Menden. Die Hochwasserkatastrophe vom 14. und 15. Juli überschwemmte die Räumlichkeiten der VHS in Menden sowie den Keller der Musikschule.
Die Städtische Musikschule sowie die Volkshochschule (VHS) am Mendener Standort sind nicht nur von der Corona-Pandemie stark getroffen worden, sondern auch von der Flutwasserkatastrophe Mitte Juli. Die Keller beider Gebäude wurden völlig überschwemmt, das Archiv der Volkshochschule zerstört. Doch Lena Schwerdtner, Leiterin der VHS, wie auch Holger Busemann, Leiter der Musikschule, blicken positiv nach vorn. Busemann sagt sogar, man habe noch Glück gehabt.
Denn die VHS ist deutlich härter von Schäden betroffen als das Gebäude nebenan. Beim Betreten der Volkshochschule steigt einem der typische Geruch von Feuchtigkeit in die Nase. Auch im Treppenhaus der Musikschule mufft es noch ein wenig. Die Trocknungsgeräte laufen derweil noch auf Hochtouren -- und das, obwohl die Flut mittlerweile zwei Monate her ist. Doch es gibt auch Fortschritte: „Die Böden und Wände wurden schon alle getrocknet“, berichtet Lena Schwerdtner. Zwar gibt es noch viel zu tun, doch es gehe voran. „Wir sind ja regelrecht untergegangen in den Fluten“, erinnert sich die Leiterin der Volkshochschule und kann dabei mittlerweile sogar ein wenig schmunzeln.
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Schwierige Situation durch Corona und Flut
Die allgemein schwierige Situation durch die anhaltende Corona-Pandemie führe während der Aufräumarbeiten immer wieder zu Verzögerungen, doch erste Erfolge sind zu verzeichnen: dienstags und donnerstags beispielsweise können wieder Termine vor Ort stattfinden. „Unser Empfangsbereich ist leider noch nicht wieder betretbar, daher versuchen wir es nach Terminabsprache. Die Kollegen sind dann hier vor Ort“, berichtet Schwerdtner. Glücklich ist die Leiterin vor allem darüber, dass man digital so gut aufgestellt sei. Denn so konnten kurzerhand fast alle Kurse an andere Standorte oder eben ins Digitale verlegt werden. „Das Problem derzeit ist, dass die Heizung noch nicht geht.“ Denn die befindet sich im Gebäude der Musikschule und ist dem Hochwasser zum Opfer gefallen. Wann genau sie wieder in Betrieb genommen werden kann, ist derzeit noch völlig unklar. Währenddessen geht der Betrieb aber trotzdem weiter. „Wir machen wieder Präsenzkurse mit der 3-G-Regelung.“
Der Vorteil sei, dass man seitens der VHS die Möglichkeit hat, in die Räumlichkeiten nach Lendringsen oder Platte Heide auszuweichen. „Ich glaube, wir sind eigentlich sehr gut durch die Situation gekommen. Am wichtigsten ist, dass wir arbeitsfähig bleiben.“ Und das habe trotz Hochwasserschäden bislang gut geklappt: Kurzerhand hat sich die Verwaltung, deren Bereich massiv von der Flut betroffen ist, in der oberen Etage angesiedelt. Dort sieht es zwar noch etwas wüst aus, die Kartons stapeln sich. Doch es ist auch eben nur eine Übergangslösung.
Schnellstmöglich wolle man nun versuchen, auch wieder Kurse an dem Mendener Standort „Untere Promenade“ stattfinden zu lassen. Dafür will man unter anderem die Computerräume als Kursräume nutzen und vor allem die von der Flut getroffenen Räumlichkeiten wie das Archiv ab sofort „hochwassersicher“ machen. „Einen richtigen Plan gibt es dafür aber noch nicht“, sagt Lena Schwerdtner in Bezug auf die Flut-Sicherung des Archivs.
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Ausweichmöglichkeiten in Menden
In der Musikschule nebenan findet der Unterricht allerdings schon wieder statt. Glücklicherweise, sagt Holger Busemann erleichtert, sei nur der Keller vom Hochwasser getroffen worden. „Unsere Unterrichtsräume blieben trocken. Man kann sagen, nach der Flut geht es uns eigentlich gut.“ Zwar ist auch die Musikschule von dem Heizungsschaden betroffen, doch derzeit halte sich das Ausmaß der fehlenden Wärme noch in Grenzen. Da das Hochwasser in den Sommerferien zuschlug, habe man die Zeit genutzt, um alles aufzuräumen, zu putzen und die nassen Sachen wegzuschmeißen, berichtet der Musikschulleiter. „Der Keller ist eigentlich sogar für Hochwasser konstruiert, dadurch konnte das Wasser ganz gut absickern.“
Seit dem Ende der Ferien kann der Betrieb in der Musikschule also weitergehen. Nicht nur aufgrund der Corona-Lockerungen, sondern eben auch, weil alle Schäden größtenteils während der unterrichtsfreien Zeit beseitigt werden konnten. Vor allem, dass der Schlagzeugraum, der sich nicht wie in vielen anderen Musikschulen im Keller befindet, sondern im Erdgeschoss, nicht vom Hochwasser getroffen wurde, lässt Holger Busemann aufatmen. „Da sind wir alle dankbar.“
So kann nun auch nach anderthalb Jahren Pause wieder der Tag der offenen Tür stattfinden. „Die persönlichen Treffen sind sehr, sehr wichtig, das merken wir immer wieder“, sagt Busemann.
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