Menden. Unter den aktiven Feuerwehrleuten gibt es große Skepsis bei der zusätzlichen Rente. Die Erfolge halten sich in anderen Bundesländern in Grenzen.
Um mehr Menschen für das Ehrenamt – und im speziellen für die Feuerwehr – zu gewinnen fordert die Mendener SPD eine Altersvorsorge für langjährige Mitglieder. Die Sozialdemokraten wollen damit Wertschätzung und Anerkennung vermitteln. Doch das würden sich Feuerwehrleute in anderer Form wünschen.
Geld alleine ist kein Anreiz
Die Arbeit der Feuerwehrleute steige stetig und werde zudem immer komplexer und anspruchsvoller. Zudem nähmen auch verbale oder gar physische Übergriffe zu, heißt es dazu vonseiten der SPD. Sie schlagen daher eine Altersvorsorge vor, die sich an der Mitgliedschaft in der Feuerwehr orientiert. Beispiele dafür gebe es in NRW gleich mehrfach: Düsseldorf, Ratingen, Monheim und Hürth hätten positive Erfahrungen damit gemacht.
Dabei ist es um die Mendener Wehr keinesfalls schlecht bestellt. Im Gegenteil: Zwischen 2010 (231) und 2018 (243) ist nach zwischenzeitlichen Schwankungen sogar ein leichtes Plus bei den ehrenamtlichen Kräften zu verzeichnen. Das habe laut Stadt vor allem mit der „hervorragenden Arbeit in der Kinder- und Jugendfeuerwehr“ zu tun, die es gelte weiter zu fördern.
Den Ehrenamtlern in der Mendener Feuerwehr geht es aber keinesfalls ums Geld als Zeichen der Anerkennung. Eine Befragung in den Reihen der Kameradinnen und Kameraden habe ergeben, dass „monetäre Vergünstigungen“ keine ausschlaggebenden Gründe sind, sich zu engagieren. Vielmehr seien es kleine Gesten, die die Anerkennung erkennbar werden ließen. Laut Umfrage etwa freier Eintritt im Hallenbad oder in Fitness-Studios, Gutscheine für Pfingstkirmes, Menden à la carte oder kulturelle Veranstaltungen. Mehr noch steht aber die Unterstützung der Kinder- und Jugendfeuerwehr oder von teambildenden Maßnahmen im Mittelpunkt. Es geht den Ehrenamtlern vor allem um den Zusammenhalt in der Truppe.
Andere Möglichkeiten ausloten
„Das Entlassgeld als einzige, wirklich geldliche, Entschädigung oder Anerkennung wurde zwar vorgebracht, ist aber bereits mit Benennung des Gedankens kontrovers diskutiert worden“, heißt es dazu mit Blick auf die Stadt Sprockhövel. Das Entlassgeld bekommt dort nur, wer 60 Jahre alt ist, in die Ehrenabteilung der Feuerwehr aufgenommen wurde und vorher mindestens 25 Jahre im aktiven Dienst war. „Diese Art der Entschädigung ist einfach für viele Menschen zu vage und viel zu weit in der Zukunft“, so der Tenor. Junge Mitglieder, die später einmal wegziehen oder „Spätberufene“, die sich erst in ihren 40ern engagieren würden somit fast schon im Voraus ausgeklammert. Allerdings wolle die Wehrführung den SPD-Antrag zum Anlass nehmen, um sportliche und teambildende Maßnahmen in Reihen der Ehrenamtler auszubauen.
Das Thema ist am Donnerstag, 28. Oktober, Diskussionsthema im Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung und das Feuerwehrwesen.