Menden. Die VHS in Menden ist vom Hochwasser besonders schwer getroffen. Das Wasser hat sich überall Wege gesucht. So sieht’s jetzt in den Gebäuden aus.

Der Schein trügt. Mit Durchwischen ist es in der VHS in Menden nicht getan. Hinter den Gipskartonwänden steht das Wasser. Der städtische Immobilienbetrieb ISM hat Probebohrungen nehmen lassen. „Wir müssen noch an vielen Stellen genau ermitteln, was gemacht werden muss“, sagt ISM-Chef Martin Niehage. Der Gipskarton muss auf jeden Fall runter. Die Dämmung dahinter ist völlig durchweicht. +++ Hintergrund: 2,5 Millionen Euro Schäden nach dem Hochwasser +++

Die Küche in der VHS. Hier verlaufen die Kabelkanäle im Boden der VHS. Das Wasser ist überall hineingelaufen.
Die Küche in der VHS. Hier verlaufen die Kabelkanäle im Boden der VHS. Das Wasser ist überall hineingelaufen. © Westfalenpost | Arne Poll

In der VHS liegen viele Versorgungsleitungen im Boden. Das ist normalerweise total praktisch, wenn man mal Strom braucht. Aber jetzt steht das Wasser in den Kabeldurchführungen. Der Boden der Küche wellt sich. Und der Sporthallenboden taugt bald als Rampe, weil er sich so schnell nach oben bewegt. +++ Auch interessant: War die Stadt Menden schlecht versichert? +++

Verwaltungsbereich, Sporthalle und Erdgeschoss der VHS müssen saniert werden

Verwaltungsbereich und Kursräume der VHS fallen erst einmal weg so viel ist sicher (WP berichtete). Die Heizung ist wohl kaputt. Das identische Bild drüben in der Musikschule. Dort hat es nur den Keller getroffen, aber auch hier ist noch viel zu tun. Die Beschäftigungsinitiative macht ihrem Namen mehr als alle Ehre. Ein Stück nach dem anderen wird aus dem schlammigen Keller getragen. Wer – wie der Reporter – nur so rumquatscht, wird auch mal zur Seite geschoben. Hier wird angepackt!

Martin Niehage und Ralf Reich (von links) vom ISM sehen sich die Schäden an.
Martin Niehage und Ralf Reich (von links) vom ISM sehen sich die Schäden an. © Westfalenpost | Arne Poll

Auch hier das Hauptproblem wie in vielen anderen städtischen Gebäuden auch: Die Heizung stand im Wasser. Der braune Rand vom Höchstwasserstand ist mal wieder das (Schadens-)Maß aller Dinge. Alle helfen mit. Das macht die Verantwortlichen besonders glücklich. Die Musikschule steht vergleichsweise besser da, weil die Kurs-Räume (und die Instrumente) ein Stück höher liegen. Da ist nichts zerstört.

Die VHS muss jetzt umdisponieren. Aktuell ist Sommerpause. Das heißt, dass nur ganz wenige Kurse stattfinden. Ein Teil werde nach Hemer verlegt, ein anderer Teil nach Balve. Die VHS ist ohnehin ein Verbund aller Städte. Noch ist offen, welche Räume im Gebäude an der früheren Westschule noch nutzbar sein werden. Im Erdgeschoss muss quasi alles saniert werden.

Die VHS und die Musikschule waren in den vergangenen Jahren wiederholt Baustelle. Erst wurde der Umbau zum Umzug gestemmt. Dann kam eine energetische Sanierung, die wegen der Fördermittel vom Umbau getrennt war. „Wir müssen noch die Ergebnisse der Beprobungen abwarten“, sagt Martin Niehage. „Von den 13 betroffenen Gebäuden ist der Schwerpunkt sicher an der VHS und am Gymnasium.“

Die Heizungsanlage der Musikschule: Der braune Rand zeigt den Wasserstand. Die Anlage droht ein Totalausfall zu werden.
Die Heizungsanlage der Musikschule: Der braune Rand zeigt den Wasserstand. Die Anlage droht ein Totalausfall zu werden. © Westfalenpost | Arne Poll