Menden. Das Team Stadtteilarbeit will in Corona-Zeiten den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen nicht verlieren. Ein Hilfsmittel dabei: die App Discord.

Viele Familien müssen in Corona-Zeiten den Spagat zwischen Homeoffice und Homeschooling schaffen. Für eine Auszeit vom Alltag bietet die Stadt nun die Treffs an. Dort können sich Familien für zwei Stunden einmieten und nach Herzenslust Kickern oder Billard spielen. Vor dem heimischen Computer gibts derweil Sport- und Kochlivestreams über die App Discord – oder einfach ein paar lockere Runden „Among Us“.

Memo unterwegs

Trotz Corona und Lockdowns versucht das Team Stadtteilarbeit, den Kontakt zu Kindern und Jugendlichen zu halten. Dass das bei geschlossenen Treffs nicht gerade einfach ist, liegt auf der Hand. Daher ist Kreativität gefragt. Memo, also das Menden Mobil, ist eines der Aushängeschilder der offenen Kinder- und Jugendarbeit.

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Und das Memo fährt auch weiterhin durch die Hönnestadt – oft auch zur Unterstützung des Ordnungsamtes bei Spielplatzfahrten. Aber: Ein Kontroll-Mobil auf der Suche nach Corona-Verstößen ist es nicht; vielmehr können so Schäden gesichtet werden. Es dient dazu, sagt Jana Zimmermann, Leiterin des Teams Stadtteilarbeit, den Kontakt zu Eltern und Kindern zu halten – und so auch das Elterntelefon zu bewerben.

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Gänzlich geschlossen sind auch die Jugendtreffs nicht. Dort gibt es Einzelberatungen, „das läuft hier oft auf Hausaufgabenhilfe hinaus“, sagt Zimmermann. Familien, denen bei Homeschooling und Homeoffice zudem sprichwörtlich die Decke auf den Kopf fällt, können sich in den Treffs zudem eine Auszeit nehmen. Die Treffs werden dann zwei Stunden lang an einen Hausstand vermietet. Dort können Kinder und Eltern gleichermaßen dann Billard spielen, kickern oder einfach nur ein wenig Zeit außerhalb der eigenen vier Wände genießen. Seit rund einem Jahr gibt es zudem die „Treff-to-go-Tüten“. Die Back- oder Kochsets hängen in Tüten an den Stadtteiltreffs. Die Kinder und Jugendlichen können sich Tüten dann jederzeit abholen.

Mehr als Betreuung in den Treffs

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Aber das Team Stadtteilarbeit hält den Kontakt auch über digitale Kanäle. Über die Instagram-Seite von junges Menden (jmndn) macht das Team beinahe täglich auf die verschiedenen Angebote aufmerksam. Hinzu gesellt sich seit kurzem auch ein eigener Discord-Server. Über die Discord-App können Veranstaltungen gestreamt werden oder man trifft sich einfach zu einer virtuellen Unterhaltung. „Das wird gut angenommen, wir haben da mittlerweile unsere Stammgäste“, sagt Jana Zimmermann. Ein zusätzliches Angebot via Discord: Koch- und Sport-Livestreams oder auch gemeinsame Spieleabende. Jede Woche veröffentlicht das Team Stadtteilarbeit so etwas wie einen Stundenplan über Instagram. Dort sind die einzelnen Veranstaltungen entsprechend aufgelistet.

Der Discord-Server des Teams Stadtteilarbeit. Hier kommen die Treff-Besucher digital zusammen für Koch-, Sport- oder Gaming-Livestreams.
Der Discord-Server des Teams Stadtteilarbeit. Hier kommen die Treff-Besucher digital zusammen für Koch-, Sport- oder Gaming-Livestreams. © Westfalenpost | Tobias Schürmann

Dabei fällt auf: Längst geht die Arbeit für Zimmermann und ihre Kollegen über die reine Betreuung in den Einrichtungen hinaus. „Es ist auch manchmal anstrengend, auf so vielen Hochzeiten zu tanzen. Wir müssen und gut und viel absprechen“, sagt die Teamleiterin. Um Kinder und Jugendliche zu erreichen und den Kontakt zu halten, setzt man daher auf zeitgemäße Kanäle. Über Discord können die Treff-Besucher entweder unter sich bleiben, sich digital miteinander bei einer Runde „Among Us“ messen oder einfach nur über Gott und die Welt sprechen.

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