Menden. Sieben Prozent Dividende schüttet die Mendener Bank erneut aus. Bei der Vertreterversammlung ging es auch um die Fusionsgespräche.

Das wird viele Mitglieder freuen: Die Mendener Bank schüttet in diesem Jahr erneut eine Dividende von sieben Prozent aus. Das war nur eines der Themen bei der Vertreterversammlung, die das Geldinstitut kürzlich durchführte.

Wegen der Corona-Pandemie war der eingeladene Personenkreis auch in diesem Jahr stark reduziert und setzte sich – unter Leitung des Aufsichtsratsvorsitzenden Rainer Scholand – ausschließlich aus Mitgliedervertretern zusammen. Im großen Saal der Wilhelmshöhe berichteten Aufsichtsrat und Vorstand über ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2020.

Fusionsgespräche

Großes Thema des Abends war unter anderem die geplante Fusion der Mendener Bank mit der Volksbank Wickede. Wie die WP berichtet hatte, könnten die beiden Geldhäuser zum 1. Januar 2023 fusionieren. Hintergrund der Sondierungsgespräche ist, dass die Mendener Bank sich durch diesen Schritt zukunftssicher aufstellen will.

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Bei der Vertreterversammlung stellte Rainer Scholand die allgemeine Situation in der Bankenbranche sowie die individuellen Überlegungen zum geplanten Verschmelzungsvorhaben dar. Der seit Jahren harte Wettbewerb im Bankenmarkt bei einem anhaltenden Niedrigzinsniveau und sinkenden Margen waren dabei, so Scholand, genauso wichtige Gründe, wie hohe Sachkosten für kontinuierlich steigende, regulatorische Anforderungen seitens des Gesetzgebers und übergeordneten Institutionen und Kontrollbehörden. Nicht zuletzt erforderten Vorgaben des Verbraucherschutzes und die wachsenden Ansprüche auf dem immer digitaler werdenden Finanzdienstleistungssektor „neue, kostenmindernde und dennoch leistungsfähige Konzepte für die Zukunft“.

Auch Vorstandsmitglied Florian Steuer nahm die zukünftige, strategische Ausrichtung der Mendener Bank in den Blick. „Wir wollen fusionieren, um selbstständig zu bleiben“, stellte Florian Steuer fest. „Identität bewahren und lokal beziehungsweise regional mit den Kunden verankert bleiben“, das spiele, so Steuer, bei sämtlichen Planungen und Gedankenspielen im Zusammenhang mit einer möglichen „Bankenehe“ eine wichtige Rolle.

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Mendener Bank, Rainer Scholand, wurde durch einstimmige Wiederwahl in seinem Amt bestätigt.
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Mendener Bank, Rainer Scholand, wurde durch einstimmige Wiederwahl in seinem Amt bestätigt. © Mendener Bank | Thomas Pätzold

Wie haben denn die Kundinnen und Kunden auf die im Mai bekannt gewordenen Sondierungsgespräche mit der Volksbank Wickede reagiert? Fragen, die das Geldinstitut erreichten, bezogen sich vor allem auf den Erhalt der Standorte, erklärt der Vorstand: „Und hier gilt unsere Aussage, dass wir alle vier Standorte (drei in Menden und einer in Wickede) erhalten werden.“

Geschäftsjahr

„Die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung unserer Bank hat sich auch im letzten Jahr fortgesetzt. Wir haben in allen wichtigen Bereichen ein solides Wachstum erzielt“, stellte Vorstandsmitglied Ulrich Hackl fest. Das spiegele sich in der Steigerung des Kundengesamtvolumens um drei Prozent auf 832,8 Millionen Euro wider. Bei steigenden, operativen Erträgen habe die Mendener Bank einen seit Jahren stabilen Bilanzgewinn in Höhe von 578.788,43 Euro erwirtschaftet.

Die Hauptertragsquelle der Bank, der Zinsüberschuss, wurde um rund 2,8 Prozent auf 8,486 Millionen Euro gesteigert. Unter anderem wurden im vergangenen Jahr neue Kredite im Volumen von 80,5 Millionen Euro vergeben. Die Bilanzsumme betrug zum Jahresende 401,1 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen stiegen um 5,1 Prozent auf 309,5 Millionen Euro.

Corona-Pandemie

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Und welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf das Geschäft vor Ort? „In einem von Corona geprägten Jahr müssen viele unserer Wettbewerber eine erhebliche Risikovorsorge betreiben. Erfreulicherweise verzeichnen wir bislang keine nennenswerten coronabedingten Kreditausfälle“, resümiert Vorstandsmitglied Ulrich Hackl. „Im Gegenteil, die Stimmung in den Unternehmen hat sich vielfach wieder deutlich gebessert und wir können von stabilen Ertragslagen ausgehen.“

Gibt es denn entsprechende Signale aus den heimischen Unternehmen? „Durch die Nähe und den regelmäßigen Austausch mit unseren gewerblichen Kunden konnten wir den Eindruck gewinnen, dass die überwiegende Anzahl unserer Kunden die Pandemie bisher gut überstanden hat“, stellt Ulrich Hackl fest. „Insofern gehen wir davon aus, wenn wir nicht wieder eine deutliche Verschlimmerung der Pandemie erleben, dass wir in Menden auch in absehbarer Zeit keine wesentlichen coronabedingten Kreditausfälle erleben werden.“

Dividende

Die Entscheidung über die Gewinnverwendung und damit die konkrete Höhe der Dividendenzahlung in Höhe von sieben Prozent fiel einstimmig. 6286 Mitglieder sollen somit am erwirtschafteten Bilanzgewinn in Höhe von 578.788,43 Euro beteiligt werden.

Aufsichtsrat

Mit Ablauf der Wahlperiode schied der Aufsichtsratsvorsitzende Rainer Scholand turnusmäßig aus dem Gremium aus. Scholand wurde bereits 1988 in den Aufsichtsrat der Bank gewählt und gehört diesem seit 33 Jahren an – 19 Jahre davon hat er den Vorsitz inne. Er wurde anschließend durch die Vertreterversammlung einstimmig für eine weitere Amtsperiode in den Aufsichtsrat berufen.