Fröndenberg. Rat diskutiert in dieser Woche die möglichen Verläufe der A46. Auf Fröndenberger Stadtgebiet soll die im Idealfall nicht verlaufen.

Inzwischen stehen gleich mehrere Anträge im Raum, die den Verlauf der A46 auf Fröndenberger Stadtgebiet ablehnen. Einer Petition der Gegner-Initiative GigA46 soll sich der Rat zwar nicht anschließen – eine Positionierung gegen einen Trassenverlauf könnte aber trotzdem die Folge sein.

Nicht alle Verläufe abzulehnen

Der Lückenschluss der A46 zwischen Hemer, Menden und Neheim könnte auch für die Ruhrstadt zum Thema werden. Zumindest, nachdem der Untersuchungsraum für einen möglichen Trassenverlauf auch auf Fröndenberger Stadtgebiet ausgeweitet worden ist. Im schlimmsten Fall, so einige Autobahngegner der Initiative GigA46, könnte Fröndenberg von zwei Autobahnen regelrecht eingekesselt sein: der A44 im Norden und der A46 im Süden. Nachdem sich auch SPD und CDU im Frühjahr bereits positioniert haben, könnte im Rat in dieser Woche dann die Ablehnung der Trassenplanung folgen.

In einer Verwaltungsvorlage für die heutige Ratssitzung werden die bisherigen Anträge gebündelt – und eine klare Positionierung empfohlen. Allerdings weniger drastisch als von der GigA46 gefordert. Die Autobahn-Gegner fordern in ihrer Petition „Gemeinsam und überall – Für eine Region ohne Autobahn“ unter anderem den kompletten Stopp aller Planungen, eine Streichung der A46 aus dem Bundesverkehrswegeplan sowie klimagerechte Alternativen, um die Region verkehrstechnisch besser zu vernetzen. „Die Unterstützung einer Petition ist durch die persönliche Mitwirkung von Personen geprägt. Dies ist der Leitgedanke einer Petition und kann auch durch die einzelnen Ratsmitglieder wahrgenommen werden“, heißt es dazu vonseiten der Stadt. Gleichwohl könne sich die Stadt – auch vor dem Hintergrund der Zuständigkeiten – nicht in allen Punkten anschließen.

Nachteile für Fröndenberg befürchtet

Die gänzliche Planung der A46 könne von der Stadt gar nicht abgelehnt werden, da nicht jeder mögliche Trassenverlauf die Ruhrstadt auch tangieren würde. Kurzum: Solange Fröndenberger Stadtgebiet nicht betroffen ist, kann sich die Stadt schlichtweg nicht gegen alle Planungen sperren, sondern nur gegen die, die die Ruhrstadt direkt betreffen. Dass eine grundsätzliche Betroffenheit möglich ist, sei jedoch schon „an der Beteiligung der Stadt Fröndenberg am Planungsdialog festzumachen“. Auf den Bundesverkehrswegeplan selbst könne die Stadt aktuell keinen Einfluss mehr nehmen. „Die Durchführung eines Verfahrens zur Neuaufstellung des Bundesverkehrswegeplanes ist momentan nicht beabsichtigt“, teilt die Stadt mit. Die von der GigA46 geforderten klimagerechten Mobilitätskonzepte bleiben zudem zu vage.

Anders sieht es beim Antrag der SPD und einer Stellungnahme der CDU zum Thema aus. Demnach sei es fraglich, ob eine Autobahn in unmittelbarer Nähe zur A44 überhaupt die Verkehrsströme verbessere. „Das Ziel einer möglichst direkten Verbindung vom HSK zur A45/A1 kann auf diese Weise nicht erreicht werden bzw. würde konterkariert“, stellt die Verwaltung fest. Gleichzeitig könnte es in Langschede zu deutlichen verkehrlichen Mehrbelastungen und an südlichen Hanglagen zu Lärmbelästigungen kommen. „Im Übrigen sind nachteilige Effekte insbesondere auf den Natur- und Erholungsraum des Ruhrtals sehr wahrscheinlich.“ Die Stadt mit ihrer „markanten Stadtsilhouette wird in hohem Maße durch die Ruhr und die begleitenden Freiräume im Ruhrtal geprägt“, heißt es weiter.