Menden. In der Diskussion um einen neuen Spielplatz vor dem Rathaus kommen gleich mehrere Vorschläge in letzter Minute auf den Tisch.

Kuriose Szene während der Sondersitzung des Kinder- und Jugendhilfeausschusses (KJHA). Mit einem neuen Antrag zu dem geplanten Spielplatz auf dem Parkplatz vor dem Rathaus hat der Stadtjugendring die heimischen Christdemokraten sowie FDP und AfD überrumpelt. Es ist nicht der einzige Lösungsvorschlag, der buchstäblich in letzter Minute eintrudelt.

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Die Pläne hatte Tim Wessel vom Stadtjugendring überraschend in der Sondersitzung präsentiert. Prinzipiell zeige man sich zufrieden mit Variante 2, die zuletzt mehrheitlich in den Ausschüssen getragen wurde. Gleichwohl solle man den Platz nicht komplett sperren. „Wir brauchen Freiflächen zum Spielen und Toben“, so Wessel. Bis auf wenige Familien- und Behindertenstellplätze sollten die Parkplätze vor dem Rathaus in Gänze gestrichen werden und auf die Rückseite, am Westwall, verlegt werden, wo derzeit noch Behindertenstellflächen ausgewiesen sind. So könnte die zusätzliche Fläche vor dem Rathaus in normalen Zeiten von Kindern genutzt werden; durch mobile Möblierung bliebe aber gleichzeitig Spielraum etwa für das Karnevalszelt.

Die Grünen hingegen gehen noch einen Schritt weiter, sehen bei den bisherigen Empfehlungen gar Verfahrensfehler und Verstöße gegen die UN-Kinderrechtskonvention. „Der Kinderwillen ist in der Diskussion missachtet worden“, so Tina Reers. Rückendeckung kam dann auch von der SPD. Ein Vorstoß der bei CDU, FDP und AfD auf wenig Gegenliebe stieß. „Wir können nicht so oft abstimmen, bis uns das Ergebnis passt. Dass es jetzt in einer Sondersitzung auf den Tisch kommt, hat Geschmäckle“, erklärte Fabian Geiß (CDU). Christdemokraten und FDP hatten sich zuletzt für den Erhalt der Stellflächen eingesetzt.

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Dann platzte Tim Wessel der Kragen: „Diese Spontanität ist ja doof. Ich muss mich grade echt zusammenreißen. Es geht hier um Kinder und nicht um Parkplätze.“ Gegen die Stimmen von CDU, FDP und AfD sprach sich der Ausschuss schließlich für die vom Stadtjugendring eingebrachte Änderung aus. Ob diese aber rechtssicher ist, prüft die Verwaltung. Eine Entscheidung wird morgen im Rat fallen.

CDU mit Gegenvorschlag

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Doch die könnte unterm Strich absolut konträr zu dem sein, was im KJHA befürwortet wurde. Denn am Tag vor der Sitzung kommt abermals ein neuer Gegenvorschlag – diesmal von der CDU-Fraktion. Der sieht einen Eventplatz vor dem Rathaus vor, der weiterhin als Parkplatz genutzt werden soll. Im Innenstadtbereich sollen dafür gleich mehrere Spielplätze mit insgesamt rund 1400 Quadratmetern Fläche entstehen. In Absprache mit der katholischen Kirche um die Vincenz-Kirche mit rund 400 Quadratmetern für Kinder bis zehn Jahre; an der Hönne mit bis zu 1000 Quadratmetern für Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre. Gleichzeitig solle die Fläche rund um die Emma in der Innenstadt neu gestaltet werden; wie, ist jedoch noch offen.