Menden. Der Wald wird in den kommenden Jahren für die Stadt zum Zuschussgeschäft – zu verdanken ist das Borkenkäfer und Trockenheit.

Das Team rund um Stadtförster Dirk Basse wird 2021 rund 5000 neue Bäume im Mendener Wald pflanzen. Gleichzeitig wird sich die Holzernte nach trockenen Jahren und starkem Borkenkäferbefall drastisch reduzieren. Es geht um den Wald der Zukunft.

Zwei Fördermöglichkeiten

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Der Borkenkäfer hat das Schreckensszenario, das Dirk Basse vor rund zwei Jahren bereits hat kommen sehen, Wirklichkeit werden lassen. Die Fichte im Mendener Stadtwald ist inzwischen Geschichte. Nun richtet sich der Blick gen Zukunft. Die Trockenheit und die Borkenkäferkalamität führen zudem zu einem massiven Einnahmeverlust beim Holzverkauf. Im Ergebnis wird sich der Zuschussbedarf für den Stadtwald in den folgenden Jahren erhöhen.

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Abhilfe sollen hier Förderprogramme schaffen. Zum einen die Nachhaltigkeitsprämie Wald, die 100 Euro pro Hektar Wald bereitstellt; zum anderen die Förderrichtlinie Extremwetterfolgen. Die entsprechenden Förderanträge werden 2021 seitens des Stadtforstes gestellt. Doch gerade die Förderrichtlinie hat einen Haken. Eine Gutschrift von sogenannten Ökopunkten funktioniert demnach nicht. Sobald die Stadt in die Natur eingreift, muss dies entsprechend ausgeglichen werden. Und genau hier kommen die Ökopunkte ins Spiel. Größtes Plus für die Hönnestadt in den vergangenen Jahren sind beispielsweise die Oeseteiche oder das geplante Naturparadies am Wälkesberg. Ein Großteil dieser Punkte soll vor allem den Ausbau des Gewerbegebiets Hämmer II ausgleichen.

Wald hat während Corona Hochkonjunktur

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Unterm Strich wird der Stadtwald zum Zuschussgeschäft. Rund 350.000 Euro beträgt das voraussichtliche Minus 2021. Die Holzernte wird demnach von 12.000 Festmetern (2020) auf 1200 Festmeter (2021) zurückgehen. „Eine Prognose, welche Holzmengen der anhaltenden Dürre in den folgenden Jahren zum Opfer fallen, ist derzeit nicht möglich“, heißt es vonseiten der Forstabteilung. Für die Aufforstung und den Wald der Zukunft setzt das Team um Dirk Basse auf einen gesunden Mischwald.

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Wie wichtig die grüne Lunge rund um Menden ist, macht ein Blick auf das vergangene Jahr deutlich: Rund drei Mal so viele Besucher in den heimischen Wäldern seien derzeit zu verzeichnen. „Die Menschen haben den Wald wieder für sich entdeckt“, so Dirk Basse seinerzeit. Vor allem junge Familien suchten demnach Erholung auf den zahlreichen Waldwegen.

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