Menden. Der Mendener Mark Riegel ist Reiseführer. Auch auf seinen privaten Reisen hat er schon viel erlebt. Und das war nicht immer ungefährlich.
Wenn Mark Riegel durch die Straßen Kubas läuft, fühlt es sich ein wenig an, als würde er durch Menden spazieren. Das liegt nicht an der Umgebung, der Landschaft oder den Temperaturen. Nein, Mark Riegel ist dort mindestens genau so bekannt wie in seiner Heimat. Zehn Jahre lang war er mit einer Kubanerin verheiratet, hat mehrere Jahre seines Lebens auf Kuba verbracht, wie er im Gespräch mit der Westfalenpost erzählt.
Heutzutage lebt der gebürtige Mendener in Köln, ist Reiseführer und tourt auch selbst gerne privat um die Welt. Ursprünglich, so erzählt er, wollte Mark Riegel Lehrer werden. Er hat sein Studium sogar beendet, sich dann aber doch für die Tourismus-Schiene entschieden. „Während meines Studiums habe ich mehrere Nebenjobs für Agenturen gemacht, wofür ich viel im Ausland unterwegs war“, sagt er. Dadurch habe sich die Liebe zum Reisen entwickelt. „Durch die Jobs bin ich irgendwie beim Reisen hängengeblieben“, berichtet der heutige Reiseführer und lacht. Nach seinem Studium habe er sich dann dazu entschieden, kein Lehrer zu werden, sondern sich bei einem Reiseunternehmen zu bewerben.
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Überfallen, verfolgt und ausgeraubt
Dort arbeitet er bis heute, organisiert seit weit über 20 Jahren Fahrradreisen. „Zusätzlich habe ich dann im Laufe der Zeit mit den Reisen in dritte Welt Länder für Familien angefangen.“ Unter anderem führt es die Teilnehmer nach Bolivien, Chile, Mexiko – oder eben Kuba. Auch abenteuerliche Reisen bietet Mark Riegel an. „Es gibt beispielsweise eine Reise quer durch Mittelamerika.“ Und auf Wunsch stellt er Interessierten auch selbst eigene Reisen zusammen. „Das ist dann ganz individuell mit dem Schwerpunkt auf der persönlichen Betreuung.“
Dass es insbesondere in Dritte-Welt-Ländern nicht immer ganz ungefährlich ist, hat der gebürtige Mendener am eigenen Leibe erlebt. Umso mehr Vorsicht und Acht gibt er als Reiseführer und Guide, wenn er mit den Touristen unterwegs ist. „Einmal bin ich überfallen worden und lag dann mit K.O.-Tropfen in Mexico-City“, erinnert er sich. Ein anderes Mal wurde er um 4000 D-Mark in Bangkok betrogen, als Einheimische ihm Edelsteine verkaufen wollten. „Als ich dann zur Polizei wollte, wurde ich verfolgt und mir wurde gedroht.“ Es waren zwar traumatische Erlebnisse, aber Mark Riegel hat beide Vorfälle gut überstanden. „Dadurch habe ich natürlich auch dazu gelernt.“
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Insbesondre bei Tourismus-Reisen gelte daher: Am besten nur tagsüber unterwegs sein und sobald es dunkel wird, ausschließlich an Orten aufhalten, die nicht als gefährlich gelten. Zudem muss man den Einheimischen immer das Gefühl geben, mit ihnen auf einer Wellenlänge zu sein. Denn: „Die meisten Einheimischen haben höchstens 100 Dollar im Monat zur Verfügung, für die sind alle anderen reiche Menschen. Aber wir sind als Menschen alle gleichwertig und das muss man auch zeigen, das ist ganz, ganz wichtig“, betont der reisebegeisterte Mendener.
Mendener spricht viele Sprachen
Begonnen hat er mit dem Reisen im Jahr 1996. „Das war nach dem Studium, so richtig last minute“, erinnert sich Mark Riegel und lacht. Kuba sei demnach reiner Zufall gewesen. Doch aus dem Zufall hat sich dann eine Leidenschaft entwickelt. Mittlerweile hat er viele Freundschaften auf der Insel geschlossen und auch in den anderen Ländern zahlreiche Bekanntschaften gemacht. Die Höhepunkte sind für Mark Riegel definitiv die Landschaft und die Natur, erzählt er. Unter anderem ist er bis heute angetan von einem Salzsee in Bolivien. Dieser ist nur in der Regenzeit mit Wasser gefüllt, sonst ist es reines Salz, über das man mit Jeeps fahren kann. „Das Salz verwandelt sich in der Regenzeit dann in Wasser“, erklärt er. Die anliegende „Salz-Insel“ ist ein weiterer Hingucker, dort gibt es sogar ein Salz-Hotel.
Aber auch die verschiedenen Kulturen lassen den Mendener immer wieder staunen. Nicht nur privat, auch beruflich versucht er, zwischen den verschiedenen Kulturen als Guide zu vermitteln. Daher spricht er auch zahlreiche Sprachen, von Französisch über Spanisch bis hin zu Portugiesisch und Englisch. Mittlerweile lebt Mark Riegel in Köln, organisiert von dort aus nach wie vor zahlreiche Reisen. Aber auch in seiner Heimat Menden lässt er sich oft blicken. „Meine Mutter wohnt hier noch und sie ist schon 90 Jahre alt“, erzählt er und freut sich auch immer wieder aufs Neue in die Hönnestadt zurückzukehren.