Menden. Angesichts einer zunehmend schwierigen Coronalage ist das Zeltdachfestival nach hinten verschoben worden. Wann es stattfindet, lesen Sie hier.
In der Veranstaltungsbranche liegen die Nerven nach 13 Monaten Coronapandemie und Lockdown blank. Doch in Menden gibt es dennoch einen Lichtblick. Beim phonoforum arbeitet Wilfried Kickermann an der nächsten Auflage des Zeltdachfestivals – und das soll, sofern es die Umstände zulassen, Ende August sprichwörtlich über die Bühne gehen.
Hygienekonzept hat sich bewährt
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Mit der seit Wochenbeginn neuen Allgemeinverfügung des Kreises werden auch die Einschränkungen wieder spürbarer. Und auch Wilfried Kickermann vom phonoforum hält die Maßnahmen für das Gebot der Stunde – obgleich es das Licht am Ende des Tunnels für die Veranstaltungsbranche in immer weitere Ferne rücken lässt. „Die politischen Entscheidungen machen mich wütend“, sagt Kickermann. Denn seit März 2020 würden 1,6 Millionen Arbeitnehmer einfach im Regen stehengelassen. Seine Branche werde nur noch als tot wahrgenommen. Ein harter Lockdown ohne Kompromisse sei das einzige, was eine Trendwende bringen könnte, so Kickermann.
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Ungeachtet dessen laufen bei ihm die Planungen für eine Neuauflage des Zeltdachfestivals. Doch der ursprünglich ins Auge gefasste Termin im Juni wird nicht zu halten sein, wie es nun heißt. Stattdessen wird es vom 21. bis 29. August einen Mix aus Comedy, Kabarett, Musik und Open-Air-Kino vor den Toren des Rathauses geben – sofern es die allgemeinen Coronabestimmungen zulassen. „Wenn etwas möglich sein wird, dann ohnehin nur draußen und mit entsprechenden Hygienekonzepten“, sagt Kickermann.
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Die Hoffnung, dass die Impfkampagne bis in den Spätsommer an Fahrt aufnehmen könnte, gibt hierbei eine zusätzliche Perspektive. Davon abgesehen sagt Kickermann aber: „Wir haben auch schon bei der ersten Auflage alles dafür getan, dass sich die Zuschauer bei uns sorglos aufhalten können.“ So habe sich das Konzept bei der Vorstellung der Bürgermeisterkandidaten und eben beim Zeltdachfestival im vergangenen Jahr durchaus bewährt. „Wir hatten nicht einen Infektionsfall.“ Und das ist es, was die Veranstaltungsbranche derzeit antreibe – trotz düsterer Perspektiven: „Es ist einfach schön, Menschen glücklich zu machen. Wenn Zuschauer begeistert sind, ist das ein unbezahlbarer Lohn.“ Angesichts eines seit Monaten andauernden Lockdowns und geschlossener Geschäfte kann sich Kickermann ohnehin vorstellen, dass die Sehnsucht der Menschen nach Veranstaltungen größer wird.
Offener Brief der Branche
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In einem offenen Brief an die Bundeskanzlerin hat sich der Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) unlängst für einen Restart der Branche nach dem 21. September ausgesprochen: „Wie Sie mehrfach versprochen haben, soll bis zum 21. September 2021 jeder, der will, ein Impfangebot gegen Corona erhalten haben. Die deutsche Veranstaltungswirtschaft, die bekanntlich von den wirtschaftlichen Folgen der Krise am härtesten betroffen ist, geht aufgrund dieses Versprechens davon aus, dass damit nach dem 21. September 2021 auch alle Voraussetzungen dafür vorliegen werden, dass auch öffentliche Veranstaltungen wieder uneingeschränkt stattfinden können.“
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Zur Not sollten Veranstaltungen mit Impfnachweisen oder negativen Antigen-Tests geregelt werden, um so das Infektionsrisiko so gering wie möglich zu halten. Das würde unterm Strich nicht nur der Branche selbst eine Perspektive bieten, sondern „auch den Menschen in unserem Land“, heißt es in dem Schreiben.
Wie schwierig es die Branche hat, wird schon allein beim Blick auf die kommenden Jahre deutlich. „Wir haben viele Termine verschoben und sind schon in den Jahren 2022 und 2023 unterwegs“, erklärt Kickermann. Der Aufwand hinter verschobenen Terminen sei enorm.
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