Menden. Lesungen der Buchhandlung Daub dürfen nur Geimpfte oder Genesene besuchen. Bieberschlümpfe entscheiden sich auch für 2G.

Vor rund einem Jahr hieß es wieder Lockdown: Die Infektionszahlen stiegen zu rasant an, die Lage in Krankenhäusern wurde kritisch. Auch jetzt, ein Jahr später, sind die Inzidenzen sowie Fallzahlen in der Hönnestadt wieder extrem angestiegen. Nur gibt es einen entscheidenden Unterschied: die Impfung. Bereits 66 Prozent der gesamten deutschen Bevölkerung sind gegen das Coronavirus geimpft. Und es werden stetig mehr. Ein Grund, warum sich auch Mendener Veranstalter mittlerweile dazu entscheiden, zu ihren Events nur geimpfte oder genesene Personen zuzulassen – also das 2G-Prinzip anzuwenden.

Diskussionen über 2G-Regel auf Facebook und Co.

Jüngst sorgte der anstehende Trödelmarkt der Mendener Bieberschlümpfe für reichlich Diskussionsstoff in sozialen Netzwerken. Denn die Organisatoren und Ehrenamtler rund um Petra Homberg machen aus dem Trödelmarkt am kommenden Wochenende in der Hüingser Schützenhalle eine 2G-Veranstaltung. Gegen die Kritik hat man sich nun gewehrt: „Aufgrund von Auflagen die wir von der Stadt und vom Kreis bekommen haben und auf Grundlage der aktuellen Corona Schutzverordnung, sowie den steigenden Inzidenzwerten haben wir uns dazu entschlossen, zum Schutz aller auf Basis der 2G Regelung den Einlass zu gewähren“, heißt es in dem Statement.

Man sei ein Verein, der sich nicht nur im Mendener Süden, sondern auch über die Ortsgrenzen hinaus engagiert. Der Verein erklärt weiter: „Selbstverständlich sind auch Kinder willkommen und daher sind Kinder bis zwölf Jahren von der Regel ausgenommen.“ Auch Menschen, die eine Bescheinigung vorweisen können, dass sie nicht geimpft werden können, würden selbstverständlich Einlass gewährt werden. Dennoch handle es sich nun mal um eine Indoorveranstaltung mit Durchgangsverkehr. Daher werde neben der 2G-Regel auch regelmäßig gelüftet. Teilnehmer und Besucher werden zudem um die Nachverfolgung der Kontaktdaten am Eingang gebeten. In der Schützenhalle herrscht trotz 2G die Maskenpflicht.

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Keine Lesung auf Wilhelmshöhe ohne 2G-Regel

Ähnlich läuft es bei den Lesungen der Buchhandlung Daub auf der Wilhelmshöhe ab, auch hier herrscht seit Beginn der sogenannten Herbst-Lesungen das 2G-Konzept. Inhaber Andreas Wallentin steht dahinter, er selbst ist ebenfalls vollständig geimpft, für ihn ist diese Regelung das „einzig Richtige“, wie er im Gespräch mit der Westfalenpost sagt. „Wir haben ja relativ lange gar keine Veranstaltungen gemacht“, blickt er zurück. Mit dem Start des diesjährigen Zeltdachfestivals gingen dann auch wieder für Wallentin die Buchlesungen los. Mit dem Unterschied, dass bei den Veranstaltungen beim Zeltdach-Festival die 3G-Regel galt. „Zum einen war Spätsommer und zum anderen -- und das ist das Wichtigste -- war es draußen“, begründet der Buchhandlungsinhaber die damalige Entscheidung. „Ich mache super gerne Veranstaltungen, das ist ein Teil meines Buchhändler-Daseins, aber durch Corona bin ich auch der Gesundheit meiner Mitarbeiter und meiner Kunden verpflichtet. Daher gilt für alle Veranstaltungen, die wir im Herbst machen die 2G-Regel“, sagt er.

Auch bei Balver Hubertusfest gilt: Geimpft, genesen oder gar nicht

Vor allem sei es auch so, betont Wallentin, dass viele seiner Kunden nach wie vor noch sehr, sehr vorsichtig seien. „Unser Publikum ist ja etwas älter. Die achten da wirklich sehr drauf und dem möchte ich auch Rechnung tragen.“ Daher trug der Buchhändler bei den vergangenen Lesungen auch den ganzen Abend über eine Maske, auch wenn er das nicht gemusst hätte. „Nur durch 2G ist das Ganze ja nicht vorbei“, fügt er hinzu und weist auf vielfache Impfdurchbrüche hin. Daher müsse man in seinen Augen weiterhin vorsichtig sein und die Gesundheit jedes Einzelnen schützen. „Wir haben also bei uns nicht nur 2G, sondern auch das Schachbrettmuster mit frei haltenden Sitzplätzen.“ So verzichte man zwar auf zahlreiche Einnahmen, denn bei Lesungen auf der Wilhelmshöhe könnten laut Wallentin rund 200 Karten mehr verkauft werden, doch es helfe ihm und dem gesamten Personal, das Risiko zur Ansteckung geringer zu halten. „Man kann sagen, 2G ist bei uns im Herbst und Winter, da kann auch jeder denken, was er will, für uns ist das einzig Richtige.“

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Auch in der Nachbarstadt Balve pocht man auf Veranstaltungen unter 2G. Unter anderem wird das Hubertusfest der Hubertus-Schützen zwar wieder stattfinden, teilnehmen dürfen aber nur Geimpfte und Genesene.

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