Menden. Der Fachdienst gegen sexualisierte Gewalt soll ausgebaut werden. Die Dunkelziffer der Fälle in Menden soll laut einer Studie bei über 300 liegen.

Der Kinder- und Jugendhilfeausschuss hat sich einstimmig für den Ausbau des Fachdienstes gegen sexualisierte Gewalt ausgesprochen. Das wurde in der jüngsten Sitzung am 4. März entschieden. Demnach wird der finanzielle Zuschuss für die drei Städte Menden, Hemer und Iserlohn künftig von 275.000 Euro auf 307.000 Euro aufgestockt. Zudem soll die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im Auge behalten werden.

Michael Röhring vom Zweckverband für psychologische Beratung und Hilfen klärte in der Ausschusssitzung über die aktuellen Fallzahlen auf und machte auch deutlich, dass die Dunkelziffer noch viel höher sei. Demnach gab es 2019 in Menden sieben Fälle von sexualisierter Gewalt bei Kindern und Jugendlichen, die in der Kriminalstatistik aufgeführt sind. 36 Fälle sind dem Zweckverband bekannt und die Dunkelziffer soll sich laut der sogenannten MIKADO-Studie, die Röhring vorstellte, allein in Menden auf 307 belaufen. In der Nachbarstadt Iserlohn ist die Dunkelziffer mit einer traurigen Zahl von 556 am höchsten, in Hemer liegt die Dunkelziffer bei 220. Diese hohen Ergebnisse machen die Dringlichkeit des Ausbaus deutlich, betont Michael Röhring.

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Künftig sollen Kinder und Jugendliche, die Opfer von sexualisierter Gewalt sind, mehr Hilfe und Aufmerksamkeit bekommen. Mit dem Ausbau des Fachdienstes sollen insbesondere die Bereiche Klientenkontaktzeit, Prävention/Vernetzung und Team/Supervision ausgeweitet werden. So sei es möglich, dass mehr Personal eingestellt wird, was gleichzeitig die Möglichkeit bietet, Kinder und Jugendliche öfter und intensiver zu beraten und zu betreuen.

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Die 307.000 Euro, die sich auf das Verbreitungsgebiet des Zweckverbandes beziehen (Iserlohn, Menden, Hemer) sollen ab 2022 gezahlt werden und in der kommenden Haushaltsplanung berücksichtigt werden. Zudem fordert die Politik in der jüngsten Sitzung in geschlossenen Sitzungen über die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen auf dem Laufenden gehalten zu werden.