Menden. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zeigte sich beim CDU-Wahlkampf in Menden bestens aufgelegt. Er konterte die Kritik und machte Angebote.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke war am Freitagnachmittag beim SV Oesbern in Menden zu einem Wahlkampf-Termin mit CDU-Bundestagskandidat und Generalsekretär Paul Ziemiak zu Gast. Der prominente Gast machte einige Versprechungen. +++ Hier geht’s zur aktuellen Wahl-Kolumne: Zigarren und unerwartete Konkurrenz für Ziemiak +++

Die Kritik an der Veranstaltung auf dem Sportplatz am Habicht wollte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Freitagnachmittag so nicht stehenlassen. Er komme, wohin und wann er es wolle, betonte Watze. Das lasse er sich nicht verbieten („… weder von der Zeitung noch einer Partei“) und zielte auf die Kritik am SV Oesbern ab, der sich als Gastgeber für Watzke und den wahlkämpfenden Ziemiak zur Verfügung gestellt hatte. Die WP hatte die Kritik veröffentlicht und die Seiten dargestellt. Watzke konterte: „Wenn mich die Mendener SPD eingeladen hätte, wäre ich auch hingegangen.“ Allerdings kenne er „den Kandidaten gar nicht“ – eine Spitze gegen die zugezogene SPD-Kandidatin Bettina Lugk (ob bewusst oder unbewusst, blieb offen).

Noch einmal Kritik von Dagmar Freitag vor dem Termin

Das Publikum mit Alt-Bürgermeister Martin Wächter (CSU). Wächter bekam von Watzke eine Spitze zu hören.
Das Publikum mit Alt-Bürgermeister Martin Wächter (CSU). Wächter bekam von Watzke eine Spitze zu hören. © Westfalenpost | Arne Poll

Vor dem Termin hatte es am Freitagmittag gab’s noch einmal Kritik der aus dem Bundestag ausscheidenden SPD-Abgeordneten Dagmar Freitag gegeben: „Ich habe beispielsweise auch eine Veranstaltung mit dem früheren BVB-Präsidenten Reinhard Rauball gemacht. Aber immer auf neutralem Boden. Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, einen Sportverein dafür einzuspannen. Denn Vereine repräsentieren schließlich immer die Gesamtheit ihrer Mitglieder. Sollten sie zumindest.“

Watzke zeigte sich davon unbeeindruckt und in bester Plauderlaune. Er redete mit Paul Ziemiak vor Publikum über die Bedeutung der Corona-Krise im Fußball („Mir hat kein Politiker so geholfen wie Armin Laschet“), stichelte gegen Alt-Bürgermeister und Bayern-Fan Martin Wächter („Es gibt Menschen, die wollen es im Leben immer leicht haben“) und äußerte sich zur WM in Katar („Mir passt das auch nicht. [...] Ich bin aber auch keiner, der Verträge bricht“). Den Frauenfußballerinnen vom SV Oesbern sagte Watzke ein Freundschaftsspiel noch in diesem Jahr zu.

Watzke vor, Ziemiak hinter der Kamera gefragt

„Aki“ Watzke musste später noch viele Autogramme geben (sogar auf einen Fußballschuh) und mit den Vereinsmitgliedern fürs Foto posieren. Paul Ziemiak, der direkt danebenstand, wurde von einer jungen Fußballerin auch zum Foto gebeten. Für ihn war es allerdings mal eine ungewöhnliche Perspektive: Er musste auf den Auslöser drücken.