Menden. FDP-Ratsherr Maximilian Holterhöfer aus Menden soll seine Fraktion verlassen. Der 26-Jährige dementiert das scharf. Wie entstand das Gerücht?
Die FDP-Ratsfraktion in Menden sieht sich als Opfer eines „plumpen Gerüchts“ und dementiert das Auseinanderbröckeln der Fraktion. Jetzt soll angeblich auch noch das jüngste MitgliedMaximilian Holterhöfer aus der Fraktion austreten. Die Liberalen und Holterhöfer selbst dementieren das auf Nachfrage aufs Schärfste. Der stellvertretende Parteivorsitzende Norbert Majd war jüngst aus der Fraktion ausgetreten und will mit seinem Ratsmandat alleine weitermachen.
„Ich kann mir nur erklären, dass mir jemand versucht, ein Beinchen zu stellen. Das finde ich völlig daneben“, sagt Holterhöfer. Der 26-Jährige beteuert, dass er nicht im Traum daran denke, aus der Fraktion auszutreten. Auch als Vorsitzender der Jungen Liberalen im Kreis mache er gerne und mit Begeisterung Politik für die FDP. Es werde auf der sachlichen Ebene freilich auch innerparteilich gestritten. Aber das sei Demokratie. +++ Hintergrund: Das will Maximilian Holterhöfer für die Politik erreichen +++
Weiterer Austritt hätte Folgen für CDU/FDP-Mehrheit mit AfD-Duldung
In anderen Fraktionen machte die vermeintliche Nachricht wie ein Lauffeuer die Runde. Tatsächlich hätte ein weiterer Austritt in den Reihen von CDU und FDP Auswirkungen auf die Mehrheitsverhältnisse. Wie zuletzt einige Male geschehen würde es für die gelb-schwarze Minderheits-Kooperation selbst mit den drei zusätzlichen Stimmen der AfD-Fraktion nicht mehr für eine Mehrheit im Stadtrat reichen.
Auch FPD-Fraktionchef Stefan Weige zeigt sich verärgert: „Das ist eine ganz plumpe Nummer. Ich verstehe wirklich nicht, was das soll.“ Es gebe innerhalb der FDP-Fraktion keine weiteren Austritte oder Austrittsankündigungen. Erst am Montagabend sei Fraktionssitzung gewesen.
Holterhöfer: Keine Uneinigkeit über Grundsatzfragen mit der FDP
Wurde das Gerücht böswillig gestreut? Gab es einen Streit innerhalb der Fraktion? Holterhöfer sieht keine Vorfälle in der Vergangenheit. Er habe lediglich jüngst im Umweltausschuss einmal gegen seine Fraktion gestimmt, als es um die Bürgerbeteiligung zum neuen Schwimmbad ging. Das sei aber im Vergleich zu großen Gewissensentscheidungen eher eine Kleinigkeit gewesen, betont der Architektur-Student: „Wenn ich eine andere Perspektive auf eine Sache habe, ist das meine fachliche Meinung. So verstehe ich Politik.“
Holterhöfer sagt: „Ich bin das jüngste Ratsmitglied und es macht mir furchtbar Spaß.“