Menden. Mit der richtigen Bewegung können Mendener viel für ihre Knochengesundheit tun. Die Osteorose-Selbsthilfegruppe Menden unterstützt dabei.

Die Osteoporose-Selbsthilfegruppe Menden will wieder neu starten: Ein halbes Jahr musste die Gruppe wegen der Corona-Pandemie pausieren. Doch die lange Pause hat ihren Tribut gefordert.

„Wir mussten seit Dezember des vergangenen Jahres pausieren“, erklärt Hildegard Koerdt, Vorsitzende der Selbsthilfegruppe. Zuvor haben sich die Mitglieder einmal wöchentlich zum Funktionstraining getroffen. Der Neustart nun sei nicht einfach, da sich der gesundheitliche Zustand manch älterer Mitglieder verschlechtert habe: „Viele würden gerne wieder mitmachen, haben in den vergangenen Monaten aber auch andere Beschwerden bekommen.“

Prozess verläuft oft unbemerkt

Dabei sei gerade die Bewegung wichtig für Menschen, die von Osteoporose betroffen sind. „Durch den vermehrten Verlust von Knochenmasse wird der Knochen porös“, erläutert Hildegard Koerdt. Dieser Prozess verlaufe oft unbemerkt über Jahre: „Viele merken das erst, wenn die Osteoporose weit fortgeschritten ist.“

Verordnung „Funktionstraining“

Wer am Funktionstraining der Osteoporose-Selbsthilfegruppe teilnehmen möchte, kann sich bei Hildegard Koerdt für weitere Informationen melden: 02373-1746795 oder per Mail unter Hildegard.Koerdt@gmx.de

Für die Teilnahme brauchen Patienten die von ihrem Arzt ausgefüllte Verordnung „Funktionstraining“.

Deshalb rät Hildegard Koerdt, mit einer so genannten Dexa-Aufnahme (DEXA = Dual-Energy-X-ray-Absorptiometry; eine spezielle Röntgentechnik, bei der die Knochendichte gemessen wird) den aktuellen Status feststellen zu lassen. Hierbei wird mit Hilfe eines Gerätes die Knochendichte untersucht und dann in Relation zur Knochendichte Gleichaltriger gesetzt: „Dann sieht man, wo man selbst steht“, sagt die 75-jährige Mendenerin.

Betroffene können aktiv werden

Betroffene können aber aktiv werden: „Man kann beispielsweise durch gezielte Ernährung – Milch und Milchprodukte, grünes Gemüse, calciumreiches Mineralwasser – etwas gegen den Knochenabbau tun“, erläutert Hildegard Koerdt. Alkohol, Nikotin und Cortison hingegen tragen dazu bei, dass die Knochendichte abnimmt, erklärt die Mendenerin.

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Osteoporose sei keineswegs nur für Frauen ein Thema, betont Hildegard Koerdt. So könnten auch die Knochen von Männern beispielsweise nach einer Bestrahlungs- oder Chemo-Therapie oder durch eine längere Cortison-Einnahme geschädigt werden.

Jüngere Frauen können vorsorgen

Bei Frauen könne während und nach der Menopause der schleichende Prozess anfangen. Deshalb, so sagt Hildegard Koerdt, sei es wichtig, „dass auch jüngere Frauen Vorsorge treffen“.

Welche Bewegung bei Osteoporose-Patienten besonders hilft, können Mitglieder der Selbsthilfegruppe beim Funktionstraining lernen. Das führt ein entsprechend ausgebildeter Therapeut durch: „Bei den Übungen wird individuell auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten der einzelnen Mitglieder eingegangen“, erklärt Hildegard Koerdt, die seit zehn Jahren Mitglied der Osteoporose-Selbsthilfegruppe und seit 2013 Vorsitzende ist.

Gelegenheit zum Austausch

Darüber hinaus gebe es vor und nach den Trainingseinheiten auch Gelegenheit zum Austausch: „Es geht ja nicht nur um das Training. Die Lebensqualität wird besser, wenn man miteinander spricht.“

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Hildegard Koerdt, die in ihrer Arbeit für die Selbsthilfegruppe durch ein Team von drei weiteren Frauen ehrenamtlich unterstützt wird, will – sobald die Corona-Pandemie es zulässt – auch wieder Jahresausflüge und eine Weihnachtsfeier planen – „alles, was auch fürs Seelenheil wichtig ist“.

Die Trockengymnastikgruppen finden montags und mittwochs in der Horlecke statt: von 8.30 bis 9.45 Uhr, von 9.45 bis 11 Uhr und von 11 bis 12.15 Uhr. Darüber hinaus starten ab Juli auch wieder zwei Wassergymnastikgruppen. Wer sich erst einmal unverbindlich informieren möchte, kann zwei Schnupperstunden buchen.