Menden. Eltern können Kinder ein letztes Mal mit der Kita-Karte vor Ort anmelden. Wie das funktioniert, was das kostet und wann die Bescheide kommen.

Die Anmeldung für das kommende Kindergartenjahr startet. Wer sein Kleinkind ab dem 1. August 2022 betreuen lassen möchte, muss jetzt tätig werden: Vom 15. bis 19. November nehmen die Kindertagesstätten im Stadtgebiet die sogenannten Kita-Karten an. Wie die Anmeldung funktioniert, wann Eltern Bescheid bekommen, ob es geklappt hat und was sich im kommenden Jahr ändert:

Wie funktioniert die Anmeldung in einer Kita in Menden?

Das Jugendamt hat allen Eltern, die in diesem Jahr ein Kind bekommen haben oder mit einem Kind im Kindergartenalter zugezogen sind, eine Kita-Karte zugeschickt. Eltern, die vor 2021 ein Kind bekommen haben, das nun in eine Kindertageseinrichtung gehen soll, haben bereits im Vorjahr eine Karte erhalten, sagt Mechthild Hennecke vom Team Tagespflege von der Stadt Menden. Auf dieser Karte notieren Eltern die Wunsch-Kita für ihr Kind und bringen diese zwischen dem 15. und 19. November in die entsprechende Einrichtung. Vor Ort werden sie aufgefordert, zwei Alternativ-Kitas zu nennen, die infrage kommen, falls die erste Wahl bereits belegt sein sollte.

Woher weiß ich, welche Kita für mein Kind die Beste ist?

Das entscheiden die Eltern selbst. Mechthild Hennecke beobachtet wachsende Akzeptanz bei den Eltern, eine weitere Anfahrt zur Wunsch-Kita in Kauf zu nehmen. Bei der Wahl spielen Faktoren wie die Wohnortnähe, die konzeptionelle Ausrichtung der Einrichtung oder auch die angebotenen Betreuungszeiten eine Rolle. Viele Einrichtungen haben in den vergangenen Wochen Tage der offenen Tür unter Corona-Bedingungen ausgerichtet, andere bieten die Möglichkeit, sich für einen privaten Termin anzumelden. Die Kontaktdaten aller Einrichtungen finden Eltern auf der Internetseite der Stadt unter Kitas und Kindertagespflege.

Nach welchen Kriterien wird entschieden, ob mein Kind angenommen wird?

„Sobald die Anmeldung erfolgt ist, folgt das Aufnahmeverfahren“, sagt Mechthild Hennecke. Jede der 27 Kitas in Menden hat eigene Kriterien, nach denen Kinder ausgewählt werden. Dazu können neben der Nähe zum Wohnort und dem Alter des Kindes auch Faktoren wie Religionszugehörigkeit, Geschwisterkinder oder die Berufstätigkeit der Eltern zählen. Die Stadt hat darauf keinen Einfluss.

Wann bekommen die Eltern Bescheid, ob sie einen Platz für ihr Kind sicher haben?

„Anfang Dezember werden alle Eltern von den Einrichtungen informiert. Das erfolgt einheitlich“, sagt Mechthild Hennecke. Die Kindertagesstätten melden sich direkt bei den Eltern, nachdem sie sich untereinander abgestimmt haben. Dann erfahren die Eltern, ob eine der angegebenen drei Auswahlmöglichkeiten Platz bietet. Sie müssen dann eine Rückmeldung geben, ob sie den Platz annehmen möchten. Abgeschlossen ist das Verfahren in der Regel im Januar. Dann, so Hennecke, habe sie eine 90-prozentige Sicherheit darüber, wer wohin gehe und könne im März die entsprechenden Fördermittel beim Land beantragen.

Was passiert, wenn kein Platz in den gewünschten Einrichtungen frei ist?

Wenn kein Platz frei ist, schaltet sich das Jugendamt ein und vermittelt. Eltern von Kindern zwischen drei und sechs Jahren, so Hennecke, müssen sich keine Sorgen machen. Auch wenn in den Wunschkitas keine Kapazität mehr vorhanden sei, würden diese Kinder sicher einen Platz in einer anderen Einrichtung finden. „Dann muss man vielleicht auf Einrichtung vier ausweichen“, sagt die Expertin. „In diesem Jahr ist es ganz entspannt.“

Was ändert sich 2022?

Ab 2022 sind die Kita-Karten hinfällig und es gibt ein Online-Verfahren. An der Anmeldewoche möchte die Stadt jedoch festhalten. Wie genau das neue Verfahren ablaufen soll, wird derzeit diskutiert. Das Einpflegen aller Daten ins System sei sehr aufwendig, weshalb es in diesem Jahr leider noch nicht online funktioniere.

Und was ist mit den Kindern unter drei Jahren?

Der Bedarf nach diesen Plätzen steige und sie seien heiß begehrt, sagt Mechthild Hennecke. Aktuell gebe es 350 Plätze für Kinder, die unter drei Jahre alt sind. „Gerade im U3- Bereich müssen wir ausbauen. Frauen kehren mittlerweile eher zurück in den Beruf, Eltern haben Angst, keinen Ü3-Platz zu bekommen und melden ihre Kinder früher an.“ Diese Angst sei unbegründet. Jedes Kind ab drei Jahren habe einen Kita-Platz sicher. Bei den jüngeren Kindern arbeitet die Stadt mit dem Katholischen Verein für Soziale Dienste, SKFM, zusammen, der die Kindertagespflege im Stadtgebiet organisiert. Hier können Kinder die ganze Zeit über bei Bedarf angemeldet werden. Der Verein sucht dann gemeinsam mit den Eltern nach einer passenden Betreuungsmöglichkeit.

Was kann ich mir unter der Tagespflege vorstellen?

Bei der Kindertagespflege betreuen Kindertagespflegepersonen in ihren eigenen Räumlichkeiten, bei den Eltern zuhause oder in einer Großtagespflege Kinder in kleinen Gruppen. Die Gruppengröße variiert zwischen fünf und bis zu neun Kindern. Die Betreuungszeiten sind mitunter flexibler, als in Kindertagesstätten und auch Randzeiten können abgedeckt werden. Auch als Anschlussbetreuung an die Betreuung in einer Kindertagesstätte werden diese Plätze mitunter genutzt. Eltern melden den Bedarf beim SKFM an und bekommen dann weitere Informationen.

Aktuell gibt es in Menden sechs Großtagespflegestellen und eine Vielzahl von Einzelpersonen. Menschen, die diese Tätigkeit ausüben, müssen sich entsprechend fortbilden und kindergerechte Räumlichkeiten vorweisen.

Was kostet die Betreuung?

Die Preise für einen Kindergartenplatz und einen Platz bei der Tagespflege sind identisch für die Eltern. Sie zahlen einen Beitrag, der sich nach ihrem Einkommen richtet. Eine Tabelle mit den Kosten findet sich auf der Internetseite der Stadt.

Sonderfall: Ich ziehe nach der Anmeldezeit nach Menden und brauche einen Platz. Was nun?

Die Familien können sich mit dem Jugendamt in Verbindung setzen. Mechthild Hennecke hat immer einen Überblick darüber, wo noch Plätze frei sind und Nachrücker einen Platz finden können.