Menden. Wer in Menden eine Mietwohnung sucht, muss Geduld mitbringen. Der Markt ist rar. Einfamilienhäuser zur Miete gibt es derzeit gar nicht.

Wer in der Hönnestadt derzeit eine Wohnung sucht, muss entweder Abstriche bei gewissen Vorstellungen machen, bereit sein, hohe Mieten zu zahlen oder eben abwarten, bis neue Angebote reinkommen. Denn der Immobilienmarkt in Menden ist derzeit überschaubar.

Sucht man eine Mietwohnung mit drei Zimmern und Balkon über eine Internetplattform gelangt man auf zwölf Treffer. Der Mietpreis bewegt sich dabei zwischen 338 Euro und 1900 Euro. Kaltmiete versteht sich. Eine breite Spanne also. Im Moment erlebe die Branche einen regelrechten Boom, berichtet der Immobilienkaufmann Clark Smith von Diekmann Immobilien. Smith kommt selbst aus Menden, weiß wie es derzeit um den Markt in der Hönnestadt steht. „Die Probleme gibt es im Moment aber nahezu überall.“ Mietobjekte seien schwierig bis gar nicht zu bekommen. Immer mehr Medien berichten über eine regelrechte Wohnungsnot. Der Wohnraum wird knapper.

Einfamilienhäuser zur Miete gibt es in der Hönnestadt zudem derzeit gar nicht. Doch das ist nichts sonderlich Neues, erklärt der Immobilienkaufmann: „In Menden gibt es Häuser zur Miete nur selten bis gar nicht.“ Aber auch Kaufobjekte gebe es nur begrenzt, sagt Clark Smith. „Größtenteils liegt es auch an der Nachfrage“, erklärt er im Gespräch. Für manche Menschen sei Menden als Wohnort vielleicht einfach nicht so attraktiv, daher ist auch das Angebot für Mietwohnungen eher begrenzt, mutmaßt der Makler. Doch es spielten viele Faktoren eine Rolle. So erklärt sich auch die breite Spanne zwischen den Mietkosten. Es komme demnach immer auf das Baujahr des Objekts an, auf die Lage sowie Ausstattung. Und natürlich auf die Größe. Eine neue Wohnung kostet demnach natürlich mehr als eine die bereits vor 40 Jahren gebaute, erklärt Smith.

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„Ich sehe Menden als sehr attraktive Stadt“

Die Immobilienmaklerin Andrea Hoffmann hat ihr Büro schon viele Jahre in Lendringsen. Dass Menden kein attraktiver Wohnort sei, dem stimmt sie nicht zu. „Ich habe viele Kunden, die Menden nach wie vor als attraktive Wohngegend angeben und gerne dort wohnen würden. Ich sehe Menden als sehr attraktive Stadt“, sagt sie im Gespräch mit der Westfalenpost. Das minimale und vor allem beschränkte Angebot an Mietobjekten in der Hönnestadt ist kein komplett neues Problem, weiß Andrea Hoffmann. „Mietobjekte sind genau so rar wie Verkaufsobjekte.“ Doch derzeit wird das Problem eben immer größer. „Viele haben, glaube ich, einfach Angst vor Veränderungen“, berichtet die Immobilienmaklerin. Demnach komme nur für wenige ein Umzug in Frage, es sei denn, es handle sich um nötige Veränderungen wie beispielsweise durch einen Jobwechsel oder eine Trennung, erklärt Hoffmann weiter. Dazu komme dann wiederum, dass viele ihre Objekte direkt über den engen Bekannten- oder Familienkreis weitervermieten. So kommt es eben erst gar nicht zu dem Szenario, dass das freie Wohnungen oder Häuser auf einer Plattform inseriert werden. Und in Folge dessen entstehe das geringfügige Angebot.

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Zudem sind auch oft die Wohnobjekte an sich ein ausschlaggebender Faktor, sagt Andrea Hoffmann. „Wir bekommen auch viele Anfragen, wo die Objekte stark renovierungsbedürftig sind.“ Oftmals sei es dann nicht rentabel, die Mühe, die finanziellen Mittel und den zeitlichen Aufwand in diese Objekte zu stecken. „Die Mieter sind auch anspruchsvoller geworden. Vielen fehlt auch einfach die Zeit, um selbst noch zu renovieren.“ So gehe der Trend eben immer weiter hin zu den „normalen und bezugsfertigen Standard-Objekten“, Neubau und damit hochpreisige Wohnungen zu vermieten, werde immer schwieriger.

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