Menden. „Inhaltliche Differenzen“: Die FDP verliert mit dem Austritt von Norbert Majd einen ihrer sieben Sitze im Mendener Stadtrat. Wie sie das findet?
Norbert Majd ist nicht mehr Mitglied der FDP-Fraktion im Stadtrat, sondern Einzelratsherr. Dies, nachdem er intern bereits vor etwa einem Monat angekündigt hatte, Fraktion und Partei zu verlassen. Während Norbert Majd am Dienstag nicht erreichbar war, bestätigte FDP-Fraktionsvorsitzender Stefan Weige den Austritt auf WP-Anfrage.
Vom Vize-Ortsparteichef der Mendener Liberalen zum Einzelratsherrn
Die Liberalen sind damit nur noch mit sechs statt bisher sieben Mitgliedern im Rat vertreten. Zudem war Majd auch Stellvertretender Ortsvorsitzender der Mendener Liberalen, kandidierte anfangs auch um die Nominierung zur Landtagswahl. Doch weder Partei noch Fraktion oder der neue Einzelratsherr selbst, der sein Mandat im vergangenen Jahr bei der Kommunalwahl über die FDP-Liste erhalten und nicht direkt gewonnen hatte, haben die Öffentlichkeit von sich aus über den Austritt informiert.
Mendener FDP-Fraktion zeigt sich erbost über Mitnahme „ihres“ Mandates
Norbert Majd ist Anfang 50, Bösperder, gelernter Kaufmann und Legasthenietrainer. Es seien „inhaltliche Differenzen“ gewesen, die zu der Trennung geführt hätten, sagte Stefan Weige. „Da muss man sich ehrlich machen und irgendwann sagen, dass es besser ist, sich zu trennen.“ Man werde Norbert Majd keinen Dreck nachwerfen. Allerdings seien seine ehemaligen Parteifreunde schon erbost darüber, dass er sein Ratsmandat behält. Das sei rechtens, aber aus Sicht der Liberalen moralisch nicht in Ordnung.
Kein Anrecht mehr auf Mitgliedschaft in Ratssausschüssen
Mit dem Austritt aus der FDP verliert Majd, der bisher in drei Fachausschüssen vertreten war, das Anrecht Ausschussmitglied zu sein. Als Ratsherr kann er zwar an jeder Ausschusssitzung teilnehmen, mehr aber nicht. Die Ausschusssitze der FDP werde er abgeben, hieß es. Die Fraktion wolle diese Sitze neu besetzen, damit die Mehrheitsverhältnisse bestehen bleiben.