveranstaltungen ausgesprochen. „Der Plan ist eine normale Session. Ob wir sie dann auch so durchführen können, steht auf einem anderen Blatt“, erklärt Fringes. Man halte sich alle Optionen – und dazu gehört auch die erneute Absage – offen. Alles angepasst ans Pandemiegeschehen. Und obwohl „alle heiß auf Karneval sind“, stehe das Wohl der Mitglieder und Gäste an oberster Stelle.
Hoppeditz im Coronablues
Den Beginn der Session markiert in Menden zunächst aber traditionell das Hoppeditz-Erwachen. Michael Schlotmann ist dafür in das passende Outfit geschlüpft, Stroh baumelt unter der Narrenkappe und dem Ärmel. „Er ist unser ständiger Begleiter in der fünften Jahreszeit“, ruft MKG-Vorsitzender Jörg Spiekermann an der Mendener Mühle den knapp 100 Zuschauern zu. Allerdings zeigt sich der Hoppeditz in diesem Jahr etwas widerspenstig. Zu lange hat er „geschlafen“. Mit einem traditionellen Schluck aus dem Glockenteichbach soll dem Strohmann wieder Leben eingehaucht werden. Allerdings klappt auch das eher schlecht als recht. Erst ein Gardetanz und die Lieder der MKG-Senatoren rütteln den Hoppeditz wach. Auch ohne Zelt kommt so vor dem Rathaus Karnevalsstimmung auf.
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Am Abend tritt der Hoppeditz seinen Weg vom Altenheim St. Vincenz in den Teufelsturm an. Von ihren Fenstern aus können sich die Seniorinnen und Senioren am Donnerstagabend das kleine Spektakel sogar coronakonform anschauen; denn auch hier will die MKG kein Risiko eingehen. „Corona ist nicht vorbei. Wir wollen die Gefahr aber so klein wie möglich halten“, so der Organisationsleiter Ralf Hörchner.