Menden. Im Umkreis von 150 Metern gilt Maskenpflicht. In Schulen und Kitas bleibt es aber beim normalen Betrieb. Die Reaktionen auf die neuen Regeln.

Maskenpflicht auf allen Schulwegen und im Umkreis von 150 Metern um Schulen und Kindertagesstätten – das hatte die Stadt Menden in einer neuen Allgemeinverfügung erlassen. Diese gilt seit Freitag, 19. März. Bei den Schulen trifft diese Nachricht erst einmal auf Verständnis. „Ich finde es schon sinnvoll, dass die Regeln verschärft wurden“, sagt etwa Ulrich Cormann, Schulleiter am Hönne-Gymnasium. „Wenngleich ich eine noch größere Ausweitung der Maskenpflicht sinnvoll gefunden hätte.“

Auch Dr. Ansgar Bornhoff, Schulleiter des Walburgisgymnasiums, befürwortet die Regelverschärfung: „Ich finde gut, dass auch der Kreis realisiert, dass sich angesichts der hohen Inzidenzzahlen etwas tun muss. Wobei ich aber sagen muss, dass sich unsere Schüler auch schon vorher rund um das Schulgelände diszipliniert verhalten haben. Ich weiß nicht, ob die Regeln jetzt einen so großen Effekt haben werden.“ Die Schulleiterin der Realschule, Birgitt Foth, schätzt die Maßnahmen als „sinnvoll“ ein. Sie habe in der Vergangenheit schon häufiger Schüler beobachtet, die ihre Masken beispielsweise an den Bushaltestellen absetzen. „Ob die 150 Meter als Radius sinnvoll sind, das kann ich nicht einschätzen“, sagt Foth.

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Schulöffnung vor den Osterferien sorgt für Zweifel bei Schulleitern

Trotz der Verschärfung der Corona-Regeln bleibt bei den Mendener Schulleitern der Zweifel, ob eine Öffnung noch vor den Osterferien sinnvoll war. Der Tenor bei allen: Das wäre nicht unbedingt nötig gewesen, zumal es in den zwei Schulwochen sowieso hauptsächlich darum gehe, dass sich die Schüler und Lehrer wiedersehen. „Bei uns hat der Distanzunterricht sehr gut funktioniert“, sagt Ulrich Cormann, „weshalb ich mir eine Öffnung erst nach den Ferien sehr gut hätte vorstellen können. Natürlich gibt es eine Angst bei vielen Eltern und auch Kollegen. Ich kann aber auch die Argumentation verstehen, dass Sozialkontakte für die Kinder wichtig sind.“

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Und auch bei Ralf Goldschmidt schlagen „zwei Herzen in der Brust“, wie er selbst sagt: „Natürlich ist Präsenzunterricht besser als Distanzunterricht. Die Gesamtschule ist eine Beziehungsschule. Nichtsdestotrotz haben wir Bedenken, denn mit jedem Kontakt steigt das Infektionsrisiko.“ Birgitt Foth schlägt in die gleiche Kerbe: „Wir haben im Distanzunterricht eine gewisse Routine entwickelt. Beides hat positive und negative Seiten. Ich denke aber, dass man die Entscheidung, die Schulen bei der hohen Inzidenz vor den Ferien zu öffnen, sicherlich in Zweifel ziehen kann.“

Katholische Kitas: Bisher keine Forderung nach Notbetrieb

Für die Kindertagesstätten ist die neue Allgemeinverfügung „keine große Umstellung“, sagt Martina Kuhlmann, Pädagogische Fachbereichsleitung der Katholischen Kindertageseinrichtungen Ruhr-Mark. „Zumindest auf dem Gelände unserer Einrichtung galt auch schon vorher die Maskenpflicht. Auf den Straßen können wir es nicht kontrollieren.“ Eine Forderung nach einem Kita-Notbetrieb – wie es aktuell in Duisburg passiert – sei bislang jedoch nicht an den Träger der Katholischen Kitas in Menden herangetragen worden. „Klar ist die Situation für unsere Mitarbeiter eine Belastung“, sagt Martina Kuhlmann, „aber sie sehen auch die Belastung der Eltern.“