Menden. Sind Abendmarkt und Kirmes gleichzeitig zu viel für Menden? Das Ordnungsamt erwartet nur überraschend wenige Besucher beim Abendmarkt.

Die Stadtverwaltung verteidigt die Entscheidung, die geplante Kirmes und den Abendmarkt gleichzeitig stattfinden zu lassen. Man gehe nicht davon aus, dass die Besucherzahlen kritische Grenzen erreichen könnten.

Das Ordnungsamt rechne mit höchstens 500 Besuchern „in Spitzenzeiten“ für den Abendmarkt, der am Eröffnungstag der Kirmes stattfinden soll, erklärt Ordnungsamtsleiterin Bettina Renfordt. Für das zweigeteilte Kirmesgelände auf dem Lenzenplatz und auf dem Parkplatz am Nordwall hatte das Ordnungsamt eine maximale Besucherzahl von 999 Menschen erlaubt. Das soll über Ticketverkäufe und Platzkarten, die beim Verlassen der einzelnen Flächen wieder abgegeben werden müssen, geregelt werden.

Beschränkungen erst ab 2500 Besuchern vorgesehen

„Bei beiden Veranstaltungen handelt es sich um Veranstaltungen im Freien, bei denen eine Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus als äußerst gering anzusehen ist“, sagt Renfordt. Sie verteidigt, dass die Stadt beide Veranstaltungen parallel zulässt: „Nach der neuen Coronaschutzverordnung sind Zugangsbeschränkungen bei einer Inzidenz oberhalb von 35 erst ab einer Zahl von 2500 gleichzeitig Teilnehmenden vorgesehen. Jede Veranstaltung für sich genommen liegt weit unter dieser Marke, aber auch zusammengerechnet wird diese Marke bei Weitem nicht erreicht.“ +++ Hintergrund: So soll die große Kirmes vom 3. bis 7. September funktionieren +++

Die Ordnungsamtsleiterin merkt an, dass die Impfquote in NRW bei 68 Prozent liegt. 61,7 Prozent der Menschen haben einen vollständigen Impfschutz. Man verlasse sich auf die Einschätzung vom Land: „Letztlich ist es so, dass der Verordnungsgeber mit Erlass der Coronaschutzverordnung NRW die Bewertung des konkreten Infektionsrisikos beim Zusammentreffen von Menschen während Veranstaltungen und die daraus folgenden Regeln übernommen hat.“

Stadt rechnet nicht damit, dass sich Besuchergruppen überschneiden

Renfordt weiter: „Da es sich um völlig unterschiedliche Veranstaltungsformate handelt, wird zudem davon ausgegangen, dass es auch bei den unterschiedlichen Besuchergruppen kaum zu Überschneidungen kommen wird.“ Auch beim Zeitraum gebe es unterschiede zwischen den Veranstaltungen: „Zudem geht die Kirmes über vier Tage, der Abendmarkt findet lediglich an einem Abend statt.“

Auf die Stadtverwaltung war in den vergangenen Tagen vor allem über die Sozialen Netzwerke einiges an Kritik eingeprasselt, nachdem unsere Redaktion über die bevorstehende Kirmes berichtet hatte. Viele Mendenerinnen und Mendener befürchten, dass es am Einlass des Kirmesgeländes zu langen Staus kommen könnte. Besucher könnten sich dann an den frei zugänglichen Ständen im Bereich der Straße Am Alten Amt in großer Masse aufhalten. Auch der Abendmarkt könnte nach den Befürchtungen als Ausweichveranstaltung für wartende Besucher an zusätzlicher Attraktivität gewinnen.

Tiefgarage bleibt Sonntag geschlossen

Auch die Schausteller verteidigen die Veranstaltung. Mit-Organisator Frank Foulon hatte im Interview mit der Redaktion bereits versucht, die Sorgen zu zerstreuen. Aus Sicht der Schausteller hätte man sogar gänzlich auf eine Einzäunung des Geländes verzichten können.

Sorgen um ausreichend Parkplätze müsse man sich nicht machen, erklärt das Ordnungsamt. „Was die Parkplätze anbelangt – wie auch in der Vergangenheit stehen die üblichen freien Parkplätze – selbstverständlich ohne den Nordwall-Parkplatz – den Besuchern zur Verfügung. Darüber hinaus wird die Tiefgarage unter dem Rathaus von Freitag bis Dienstag bis 23.00 Uhr geöffnet sein“, erklärt Bettina Renfordt. Am Sonntag allerdings bleibe die Tiefgarage geschlossen.

„Da in der Stadt Menden in der Vergangenheit wesentlich größere Veranstaltungen abgehalten wurden wie zum Beispiel der Mendener Herbst oder die Pfingstkirmes, ist davon auszugehen, dass ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen.“