Menden. Reichlich Anfragen erhält die Kinderfeuerwehr Menden zurzeit. Wegen Corona liegt der Dienst und damit die Nachwuchs-förderung jedoch auf Eis.

Früh übt sich: Wer Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau werden möchte ist in der Kinderfeuerwehr Menden gut aufgehoben. Spielerisch wird den Brandbekämpfern von morgen dort beigebracht, was die Aufgaben einer Feuerwehr sind. Aktuell liegt der Übungsdienst der Kinderfeuerwehr Menden jedoch auf Eis. Wegen der Corona-Pandemie gibt es seit März keine Treffen mehr. Und auch keine Neuaufnahmen, wie die Feuerwehr nun in einem Beitrag auf der Homepage mitteilte.

„Wir haben in letzter Zeit viele Anfragen bekommen und mussten alle vertrösten. Doch aufgrund der aktuellen Lage ist es uns vom Feuerwehr-Verband und vom Land aus nicht gestattet mit den Diensten wieder zu startet“, erzählt Michael Bals, Leiter der Kinderfeuerwehr. Ein Hygienekonzept und Mindestabstände können bei der Arbeit mit den Kindern einfach nicht eingehalten werden. Viel zu oft bräuchten die Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren noch Unterstützung zum Beispiel beim Anziehen der Feuerwehr-Uniform oder der Schuhe.

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Auch die Erste Hilfe steht normalerweise auf dem Dienstplan der Nachwuchs-Feuerwehrkräfte.
Auch die Erste Hilfe steht normalerweise auf dem Dienstplan der Nachwuchs-Feuerwehrkräfte. © Feuerwehr Menden

Betreuer gehören zur Risikogruppe

Hinzu kommt, dass einige der insgesamt 17 Betreuer zur Risikogruppe gehören. „Ein größeres Problem ist aber, dass die Räume in der Feuerwehrwache liegen, also da, wo auch die erwachsenen Feuerwehrleute sind. Wir können das Risiko einfach nicht eingehen, einen kompletten Löschzug lahmzulegen“, sagt Bals. Das wäre nämlich der Fall, falls nur eines der insgesamt 30 Kinder infiziert ist. Auch die Dienste der Jugendfeuerwehr finden zurzeit nicht statt und der normale Übungsdienst der Erwachsenen ist aus diesem Grund auf ein Minimum heruntergefahren. „Das tut uns Betreuern alle weh. Die Kinder sind auch traurig und fragen, wann es weiter geht. Aber aktuell können wir das noch nicht sagen“, erzählt der Kinderfeuerwehrleiter. Zunächst wurde überlegt Ende August wieder loszulegen, doch auch das lässt sich angesichts der aktuell steigenden Zahlen nicht umsetzen.

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40 Kinder auf Warteliste

Der Ausfall der Kinder- und Jugendfeuerwehr ab März führt auch dazu, dass in diesem Jahr wohl keine Kinder in die Jugendgruppe und Jugendliche in die Grundausbildung wechseln können. „Normalerweise schicken wir einmal im Jahr eine Gruppe rüber. In diesem Jahr wären das neun Kinder, doch auch das steht noch aus“, erklärt Michael Bals. Somit können auch keine neuen Kinder aufgenommen werden und die Warteliste steigt durch vermehrte Anfragen. Mittlerweile warten knapp 40 Kinder auf einen Platz in der Kinderfeuerwehr.

Kinderfeuerwehr

Die Kinderfeuerwehr Menden gibt es seit 2016.

Die 30 Kinder sind im Alter von sechs bis elf Jahren.

Seit dem vergangenen Jahr hat die Gruppe ein eigenes Einsatzfahrzeug. Ein Handziehwagen inklusive Schläuchen, Pumpen und Martinshorn.

„Wir freuen uns über die große Nachfrage. Doch eine größere Gruppe ist einfach nicht zu bewältigen“, sagt Bals. Schließlich liegt der Fokus der Kinderfeuerwehr auf einer qualitativen Ausbildung mit dem Ziel der Nachwuchsförderung. Kameradschaft und Teamarbeit sind dort Thema – eine Kinderfeuerwehr „auf Masse“, würde dem widersprechen, findet der Leiter. In diesem Jahr war geplant die Kinderfeuerwehr auch in Lendringsen anzubieten.

Damit wären weitere Räume und Platz für weitere zehn Kinder gebeben, doch auch die Planung ist coronabedingt vorerst eingestellt. Damit heißt es sowohl für Kinder als auch für die Betreuer wie Michael Bals erstmal Abwarten: „Wir hoffen aber, dass wir bald wieder die Möglichkeit haben weiter zu machen.“