Fröndenberg. Polizei, Zoll und LAFP im Schwerpunkteinsatz auf der B 233 in Fröndenberg. 71 Verstöße registriert. Zwei Fahrer ohne Fahrerlaubnis.

Bei einem Schwerpunkteinsatz zum Thema Sozialvorschriften auf der B 233 in Fröndenberg ist der Schwerlastverkehr genauer unter die Lupe genommen worden (WP berichtete). Nun wird klar, dass dabei insgesamt 71 Verstöße festgestellt wurden, darunter auch zwei Strafanzeigen wegen Fahrens ohne Führerschein sowie 51 Anzeigen aufgrund von Ordnungswidrigkeiten. Elf Maßnahmen wurden durch den Zoll Dortmund vermerkt, dabei ging es unter anderem um Sozialleistungsbetrug und Verstöße gegen den Mindestlohn.

Am vergangenen Mittwoch (8. September) sowie am vergangenen Donnerstag (9. September) hat die Kreispolizeibehörde Unna gemeinsam mit dem Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) der Polizei in Selm und dem Zoll Dortmund den Einsatz durchgeführt. „Die Verstöße, die wir festgestellt haben, sind keine Lappalien. Diese Mängel sind leider immer wieder Ursachen für schwere Verkehrsunfälle, in denen der Schwerlastverkehr verwickelt ist. Aus diesem Grund führen wir regelmäßig und angekündigt Kontrollen dieser Art durch“, sagt Polizeihauptkommissar Dino Tönnies, Einsatzleiter und stellvertretender Leiter des Verkehrsdienstes bei der Kreispolizeibehörde Unna.

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Arbeitgeber in die Mangel nehmen

Unter anderem habe es sich bei den Verstößen um nicht gesicherte oder nicht richtig gesicherte Ladung gehandelt, erklärt Polizeipressesprecher Christian Stein. „Nicht gesicherte Ladung kann bei einem Verkehrsunfall für noch mehr Schäden sorgen als sowieso schon, weil diese dann durch die Gegend fliegt.“ Aber es wurden auch mehrere Laster kontrolliert, deren Fahrer deutlich zu schnell unterwegs waren. „Hohe Geschwindigkeiten führen nicht nur bei Lkw, sondern auch bei normalen Pkw oft zu Verkehrsunfällen“, erklärt Stein. Zudem seien Delikte gegen das Fahrpersonalgesetz festgestellt worden. Dazu zählt, dass die Fahrer viel zu lange ohne die gesetzlich vorgeschriebenen Pausen unterwegs sind. „Die Fahrer sind übermüdet, nicht mehr konzentriert auf der Straße und dadurch auch unaufmerksam.“

Die Polizei erfasste an den beiden Tagen 60 Verstöße, 51 waren Ordnungswidrigkeiten, in zwei Fällen waren die Lkw-Fahrer ohne gültige Fahrerlaubnis unterwegs und in weiteren sieben Fällen handelt es sich um sogenannte Sicherheitsleistungen. „Wenn wir einen Verstoß bei einem ausländischen Fahrer feststellen, der seinen Wohnsitz nicht in Deutschland hat, muss er eine Sicherheitsleistung zahlen, weil wir ihn hier nicht ansässig haben“, erklärt der Polizeipressesprecher.

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Christian Stein betont aber auch, dass bei Kontrollen dieser Art zwar die Fahrer die ersten Ansprechpartner sind, wenn es um die Fahrzeuge, deren Sicherheit oder technische Mängel geht, auch die jeweiligen Unternehmen oder Arbeitgeber in die Mangel genommen werden. „Es wird nicht immer alles auf den Schultern der Fahrer abgeladen“, sagt Stein. Man müsse in solchen Fällen insbesondere den zugehörigen Arbeitgebern klar machen, dass etwas nicht stimmt und Nachholbedarf besteht. „Die Fahrer werden immer als die Schuldigen dargestellt, aber da spielen viele Faktoren mit ein -- gerade bei arbeitsrechtlichen und technischen Mängeln.“

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