Fröndenberg. Nach dem Unwetter über Fröndenberg will nun die Bürgerstiftung helfen. Es wäre der erste Einsatz.

Das Jahrhundert-Unwetter über Fröndenberg wird auch zur ersten Bewährungsprobe für die Bürgerstiftung. Mit einer Spendenaktion will die Stiftung „Gutes Tun“ unter dem Dach der Sparkasse Unna-Kamen jetzt Fröndenbergern helfen, die in den Schlamm-Massen einen Großteil ihrer Existenz verloren haben.

Im Austausch mit der Stadt

Offiziell ins Leben gerufen wurde die Stiftung „Gutes Tun“, eine Bürgerstiftung für Fröndenberg, Holzwickede und Kamen, bereits im September 2019. Doch im Zuge der Corona-Pandemie, ist es zunächst ruhig geworden. Zwar fanden sich im Winter 2019 bereits erste Stifter in der Ruhrstadt und auch ein Beirat gründete sich, allerdings hat das Virus weiteren öffentlichen Bemühungen zunächst einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Erst in der vergangenen Woche, über eineinhalb Jahre nach der Gründung, ist das Projekt von Sparkassen-Vorstand Frank Röhr dann im Stadtrat vorgestellt worden. Nun steht die erste Bewährungsprobe für die Stiftung an. „Wir hätten gerne etwas anderes gemacht“, erklärt Jochen Hänel vom Fröndenberger Stiftungs-Beirat. Denn eigentlich hatte man sich die Bildung auf die Fahnen geschrieben. Mit einem Jahrhundert-Unwetter hatte niemand gerechnet.

„Die Bürgerstiftung Fröndenberg bittet um Spenden für besonders vom Starkregen in Fröndenberg betroffene Menschen. Viele Haushalte haben große Teile ihres Mobiliars verloren. Auch sind Haushaltsgeräte und andere Einrichtungsgegenstände unbrauchbar geworden. Von Schäden an Häusern und am Grundstück noch gar nicht zu sprechen“, heißt es dazu im Spendenaufruf.

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Der Beirat steht in engem Austausch mit der Stadt, wie Hänel erklärt. Das sei auch nötig, da dort die Fäden zusammenlaufen und „die Experten einen Überblick haben“. Das Stiftungskapital – das im Grunde unberührt bleiben soll – ist derzeit noch überschaubar. Hoffnungen ruhen daher unter anderem auf einer Sonderspende der Sparkasse sowie den Fröndenbergern selbst. Sie können mit ihrer Spende sprichwörtlich vor der Haustür Gutes tun. „Welche Bedarfe da sind, wissen wir aber noch nicht“, sagt Jochen Hänel. Erst in den kommenden Tagen solle sich klären, wer beispielsweise keine Elementarversicherung hat, um Schäden abzudecken.

Spontane Maßnahme

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Für Transport und Lagerung von Möbeln sei beispielsweise eine Kooperation mit dem Sozialkaufhaus Kaufnett der Diakonie denkbar. Gespräche dazu will der Fröndenberger Stiftungs-Beirat zeitnah aufnehmen. Grünes Licht hat demnach auch schon die Sparkasse Unna-Kamen signalisiert. Ziel ist es nun, möglichst unbürokratisch zu helfen. Das betreffe laut Jochen Hänel vor allem die Fröndenberger, die im evakuierten Bereich von Westick, Neimen und Frohnhausen liegen.

Allerdings: „Wir haben nicht die Möglichkeit, mit dem Geldkoffer durch die Gegen zu laufen“, sagt Hänel. Es kommt daher vor allem auf private Spenden aus der Ruhrstadt an. „Die spontane Maßnahme soll einfach signalisieren: ,Ihr seid nicht alleine.’“ Denn das solidarische Miteinander sei schließlich der Kern der Bürgerstiftung.