Menden. Die Baukosten für Großprojekte steigen in den vergangenen Jahren immer wieder. Das belastet auch den städtischen Haushalt.
Die Kosten für den Grünen Weg entlang der Hönne werden nochmals steigen. Um 530.000 Euro übersteigen die Arbeiten demnach die ursprünglich angesetzten Gesamtplanungen. Und auf diesen Mehrkosten wird die Stadt aller Voraussicht nach sitzen bleiben.
Derzeit keine Nachförderung möglich
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Dass sich in Zeiten niedriger Zinsen Baukosten erhöhen, ist nichts Ungewöhnliches. Zumal Städte wie Menden an günstig aufgenommenen Krediten sogar noch selbst verdienen. Billiges Geld treibt die Investitionen – gerade im Bausektor – nach oben. Für den Grünen Weg entlang der Hönne entstehen, unter anderem coronabedingt, nun Mehrkosten in Höhe von 530.000 Euro im Gegensatz zur 2017 angesetzten Planung. Damals sah das Projekt Gesamtkosten von 1,97 Millionen Euro vor; 80 Prozent der Summe, immerhin gut 1,5 Millionen Euro, übernimmt das Land.
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Doch trotz steigender Preise im Baubereich wird die Hönnestadt auf den Mehrkosten aller Voraussicht nach sitzen bleiben. Die Bezirksregierung Arnsberg kann als Mittelsmann keine Umverteilung von Fördergeldern veranlassen und auch das Ministerium erklärte, dass „derzeit keine Möglichkeit gesehen werde, weitere Haushaltsmittel zur Finanzierung der Mehrausgaben bei der Fördermaßnahme bereitzustellen“, wie es in einer Vorlage für den ISM-Ausschuss heißt.
Belastungen sind überschaubar
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Im noch zu beschließenden Nachtragshaushalt 2021 sind die Mehrkosten derweil eingeplant und gesichert. Doch was bedeuten teurer werdende Bauprojekte wie der Grüne Weg oder der Anbau des Hönnegymnasiums eigentlich für einen Haushalt, der ohnehin auf Kante genäht ist? Prinzipiell würden Mehrkosten über die Liquidität der Stadt oder aber mithilfe von Krediten bedient. Doch bei investiven Maßnahmen sehe das anders aus, so Kämmerer Uwe Siemonsmeier. Bei in die Zukunft gerichteten Investitionen – in diesem Fall Baumaßnahmen – würden die Kosten mit den Abschreibungen austariert werden. Die Belastungen für den Haushalt sind somit überschaubar.
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Seit der Ursprungsplanung des Grünen Weges, die inzwischen mehr als fünf Jahre zurückliegt, habe sich einiges verändert. „Was man bei den Zinsen spart, legt man bei den Baukosten drauf“, sagt Siemonsmeier. Dass sich jemand verrechnet habe, könne daher so nicht gesagt werden. Wie viele andere Kommunen muss Menden derzeit „Investitionen der Vergangenheit nachholen“, so Siemonsmeier.
Im Rahmen des Verwendungsnachweises soll die Stadt beim Grünen Weg aber erneut um Prüfung bitten, inwieweit die Mehrkosten nachträglich gefördert werden können.
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