Balve/Menden. Immer mehr Jugendlichen fällt die Decke auf den Kopf. Folge: immer mehr wilde Partys in heimischen Wäldern.
Vielen fällt aktuell die Decke auf den Kopf. Vor allem Jugendliche leiden. Das ist aber keine Ausrede dafür, die Corona-Ausgangssperre nicht zu beachten oder für Vandalismus. In Balve treffen sich der Stadtverwaltung zufolge trotz der geltenden Corona-Maßnahmen viele Jugendliche abends mit Freunden draußen, um gemeinsam zu feiern. Bürger wie Andreas Löbel vom Naturhistorischen Verein Hönnetal sehen ein Müll-Problem.
Die Stadt Balve bestätigt, dass es einige Orte gibt, die die Jugendlichen für ihre Treffen bevorzugen. Dazu zählt das Schulzentrum, der Bahnhof, die SGV-Hütte und die St.-Pius-Kapelle. Dort hat die Kirche bereits Kameras aufgestellt. Aber wie kann man der Missachtung der Ausgangssperre entgegenwirken? „Sowohl das Ordnungsamt als auch die Polizei kontrollieren in den letzten Wochen vermehrt die bekannten Treffpunkte im Stadtgebiet, um sicher zu stellen, dass die Maßnahmen eingehalten werden“, sagt Rathaus-Vize Michael Bathe.
Förster Nikodem erwischt junge Leute
Das hat aber zur Folge, dass die Jugendlichen sich andere Orte für ihre Zusammenkünfte suchen. So werden die Wälder zunehmend attraktiver für Treffen und Feiern auch nach der Sperrstunde. Eine Hundebesitzerin hat vorige Woche bei den Windrädern in Langholthausen die Überreste einer mutmaßlichen Partynacht gefunden: Flaschen wie Essensverpackungen. Der Stadt ist nicht bekannt gewesen, dass dieser Ort von Jugendlichen als Treffpunkt trotz Ausgangssperre genutzt wird, und es gab auch keine Meldung beim Ordnungsamt diesbezüglich. Balver Förster Richard Nikodem wurde von einer weiteren Hundebesitzerin auf eine wilde Party hingewiesen. Mehr noch: Nikodem erwischte Jugendliche jüngst dabei, wie sie an einer Hütte im Wald oberhalb der Winterlitt in Garbeck randalierten.
Nikodem zufolge gibt es im Wald aktuell wegen vieler Radler und Wanderer generell mehr Müll. Jährlich werden im Haushalt des Märkischen Kreises für alle Revier des Forstamts zusammen 200.000 Euro angesetzt für die Entsorgung des illegal im Wald verbreiteten Müll. Müll kann bei Ordnungsamt oder Forstamt gemeldet werden.