Menden. Mendener ärgert sich, dass er für Kleinstmengen am Bringhof die Mindest-Pauschale zahlen soll. Er fordert eine stärkere Preis-Staffelung.
Zwei Eimer Gartenholz und einen Pfosten wollte Herfried Röntgen beim Bringhof in Menden entsorgen – und ist sauer, dass er für die vergleichsweise kleine Menge 7,50 Euro bezahlen sollte.
„Ich dachte, dass das ja wohl nicht sein kann“, erinnert sich Herfried Röntgen an seine Reaktion, als ihm die Gebühr genannt wurde. Dem 73-Jährigen wurde aber versichert, dass das die Kostenangabe ihre Richtigkeit habe. 7,50 Euro sei die Mindestgebühr.
Für kleine Mengen weniger berechnen
Er habe dann vor Ort sowie im Anschluss bei der Stadt beziehungsweise dem Zweckverband für Abfallbeseitigung (ZfA) nach der aktuellen Gebührenordnung gefragt, erzählt der Mendener. Laut der Gebührenordnung hätte er für 7,50 Euro sogar bis zu 75 Kilogramm Holz anliefern können.
„Das kann doch nicht sein“, ärgert sich Herfried Röntgen. „Die Preise müssen doch stärker differenziert werden. Das ist eine unverschämte Abzocke durch den Zweckverband.“ Es müsse möglich sein, für die Abgabe kleinerer Mengen zum Beispiel drei oder fünf Euro zu berechnen.
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Die Pauschale sei seit langem gängige Praxis, betont Denis Potschien, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit beim ZfA, auf Nachfrage der Westfalenpost. Wolle man hiervon abweichen, müssten die Abgabemengen genau ausgewogen werden, was aufwändiger sei und länger dauere. +++ So wirkt sich das Corona-Jahr auf die Müll-Entwicklung in Menden aus +++
Pauschale ist Bestandteil des Gesamtkonzeptes
Zudem sei die Pauschale Bestandteil des Gesamtkonzeptes. So koste beispielsweise die Sperrmüllabfuhr in Menden nichts, während andere Entsorgungsbetriebe hierfür den Bürgern individuell Kosten berechnen. „Das ist ja eine Mischkalkulation, in die alle Entsorgungsleistungen einfließen“, erläutert Denis Potschien. Nähmen etwa die Bringhöfe des ZfA weniger Geld ein, „müssten wir das zum Beispiel über die Abfallgebühren wieder auffangen. Dann würde es also an anderer Stelle teurer.“
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Alternative könnte die Restmüll-Tonne sein
Zudem habe jeder Bringhof-Besucher, dem die Gebühr genannt werde, „die Wahl, wieder zu gehen“. Je nach Größe des Abfalls habe der Kunde auch die Möglichkeit, die Sachen zu Hause in der Restmüll-Tonne zu entsorgen. „Wichtig ist allerdings, dass der Deckel noch zugehen muss“, sagt Denis Potschien.
Herfried Röntgen sieht in der derzeitigen Praxis einen Grund, dass manche ihren Müll einfach im Wald oder rund um Containerplätze entsorgen: „Bei dieser Preisgestaltung wundert es mich nicht, dass so viel Müll illegal entsorgt wird.“
Das allerdings sieht Denis Potschien anders: „Es werden auch Elektrogeräte und Möbel illegal entsorgt. Und das sind Sachen, die die Bürger kostenfrei zu Hause abholen lassen können.“ Die Preisgestaltung, sagt Denis Potschien, sei nicht der einzige Grund für Bürger, ihren Müll im Wald oder anderswo einfach abzustellen.