Fröndenberg. Gastronomie-, Tourismus- und Hotelbranche werden als Verlierer der Corona-Krise betitelt. So geht es dem Fröndenberger Hotel am Park im Lockdown.

Es bricht der dritte Monat im Lockdown an. Seit dem 16. Dezember ist das öffentliche Leben in Deutschland wieder völlig lahm gelegt. Nicht nur Einzelhandel und Gastronomie leiden unter der Corona-Krise. Auch die Tourismus und Hotel-Branche wird als Verlierer der Krise gesehen. Das Hotel am Park in Fröndenberg darf genau wie alle anderen Beherbergungsstätten lediglich für systemrelevante Gäste geöffnet haben. Dazu zählen unter anderem Mitarbeiter von Unternehmen, die aufgrund von Firmen-Reisen im Hotel einchecken.

Doch auch das reduziere sich auf ein Minimum, da viele Geschäftsreisende vom Arbeitgeber aus, nicht verreisen dürfen und mittlerweile immer mehr per Videokonferenz abläuft, erklärt Geschäftsführerin Barbara Boeckler. „Wir merken das natürlich, das ist nicht mehr wie früher. Und private Gäste haben wir ja gar nicht. Das dürfen wir nicht. Nur in ganz schwerwiegenden Ausnahmefällen“, sagt Boeckler. Zu diesen Fällen zählen unter anderem Menschen, dessen Angehörige im Sterben liegen, die zu Beerdigungen müssen oder bei denen die Gefahr der Obdachlosigkeit besteht.

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Von 100 auf 0 binnen eines Tages

Nach dem ersten Lockdown, der nun schon fast ein Jahr zurückliegt, kam bei der Geschäftsführerin im Sommer endlich wieder Hoffnung auf. „Wir wurden damals schon von 100 auf 0 gebremst und dann ging es endlich wieder bergauf, man hatte ein gutes Gefühl und alles funktionierte soweit und dann hat die zweite Welle einen direkt wieder ausgebremst“, beklagt Barbara Boeckler. Man sei mit dem zweiten Lockdown noch tiefer gefallen als vorher.

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Großartige Pläne für die Zukunft macht die Geschäftsführerin des Fröndenberger Hotels derzeit nicht. „Weit vorausschauend ist man im Moment nicht, es ist einfach eine ungewisse Zeit.“ Dass sie am 14. Februar wieder öffnen darf, damit hatte Boeckler allerdings von Beginn an nicht gerechnet. „Innerlich haben wir uns da schon vorher drauf vorbereitet.“ Und auch einer Öffnung am 7. März blickt sie bislang eher kritisch entgegen. „Zunächst hat man sich auf Inzidenzwert 50 verlassen, bei dem Lockerungen kommen sollen, nun ist der schon bei 35“, erklärt die Fröndenberger Hotelinhaberin.

Nächsten Corona-Beratungen für 3. März geplant

Es sei eine schwierige Lage, keiner wisse, was als nächstes auf einen zukommt. Es fehle schlichtweg eine Perspektive. „Ich hoffe, dass man wirklich mal langsam einen Fahrplan bekommt, nach dem man sich auch richten kann“, betont Boeckler. Sie wolle gerne wissen, was auf sie und ihr Hotel zukommt. „So könnte man wenigstens auf ein fixes Datum hinarbeiten. Im Moment geht es nur von einer Besprechung zur nächsten.“

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Bund und Länder planen erneute Beratungen zum Corona-Lockdown am 3. März. Dann soll über weitere Maßnahmen entschieden werden. Bereits seit dem 16. Dezember herrscht ein bundesweiter Lockdown. Friseure dürfen schon ab dem 1. März wieder öffnen. Der Einzelhandel soll seine Pforten ab einer „stabilen 35-er Inzidenz“ öffnen dürfen, heißt es. Perspektiven für die Gastronomie-, Tourismus- und Hotelbranche gibt es indes noch nicht.