Menden. . „Alt ist nur ein Kürzel, das bedeutet: Am Leben teilnehmen!“ Mit diesen Worten beschloss die frisch gebackene Bundesverdienstkreuzträgerin Mechthild Friederich am Montag ihre Dankesrede im gut gefüllten Alten Ratssaal. Dort empfing die 81-Jährige die höchste Bürger-Auszeichnung von Landrat Thomas Gemke, erhielt die Urkunde und bekam das Kreuz angesteckt. Sie tat das, wie sie sagte, stellvertretend für die Osteoporose-Selbsthilfe in Menden. Ihr eigenes Schlusswort umriss zugleich am besten, wofür speziell sie diese Anerkennung bekommt.
„Alt ist nur ein Kürzel, das bedeutet: Am Leben teilnehmen!“ Mit diesen Worten beschloss die frisch gebackene Bundesverdienstkreuzträgerin Mechthild Friederich am Montag ihre Dankesrede im gut gefüllten Alten Ratssaal. Dort empfing die 81-Jährige die höchste Bürger-Auszeichnung von Landrat Thomas Gemke, erhielt die Urkunde und bekam das Kreuz angesteckt. Sie tat das, wie sie sagte, stellvertretend für die Osteoporose-Selbsthilfe in Menden. Ihr eigenes Schlusswort umriss zugleich am besten, wofür speziell sie diese Anerkennung bekommt.
Denn Mechthild Friederich war nicht nur dabei, als in Menden 1989 die erste Osteoporose-Selbsthilfegruppe gegründet wurde. Sie machte sich fortan darum verdient, erledigte Bürokram, putzte Kliniken bei Sponsoren und Krankenkassen, um der Gruppe zu helfen. Vor allem aber spornte Mechthild Friederich unermüdlich die älteren Mitglieder zur Teilnahme an Fahrten, Festen und Zusammenkünften außerhalb der Gymnastikstunden an. So sorgte sie über viele Jahre dafür, dass keiner zurückblieb und sich allein mit der Osteoporose wiederfand – der Krankheit, die Knochen porös und brüchig macht und Millionen Menschen betrifft.
„Gerade im Alter gehen bei vielen die sozialen Bindungen zurück“, sagte die Mendener Vorsitzende Hildegard Koerdt. Dann werde die Gruppe besonders wichtig, und auf solche Fälle habe Mechthild Friederich immer ein besonders waches Auge gehabt.
Dieter Debus, NRW-Vorsitzender im Bundesverband der Osteoporose-Selbsthilfe, strich heraus, dass Austausch und Zusammenhalt einer Gruppe auch die Therapiechancen erhöhe.
Doch auch aktive Ehrenamtlerinnen wie Mechthild Friederich brauchen Menschen, die ihnen den Rücken freihalten: Hildegard Koerdt dankte Hubert Friederich und der ganzen Familie. Ein Dank, den die Geehrte selbst noch einmal so ausdrückte: „Hubert hat nur ein Mal genörgelt – als ich seinen PC in Beschlag nehmen wollte, den er gerade brauchte.“ Kurz danach erhielt sie einen eigenen Computer aus der Gruppenkasse.
Bürgermeister Wächter legte in seiner Ansprache das Augenmerk aufs Ehrenamt: „Auch wenn es für Sie, Frau Friedrich, ein selbstverständlicher menschlicher Dienst ist, halte ich es doch für wichtig, dass die Öffentlichkeit auf Ihr Beispiel aufmerksam gemacht und zur Nachahmung aufgefordert wird.“
Wie selten solche Verleihungen sind, hatte zuvor Gemke deutlich gemacht: Nur vier bis sechs Mal im Jahr werde das Verdienstkreuz im Märkischen Kreis durch den Bundespräsidenten vergeben. Im Namen von Frank-Walter Steinmeier nahm Gemke denn auch die Auszeichnung vor, an die sich der Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Menden anschloss.
Zuerst an ein Versehen geglaubt
Bleibt noch anzumerken, wie langsam die Mühlen der Präsidialbürokratie mahlen: Dreieinhalb Jahre dauerte es vom Vorschlag durch die Gruppe bis zur Ehrung. So berichtete Mechthild Friederich der WP schmunzelnd von dem Augenblick im letzten Jahr, als sie von der Ehrung erfuhr: „Weil ich heute nicht mehr ganz so viel mache, habe ich gedacht, das wäre ein Versehen!“